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Bundesliga im IPTVDeutsche Telekom und Sky einigen sich auf Zusammenarbeit

Die Deutsche Telekom wollte Sky Deutschland die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga eigentlich abnehmen. Am Ende setzte sich der Bezahlsender durch - und luchste den Bonnern auch noch die Rechte fürs Internet ab. Nun einigten sich beide auf eine Zusammenarbeit.Meike Lorenzen 04.01.2013 - 13:46 Uhr

Ein Kameramann blickt vor Spielbeginn FC Bayern München - VfL Wolfsburg durch seinen Sucher. Die Deutsche Telekom hat sich nach dem Verlust der Bundesligarechte mit dem Bezahlsender Sky Deutschland auf eine umfassende Zusammenarbeit geeinigt.

Foto: dpa

Die Deutsche Telekom hat sich nach dem Verlust der Bundesligarechte im vergangenen April mit dem Bezahlsender Sky Deutschland auf eine umfassende Zusammenarbeit geeinigt. Die beiden Unternehmen schlossen einen bis 2017 laufenden Vertrag ab, der es unter anderem den etwa 190.000 Kunden des bisherigen Telekom-Angebots „Liga Total“ auch in der kommenden Saison erlaubt, ohne Neuvertrag Fußball zu schauen. Erst ab der Saison 2014/15 muss dann ein Sky-Vertrag abgeschlossen werden, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten.
Die beiden Partner zeigten sich mit dieser Lösung ausgesprochen zufrieden. „Das ist eine Win-Win-Win-Situation“, sagte Sky-Chef Brian Sullivan. Sowohl die Unternehmen als auch der Kunde profitiere. „Die Vereinbarung stellt sicher dass alle, die bereits die Bundesliga über die Telekom Entertain-Plattform sehen, dies auch in Zukunft ohne Unterbrechung tun können“, sagte er im Rahmen einer Telefonkonferenz.

TV-Kunden des Telekom-Internetangebots Entertain können von Mitte des Jahres 2013 an das gesamte Sky Angebot dazu buchen. Und das beinhaltet nicht nur die Bundesliga, sondern auch die Champions League, Europa League, andere Sportarten, Serien und Spielfilme. Die Münchner erschließen sich damit einen weiteren Vertriebsweg für ihre Produkte und scheinen damit der klare Gewinner dieser Kooperation zu sein.

Rückzug aus dem Pay-Geschäft?

Michael Hagspihl, Marketing-Chef der Telekom, sieht das anders. „Durch das zusätzliche Sky-Angebot wird unsere IPTV-Plattform Entertain nur noch attraktiver“, sagte er. Alle gewohnten Features wie die persönliche Konferenz, das Fan-Voting und anderen Entertain-Extras sollen auch mit dem Angebot durch Sky erhalten bleiben. Dadurch würde die Telekom auch ihr „Triple-Play“-Konzept ausbauen. „Darin sehen wir ganz klar die Zukunft“, sagte Hagspihl. Mit dem Marketing-Begriff ist die Bündelung der Dienste Fernsehen, Telefonie und Internet gemeint. Der Manager wies außerdem Überlegungen zurück, dass sich die Telekom mit der Einspeisung des kompletten Sky-Angebots aus dem eigenen Pay-Geschäft zurückziehe. „Wir bieten ja nicht nur ,Liga Total‘ an. Auch unsere anderen Angeboten werden viel genutzt“, so der Marketing-Manager.

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Was künftige Tarife oder Einstiegsangebote angeht, gaben sich die beiden Vertragspartner aus Bonn und München vorläufig zugeknöpft. „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns“, sagte Brian Sullivan. Die technische Integration und auch die Art der Vermarktung müsse in den Details noch geklärt werden. Sullivan zeigte sich äußerst optimistisch, was die weiteren Schritte angeht. Denn die bisherigen Verhandlungen seien überaus konstruktiv verlaufen. Sullivan sagte, er könne sich vorstellen die Kooperation mit der Telekom im Rahmen weiterer Projekte langfristig zu vertiefen.

2002 wechselte Zé Roberto (Mitte) gemeinsam mit Michael Ballack von Bayer Leverkusen zu Bayern München. Der deutsche Rekordmeister zahlte für den Brasilianer 9,5 Millionen Euro*.

* Ablösesummen sind zum Teil geschätzt, bzw. können sich durch Zusatzvereinbarungen nachträglich erhöhen.

Foto: Reuters

Auch Lukas Podolski wechselte 2006 an die Isar. Bayern München zahlte für den Nationalspieler 10 Millionen Euro an den 1. FC Köln. Mit den Geißböcken hatte er zuvor ein turbulentes Auf und Ab erlebt. Nachdem die Mannschaft 2003/04 abgestiegen war, gelang ihr das Comeback in die erste Liga schon eine Saison später. Doch nur ein Jahr später stiegen die Kölner wieder ab. Für Podolski der Hauptgrund, zum FC Bayern zu wechseln. Doch wofür ihn die Kölner liebten, mochte in München nicht so recht klappen - das Tore schießen.

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Deshalb wechselte Podolski 2009 - noch vor Vertragsende - zurück zum 1. FC Köln. Sein alter und neuer Verein zahlte den Bayern dafür ebenfalls 10 Millionen Euro.

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Auch der Brasilianer Lúcio hatte es Bayern München angetan. Doch zunächst ließ ihn Bayer Leverkusen trotz exorbitanter Angebote nicht gehen. 2004 wechselte der Verteidiger für eine Ablösesumme von 12 Millionen in den Süden, wo er hinter Oliver Kahn und Mark van Bommel Ersatzkapitän war.

Als der neue Trainer Louis van Gaal ihm keinen Stammplatz garantierte, unterschrieb er einen Vertrag bei Inter Mailand.

Foto: dpa

Zur Saison 2007/08 warben die Bayern erfolgreich um Marcell Jansen. Seinem Verein Borussia Mönchengladbach zahlten sie dafür 14 Millionen Euro. Doch nach nur einem Jahr wechselte der Nationalspieler zum Hamburger SV.

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Und auch Miroslav Klose umwarb Bayern München erfolgreich. Werder Bremen erhielt für den Stürmer 15 Millionen Euro Ablösesumme vom Rekordmeister. 2011 wechselte Klose ablösefrei zu Lazio Rom.

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Seinen ersten Auftritt in Deutschland hatte Luiz Gustavo (rechts) 2007 beim damaligen Zweitligisten TSG 1899 Hoffenheim. Nach Ende der Saison stieg er mit seiner Mannschaft in die Bundesliga auf.

Für viel Trubel sorgte sein Wechsel zum FC Bayern München. Ralf Rangnick, der damalige Trainer Hoffenheims, wurde darüber schlichtweg nicht informiert. Bayern zahlte eine Ablösesumme von 17 Millionen Euro.

Foto: dapd

Mit der Verpflichtung von Marco Reus hat Borussia Dortmund seinen Königstransfer für die Saison 2012/2013 schon frühzeitig getätigt. Für 17,5 Millionen Euro löst der Verein den gerade einmal 22 Jahre alten Spieler bei Borussia Mönchengladbach ab - damit ist der Wechsel von einer Borussia zur anderen der bisher drittteuerste Bundesliga interne Transfer der Geschichte. Und Marco Reus der bisher drittteuerste deutsche Spieler. Selbst Mesut Özil kostete Real Madrid eine halbe Million weniger.

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Mit seinem Wechsel von Schalke 04 zum FC Bayern München erregte Manuel Neuer nicht nur wegen der hohen Ablösesumme Aufsehen. 22 Millionen Euro zahlte der Rekordmeister dem Verein aus Gelsenkirchen. Noch vor der Unterzeichnung des Vertrags machten die Bayern-Fans jedoch keinen Hehl daraus, dass sie „Koan Neuer!“ haben wollten. Nachdem der Wechsel beschlossene Sache war, musste der bekennende Schalke-Fan Neuer Verhaltensregeln der Münchner Ultras akzeptieren.

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Mit einer Rekordsumme von 35 Millionen Euro verpflichteten die Bayern Mario Gómez ab 2009 für vier Jahre. Im Jahr 2013 ging es zum AC Florenz, wo er zwei Jahre später an Besiktas Istanbul ausgeliehen wurde. Nun ist Gomez auf der Suche nach einem neuen Verein.

Foto: dapd

Marcio Amoroso war nur ungefähr eine Saison lang bei Dortmund wirklich gut: Gleich in seinem ersten Jahr im BVB-Dress, der ihn für rund 25 Millionen Euro beim FC Parma losgeeist hatte, wurde der Brasilianer in der Saison 2001/2002 Torschützenkönig, Meister mit der Borussia und führte die Westfalen ins Uefa-Pokalfinale. Verletzungsprobleme und atmosphärische Störungen zwischen ihm und Trainer Matthias Sammer verhinderten in der Folge aber eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.

Foto: Reuters

Nachdem sich Franck Ribéry bei Olympique Marseille als Führungsspieler behauptet hatte, erklärte der französische Verein seinen Star zur Saison 2006/07 für unverkäuflich. Schon im Juni 2007 wechselte der Mittelfeldspieler jedoch nach München. Die Bayern sollen dafür 25 Millionen Euro gezahlt haben. Eine Investition, die sich gelohnt hat - schon im ersten Jahr gewann er mit seiner Mannschaft die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Außerdem wurde er zum Fußballer des Jahres gekürt.

Foto: dapd

2011 zahlte Manchester City für Edin Džeko 34 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg. Der bosnische Stürmer trug mit 26 Toren maßgeblich zur Meisterschaft der Niedersachsen 2009 bei.

Foto: Reuters

Schwäche1: Bereinigte Kennzahlen verzerren das Bild

Wie fast kein anderes Unternehmen ist die Deutsche Telekom dafür bekannt, in ihren Zahlen ständig irgendwelche Sondereinflüsse auszuweisen. Berichtete und bereinigte Kennzahlen weichen regelmäßig meilenweit voneinander ab. Der Konzern hat zwar immer zahlreiche Begründungen für die Bereinigungen parat. Gleichwohl ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese die Berichterstattung komplexer und schwerer verständlich machen.

Allein im Geschäftsjahr 2011 liegen berichtetes und bereinigtes Konzernergebnis 2,3 Milliarden Euro auseinander. Aufwendungen, die der Konzern als Sondereffekte deklarierte und somit auch bereinigte, waren unter anderem Ausgaben für den Konzernumbau wie etwa Personalmaßnahmen sowie Firmenwertabschreibungen auf die Tochtergesellschaften T-Mobile in den USA und OTE in Griechenland.

Foto: AP

Als positiven Sondereffekt bereinigte die Telekom die Ausgleichszahlung, die der Konzern vom US-Konkurrenten AT&T für das Platzen des T-Mobile USA-Deals erhielt. Zunächst sind alle diese Bereinigungen verständlich. Experten kritisieren aber, dass manche Sondereffekte seit Jahren auftreten - wie etwa die Aufwendungen für den Stellenabbau.

Aus Konzernkreisen heißt es dazu, dass die Sondereffekte, die den Konzernumbau betreffen, in der Zukunft abnehmen werden. Einmaleffekte aus Unternehmenstransaktionen (M&A) will die Telekom aber weiterhin bereinigen, um sich innerhalb der Branche vergleichbar zu machen.

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Schwäche 2: Schuldenberg drückt auf die Bilanz

Ein Trostpflaster gibt es für die Telekom-Aktionäre. Die US-Tochter T-Mobile ist der Bonner Konzern im vergangenen Jahr zwar nicht losgeworden. Die Ausgleichszahlung für das Platzen des Deals von AT&T in Höhe von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro half dem Konzern aber an anderer Stelle: Die Telekom konnte ihre Nettofinanzschulden - also die Differenz aus Bruttofinanzschulden und Zahlungsmitteln - um 2,2 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent senken.

Gleichwohl bleiben die Nettofinanzschulden mit 40,1 Milliarden Euro weiterhin hoch. Im Verhältnis zum Eigenkapital machen die Nettofinanzschulden 100 Prozent aus. Zudem betragen sie das 2,1-Fache des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

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Damit bleibt die Telekom zwar innerhalb ihres eigenen Zielkorridors. Von den Ratingagenturen wird der Konzern aber - unter anderem wegen der hohen Verschuldung - nur mit BBB+ (S&P, Fitch) beziehungsweise Baa1 (Moody's) bewertet. Damit liegt die Telekom nur drei Stufen über Ramschniveau. Ratingagenturen ziehen bei ihrer Bonitätsbeurteilung auch die Pensionsverpflichtungen hinzu.

In ihrer Bilanz weist die Telekom 6,1 Milliarden Euro an Rückstellungen für die Altersversorgung ihrer Mitarbeiter aus. Ihre Nettoschulden erhöhen sich aus Sicht der Ratingagenturen entsprechend. Der geplante Verkauf der Tochter T-Mobile USA an den US-Konkurrenten AT&T für 39 Milliarden Dollar hätte die Schulden auf einen Schlag reduziert. Nun, da der Deal geplatzt ist, muss der Bonner Konzern Alternativen finden.

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Schwäche 3: Das Auslandsgeschäft bleibt mühevoll

Um das schrumpfende Geschäft im Heimatmarkt zu kompensieren, hat die Telekom in zahlreiche Auslandsmärkte investiert - mit gemischtem Erfolg. In den USA fällt es der Telekom-Tochter T-Mobile zunehmend schwer, mit starken nationalen Konkurrenten wie Verizon und AT&T zu konkurrieren. Der geplante Verkauf der Sparte an AT&T hatte daher Begeisterung bei den Investoren ausgelöst.

Seit der Deal wegen kartellrechtlicher Bedenken der US-Behörden scheiterte, warten die Aktionäre auf eine Alternative von Konzernchef René Obermann. In Griechenland ist die Telekom mit 40 Prozent an OTE beteiligt. Neben der Schuldenkrise machen dem Konzern dort vor allem die immer strengere Regulierung und die höheren Steuern zu schaffen.

Foto: dpa

Die Telekom spielt daher auch schon die Konsequenzen eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone durch. Es heißt, der Konzern sei dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die griechische Tochter OTE danach auch ohne Hilfen der deutschen Mutter überlebensfähig sei.

OTE muss auch im Falle eines Währungswechsels und einer spürbaren Abwertung der Drachme die finanziellen Verpflichtungen erfüllen können. Denn noch laufen Kredite und Anleihen in Euro, der Kapitaldienst würde sich drastisch verteuern. Weil OTE mit dem Mobilfunk momentan gutes Geld verdient und sich vor allem im ersten Quartal positive Trends zeigten, könne die OTE ihre Finanzierung allein stemmen, so die Hoffnungen der Telekom.

Foto: dpa

Stärke 1: Anleger werden bei Laune gehalten

Als Wachstumswert kann die Telekom ihre Aktie den Investoren nicht verkaufen, dafür aber als Dividendenpapier. Bis einschließlich nächstes Jahr garantiert der Konzern die Ausschüttung sogar. Wie im Vorjahr sollen die Aktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr daher 70 Cent je Aktie erhalten. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von drei Milliarden Euro.

Bei einem Konzernüberschuss von nur 557 Millionen Euro im Jahr 2011 erscheint der Betrag zunächst riesig. Doch da das Nettoergebnis durch zahlreiche Sondereinflüsse belastet ist, misst die Telekom ihre Ausschüttungsquote lieber am Free Cash-Flow. Das sind die freien Mittel, die nach Abzug der Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von den Zuflüssen aus dem operativen Geschäft noch übrig bleiben. Diese Relation liegt 2011 mit 43 Prozent unter dem Vorjahreswert von 59 Prozent.

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Im Vergleich zu den europäischen Wettbewerbern ist die Ausschüttung moderat: France Télécom schüttet 66 Prozent des Free Cash-Flows aus, Telefónica sogar 91 Prozent. Doch auch die Dividendenrendite ist bei den Wettbewerbern höher. Laut Datenanbieter Bloomberg kommen Telefónica und France Télécom auf jeweils über elf Prozent, während es bei der Telekom nur knapp acht Prozent sind.

Einen Vorteil haben die Telekom-Aktionäre allerdings: Anders als die Ausschüttung der Konkurrenten ist die Dividende der Telekom für die inländischen Aktionäre noch einige Zeit steuerfrei.

Foto: REUTERS

Stärke 2: In Deutschland verdient der Konzern gut

Im Gegensatz zu vielen ihrer Konkurrenten verdient die Deutsche Telekom in ihrem Heimatmarkt ausgesprochen gut. So kletterte die um Sondereffekte bereinigte Ebitda-Marge - also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Relation zum Umsatz - in Deutschland im vergangenen Jahr um 1,6 Prozentpunkte auf 39,9 Prozent. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Deutschland-Segment die Gewinnmarge deutlich gesteigert.

Im Gesamtkonzern legte die Ebitda-Marge zuletzt zwar ebenfalls wieder zu, lag aber nur bei 31,8 Prozent. Erreicht hat die Telekom die guten Renditen im Deutschland-Geschäft, weil das Ergebnis trotz rückläufiger Umsätze relativ stabil blieb. Während im Jahr 2008 noch 26,4 Milliarden Euro Umsatz hierzulande erzielt wurde, waren es 2011 nur noch 24 Milliarden Euro.

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Besonders die Erlöse in der Sprachtelefonie gehen wegen des zunehmenden Preisverfalls kontinuierlich zurück. Das Wachstum in den anderen Bereichen ist zwar erfreulich: Dank der starken Verbreitung von Smartphones stiegen die Datenumsätze im Mobilfunk 2011 um mehr als 30 Prozent, das TV-Angebot Entertain verzeichnete einen Kundenzuwachs von über 33 Prozent. Die Rückgänge bei Festnetzanschlüssen gleicht das aber bislang nicht aus. Das Ebitda lag dagegen nahezu konstant bei 9,6 Milliarden Euro. Die Telekom begründete das mit effektivem Kostenmanagement. Die operativen Kosten seien durch diverse Maßnahmen in den Bereichen Technik und Vertrieb gesunken.

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Stärke 3: Bei Geschäftskunden gibt es Potenzial

Klein aber fein - so würde sich T-Systems wohl selbst bezeichnen. Die Geschäftskundensparte der Telekom hat 2011 zwar nur gut elf Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen, vor Zinsen und Steuern fuhr das Unternehmen sogar einen Verlust ein. Gleichwohl steckt in T-Systems noch eine Menge Potenzial, viele Probleme wurden zuletzt beseitigt: Nachdem der IT-Dienstleister zu viele Großaufträge auf einmal an Land gezogen hatte, folgten prompt Qualitätsprobleme.

Das Jahr 2011 nutzten T-Systems-Chef Reinhard Clemens und sein Team, um aufzuräumen und die Strategie auf ein neues Fundament zu stellen. Nach diesem Kurswechsel soll sich die Geschäftskundensparte der Telekom künftig nicht mehr ausschließlich auf die Megadeals konzentrieren, sondern vermehrt auch kleinere, standardisierte Lösungen anbieten.

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Nicht zu vergessen ist auch, dass Konzernchef René Obermann der Sparte in seiner Strategie eine wichtige Rolle zugewiesen hat. T-Systems soll helfen, Rückgänge im klassischen Telefonmarkt aufzufangen - mit Innovationen wie dem eben erst vorgestellten intelligenten Hausnotruf-System. Dieses erkennt die Notlage von Senioren und alarmiert selbstständig den Pflegedienst.

In diesen jungen Geschäftsfeldern wollen zwar viele Anbieter punkten. T-Systems profitiert aber davon, Spezialwissen sowohl in der Telekommunikation als auch in der Informationstechnologie zu haben. Telekom-Vorstand Clemens muss diesen Vorteil nun ausspielen.

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Im vergangenen Jahr hatte Sky Deutschland bei der Neuvergabe der Übertragungsrechte für die Bundesliga nicht nur erneut den Zuschlag bekommen, sondern der Telekom überraschend auch noch die Rechte für die Übertragung im Internet abgenommen. Für den Bonner Konzern war dies eine herbe Schlappe, wollte die Telekom doch eigentlich alle Rechte bekommen.

Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan signalisierte aber schon direkt nach seinem Erfolg Gesprächsbereitschaft. „Uns war immer bewusst, dass Bundesliga-Freunde die Bundesliga finden werden, egal wo sie zu bekommen ist“, sagt er. Dennoch sei die Telekom stets sein Wunschpartner gewesen.

Zügig vorangegangen seien die Verhandlungen dann mit dem Dienstantritt von Michale Hagspihl im Oktober. „Ich hatte mir fest vorgenommen, schnell eine Lösung zu finden“, sagte er. Binnen weniger Wochen habe man eine Einigung finden können. Über die finanziellen Rahmenbedingungen des Deals wollten sich die Unternehmen zunächst jedoch nicht äußern. Nähere Informationen würden nicht vor Ende Februar bekannt gegeben.

Für die Telekom war die Einigung mit Sky äußerst wichtig: Denn ohne die Zusammenarbeit hätten die Kunden von „Liga Total“ von der kommenden Spielzeit an in die Röhre geguckt, ebenso wie die Nutzer, die das Fußballangebot auf dem Handy nutzten. Trotz der Hängepartie habe es aber kaum Kündigungen gegeben, sagte Hagspihl. Es seien im vergangenen Quartal sogar noch weitere Kunden hinzugekommen.

Doch auch für Sky hängt eine Menge an dem Deal. „Wir gehen fest davon aus, dass sich ein Großteil der Bundesliga-Total-Kunden auch für das weiterführende Sky-Paket entscheiden wird“, hofft Sullivan. Der seit Jahren defizitäre Bezahlsender Sky musste für die TV-Rechte tief in die Tasche greifen und bezahlte insgesamt fast zwei Milliarden Euro. Großaktionär Rupert Murdoch hatte in den vergangenen Jahren immer wieder hunderte Millionen in den Konzern gepumpt. Zwar hat sich Sky zwischenzeitlich kräftig erholt und schrieb zuletzt operativ sogar schwarze Zahlen, braucht aber mehr Einnahmen und Kunden.

 

Mit Material von dpa, dapd und Reuters

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