Energietochter Siemens Energy will Zahl der Fertigungsstätten verringern

Um Kosten zu reduzieren, will Siemens Energy die Produktionsstätten verringern. Siemens selber will Ende September 55 Prozent der Tochter abspalten.

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Siemens Energy stellt Gasturbinen und Anlagen für den Betrieb der Stromnetze her. Quelle: dpa

Die vor der Abspaltung stehende Energietochter des Siemens-Konzerns will einem Insider zufolge die Kosten durch die Verringerung der Produktionsstätten senken. „Es werden Fertigungsstätten geschlossen“, sagte eine Person aus dem Umfeld des Konzerns. Derzeit verfüge Siemens Energy über rund 75 Standorte mit jeweils mehr als 50 Beschäftigten.

Teilweise würden einzelne Komponenten an bis zu sechs Standorten zusammengebaut und getestet. Dies sei zu viel. Eine Vereinbarung der Siemens AG mit der IG Metall, wonach Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nur im Einvernehmen mit der Gewerkschaft möglich sein sollen, gehe nicht automatisch auf Energy über. „Es gibt keine Standortgarantien“, sagte der Insider.

„Wir werden mit den Arbeitnehmervertretungen Gespräche darüber aufnehmen, wie eine künftige gemeinsame Herangehensweise aussehen kann“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Siemens will Ende September 55 Prozent der Tochter abspalten und den eigenen Aktionären ins Depot legen. Siemens selbst will zunächst 35,1 Prozent behalten, der Rest geht an den Siemens Pensionsfonds. Binnen zwölf bis 18 Monaten nach dem Börsengang will der Mutterkonzern seinen Anteil weiter verringern. Vorstandschef Joe Kaeser zufolge will Siemens aber 25 Prozent behalten.

Siemens Energy stellt Gasturbinen und Anlagen für den Betrieb der Stromnetze her. Außerdem hält das Unternehmen 67 Prozent der Anteile des weltweit zweitgrößten Windturbinenherstellers Siemens Gamesa. Eine Veränderung des Anteils sei derzeit nicht geplant, sagte der Insider.

Auch solle das Onshore-Windgeschäft nicht abgestoßen werden. Über den Sitz der künftigen Unternehmenszentrale solle bis Ende Oktober entschieden werden. Zu den Kandidaten zählen München und Berlin. Siemens Energy kam mit 91.000 Beschäftigten auf einen Umsatz von 29 Milliarden Euro. Zu den größten Konkurrenten in der Windbranche gehört der dänische Vestas-Konzern.

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