Die Tarifverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken haben auch in der fünften Runde keinen Abschluss erreicht. In den Gesprächen habe es am Donnerstagabend keine Einigung gegeben, teilte Verdi am Freitag mit.
Bei den Lohnvorstellungen lägen die Gewerkschaft und der Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB), zu dem unter anderem die Landesbanken, Landesbausparkassen sowie die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka gehören, weiter auseinander.
Auch beim Thema mobiles Arbeiten sei kein abschließendes Ergebnis erzielt worden. Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden. Ein konkreter Termin stehe aber noch nicht fest.
Die Gewerkschaften hätten ein deutlich erhöhtes Gehaltsangebot abgelehnt, erklärte der VÖB. Unter anderem boten die Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung um drei Prozent, eine Corona-Sonderzahlung von 750 Euro bei Tarifabschluss sowie zwei Sonderurlaubstage 2023.
„Als Arbeitgeber haben wir uns beim Thema Gehalt maximal auf die Gewerkschaften zubewegt, da gibt es keinerlei Spielraum mehr“, erklärte VÖB-Verhandlungsführer Gunar Feth.
Verdi stößt sich an langer Laufzeit
Verdi kritisierte das Gehaltsangebot. „Die von der Arbeitgeberseite angebotenen drei Prozent sehen nur auf den ersten Blick gut aus“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Sie führten durch die lange Laufzeit von 36 Monaten zu einem deutlichen Kaufkraftverlust.
Auch beim Thema Homeoffice habe es insbesondere bei finanziellen Aspekten wie dem geforderten Zuschuss für eine Erstausstattung noch keine Einigung gegeben.
Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer Sozialkomponente von 150 Euro in die Tarifverhandlungen gegangen.
Darüber hinaus will Verdi tariflich festgelegte Regelungen zum Homeoffice. Verdi will erreichen, dass die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten können. Sie sollen dazu eine Pauschale für die Erstausstattung von 1500 Euro erhalten.
Die Arbeitgeber hatten im November ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt. Es sah bei einer Laufzeit von 38 Monaten eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro bei Abschluss des Tarifvertrags, eine Lohnsteigerung von 1,4 Prozent zum 1. August 2022, eine weitere Einmalzahlung von 600 Euro zum 1. Januar 2023 sowie eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde von 39 auf 38 Stunden die Woche ab dem 1. Januar 2024 vor.