Karriereleiter

Im Video-Meeting und sogar im Fernsehen: Machen Sie den Kamera-Grinse-Test

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2. Wohin mit den Händen?

Wer am Schreibtisch sitzt und vor der Kamera spricht, stellt sich diese Frage selten. Die Hände liegen dann einfach entspannt auf dem Tisch und werden von Fall zu Fall intuitiv zum Gestikulieren angehoben.

Wer aber stehend vor der Kamera redet, hat oft das Gefühl: Meine Arme stören. Legen Sie Ihre Hände am besten locker auf der Höhe Ihrer Gürtelschnalle ineinander. Dort fallen sie wirklich nicht auf. Und wenn Sie sie zum Gestikulieren brauchen, sind sie schnell zur Stelle. Überprüfen Sie das vor dem Spiegel. Es wirkt einfach souverän. Und souverän ist überzeugend.

3. Lachen ins schwarze Objektiv: Machen Sie den Grinse-Test.

Am Anfang kommt es einem künstlich vor, in die Kamera zu lachen. Einfach weil es neu ist. Aber klar ist auch: Wir lachen im Leben nicht nur, wenn etwas witzig ist. Sondern Lachen und Lächeln ist auch eine soziale Geste. Wenn wir im Aufzug oder auf dem Flur Kolleginnen oder Kollegen begegnen, dann lächeln wir freundlich. Selbst dann, wenn wir sie kaum kennen. Nicht, weil deren Anblick einfach zu komisch ist, sondern um zu signalisieren: Ich bin dir wohl gesonnen und bin an einem friedlichen Umgang mit dir interessiert. Ähnliches gilt, wenn wir etwas beim Kellner bestellen oder der Zugbegleiterin begegnen. Im Zweifel lächeln wir.

Schwarzen Löchern in Kameraobjektiven gegenüber haben wir dieses Signal der Zuneigung nicht nötig. Sie anzulächeln macht so gesehen keinen Sinn. Aber es sehen uns ja andere Leute dabei zu. Und auf die kommt es an. Und denen gegenüber macht das Lächeln natürlich Sinn: als einnehmende Geste, die Sympathie erzeugt. Stellen Sie sich im Zweifel das Publikum vor – in einer Mischung aus Menschen, die ihm entsprechen dürfte. Und stellen Sie es sich als Ihnen zugeneigt und gut gelaunt vor. Warum auch nicht? Das macht es leichter.

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Sie werden sich anfangs übrigens darüber wundern, wie wenig Sie lächeln, wenn Sie in die Kamera lächeln. Testen Sie das mal: Lächeln Sie in einer Intensität in ihr Smartphone, von der Sie glauben: Das wirkt jetzt richtig fröhlich, begeistert und mitteilungsbedürftig. Und machen Sie ein Video davon. Und dann grinsen und feixen Sie mal so sehr, dass Sie glauben: Das muss jetzt einfach viel zu übertrieben wirken. Dann wissen Sie, wie Ihre obere Grenze aussieht. Und nach der Erfahrung aus meinen Kamera-Coachings weiß ich: Viele meiner Teilnehmer merken dann erst: Joa, das war vielleicht etwas zu viel, aber so affig übertrieben, wie gedacht, ist es gar nicht.

Mit diesem Grinse-Test lernen Sie Ihren ganz persönlichen Bereich zwischen sanftem Lächeln und extremem Grienen kennen. Achten Sie dabei auch darauf, wie sich Ihr Gesicht dabei jeweils anfühlt. So lernen Sie einzuschätzen, wie stark Sie gerade lächeln, wenn Sie es in die Kamera tun. Das hilft Ihnen bei den ersten Malen vor der Cam, bis Sie die Lächle-Souveränität erlernt haben, die Sie bei persönlichen Begegnungen als soziales Zeichen seit Jahrzehnten routiniert beherrschen.

Und als letztes vergessen wir nicht: Es ist doch ein erhebendes Gefühl, dass wir dank der Technik praktisch auf der ganzen Welt mit Menschen sprechen können – fast so, als würden wir Sie im Konferenzraum treffen. Mit dem einzigen Unterschied, dass wir jetzt auch mal in schwarze Löcher blicken. Es ist eben gesünder. Und praktischer.

Mehr zum Thema: Souverän streiten in der Videokonferenz

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