„Beige Book“ Fed: Firmen hoffen auf Überwindung der konjunkturellen Talsohle

Der Konjunkturbericht der US-Notenbank untersucht das Ausmaß der Coronakrise auf die US-Wirtschaft. Die Wiedereröffnung von Geschäften gibt Unternehmern Hoffnung.

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Die Fed hat am Mittwoch Fed ihren Konjunkturbericht „Beige Book“ veröffentlicht. Quelle: Reuters

In den USA ist die Wirtschaft in den vergangenen Wochen nach Angaben der Notenbank Federal Reserve (Fed) massiv eingebrochen. Allerdings erwarteten viele Firmen, dass das Schlimmste der Coronavirus-Krise hinter ihnen liege, geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Fed-Konjunkturbericht „Beige Book“ hervor.

In allen Distrikten der Notenbank sei die Arbeitslosigkeit angestiegen. Der Konsum sei angesichts geschlossener Geschäfte gefallen. Von den gesunkenen Ausgaben der Verbraucher seien besonders die Freizeitindustrie und das Gastgewerbe betroffen.

Viele der Befragten hätten die Hoffnung geäußert, dass die Aktivitäten angesichts der Wiedereröffnung von Geschäften wieder zunehmen würden, hieß es in dem Bericht. Allerdings werde der Ausblick als sehr unsicher eingeschätzt. Die meisten Befragten seien pessimistisch, was das Tempo der Erholung angehe.

Der Wirtschaftseinbruch habe möglicherweise im vergangenen Monat seinen Tiefpunkt erreicht, erklärte der Präsident der Notenbank in St. Louis, James Bullard. Restaurants, Hotels und Firmen, in denen es zu vielen Kontakten unter Menschen komme, seien nach wie vor hart von der Pandemie getroffen. Aber es komme auch zu Wiedereröffnungen. „Wir stehen am Anfang“, sagte Bullard.

Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell haben bereits billionenschwere geldpolitische Stützungsprogramme aufgelegt. Damit wollen sie in der Krise den Kreditfluss an die Wirtschaft stützen und Finanzierungsengpässe bei Firmen und Haushalten verhindern. Ihren Leitzins hat die Fed mittlerweile auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent gesenkt.

Die weltgrößte Volkswirtschaft steuert wegen der Coronakrise mit rasanter Geschwindigkeit auf eine schwere Rezession zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht inzwischen davon aus, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 5,9 Prozent schrumpfen wird.

Die Arbeitslosigkeit stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein im April gingen 20,5 Millionen Jobs verloren. Die US-Regierung geht sogar davon aus, dass rund 7,5 Millionen Arbeitslose gar nicht in der Statistik auftauchen.

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