Hinzu kommen Milliarden für die Entwicklung des neuen modularen Elektrobaukastens – die technische Basis für die geplante Modelloffensive von VW in der Elektromobilität. In den kommenden fünf Jahren wird das Unternehmen unter dem Slogan „Makes Life better“ eine ganze Familie von NUVs – „New Urban Vehicles“ – auf den Markt bringen.
Den Anfang macht ein Kompaktfahrzeug mit den Außenabmessungen eines VW Golf und dem Platzangebot eines VW-Passat – der seriennahe Prototyp wird Ende September auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert und soll Ende 2018, Anfang 2019 in den Handel kommen. Diess verspricht eine Reichweite zwischen 400 und 600 Kilometern mit einer Akkuladung.
Diess fordert Bereitschaft zur Veränderung
Mit der gleichen Batterietechnik und auf der gleichen Plattform sollen wenig später auch ein City-SUV, ein Coupé, ein Kleinlieferwagen (die im Januar gezeigte Studie BUDD-e gab darauf einen Vorgeschmack) sowie eine Prestige-Limousine folgen – letztere als Nachfolger des VW Phaeton.
Diess hat Großes mit den Elektromobilen vor: „Bis 2025“ kündigt er im Interview an, „soll unsere Marke weltweit eine führende Rolle in der E-Mobilität einnehmen und jährlich eine Million Elektroautos bauen“ – in Deutschland, aber auch in China und wahrscheinlich auch in den USA, wo VW naturgemäß am stärksten unter dem Dieselskandal leidet. Diess: „Beschlossen ist noch nichts, aber das ist eine von vielen Optionen.“
Das alles kostet Geld, viel Geld. Und womöglich auch Arbeitsplätze: In Zukunft braucht VW andere Qualifikationen als heute, weniger Karosserie- und Motorenbauer, dafür Mechatroniker und Elektriker sowie IT-Fachkräfte. In den kommenden Wochen wird Diess deshalb hart mit dem Gesamtbetriebsrat um einen neuen „Zukunftspakt“ ringen. VW müsse sich jetzt schnell für die neue Zukunft aufstellen, mahnt der VW-Chef: „Dafür brauchen wir eine hohe Veränderungsbereitschaft.“
Was Herbert Diess über die Zukunft der Marke VW in den USA sagt oder wie er den Zustand des Unternehmens beurteilt, lesen Sie hier im umfassenden Interview.