




GM-Chefin Mary Barra hat einen, JP-Morgan-CEO James Dimon hat einen, SAP-Boss Bill McDermott ebenfalls, genauso wie Microsofts oberster Manager Satya Nadella – einen Master of Business Administration, kurz MBA.
Dieses zusätzliche Managementstudium, das Berufstätigen den Weg in die Chefetage ebnen soll, scheint mit Blick auf die prominenten Beispiele ein Karrieregarant. Zu Recht, wenn man wie sie an den renommiertesten Business Schools der Welt studiert und keinen der vielen Schmalspur-MBA absolviert, die es mittlerweile gibt. „Das ist so, als würden Sie einen Rolls-Royce mit einem VW Golf vergleichen“, sagt Detlev Kran, Autor des jährlich erscheinenden „MBA-Guide“.
„In Harvard und Stanford unterrichten die Leute, deren Bücher an anderen Unis als Standardwerke gelesen werden.“ Auch Betreuungsverhältnis, Renommee und Qualität der Netzwerke spielen in einer anderen Liga. In legerer Atmosphäre treffen Studenten auf Bosse internationaler Konzerne, die in der Regel fleißig Kontakte zu ihrer Alma Mater pflegen. Der Austausch zwischen Nachwuchs und Top-Managern beim Dinner ist quasi in der MBA-Gebühr enthalten – inklusive einer Extraportion Vitamin B.
Deutschlands beste Universitäten 2014
Technische Universität Kaiserslautern
Sie wurde 1970 von der rheinland-pfälzischen Landesregierung gegründet und erhielt eine naturwissenschaftlich-technische Ausrichtung, die sich bis heute bemerkbar macht. Im Fach Maschinenbau schaffte es die TU Kaiserslautern beim diesjährigen Hochschulranking aufs Treppchen. Im Bereich Elektrotechnik wurde sie Fünfte. Die Wirtschaftsingenieure sicherten sich den siebten, die Informatiker den achten Rang.
Technische Universität Berlin
Die 1879 gegründete TU Berlin schafft es gleich in fünf Fächern unter die ersten Zehn: Platz zwei in den Naturwissenschaften, Rang vier im Wirtschaftsingenieurwesen, Platz fünf in der Informatik. Sechster wurde die TU Berlin in der Elektrotechnik, siebter im Maschinenbau. Insgesamt konnte sich der Hochschulstandort in diesem Jahr deutlich verbessern und in zahlreichen Kategorien aufsteigen.
Universität zu Köln
Ihre Vorgänger-Uni wurde 1388 als vierte Universität im deutsch-römischen Kaiserreich gegründet. 1798 wurde sie unter napoleonischer Besetzung geschlossen. 1919 wurde sie neu gegründet. Auch 625 Jahre nach ihrer ursprünglichen Gründung ist die Hochschule noch auf dem neusten Stand, wie das Uni-Ranking zeigt. Die Volkswirte der Universität zu Köln schaffen es auf den zweiten Platz. Im Fach BWL reicht es diesmal für den dritten Rang. Unter die ersten Fünf gelangt sie außerdem bei dem Wirtschaftsinformatikern.
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München)
Doch die bayrische Hauptstadt beherbergt noch eine weitere Spitzenuniversität – die LMU München. Schon Konrad Adenauer, Theodor Heuss und Gustav Heinemann studierten hier. Die 1472 gegründete Hochschule zählt zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands. Im internationalen Times-Higher-Education-Ranking wurde sie aktuell als beste deutsche Universität ausgezeichnet. Und auch die deutschen Personaler kann sie von sich überzeugen, vor allem in den Wirtschaftswissenschaften. Rang zwei erreicht sie im Fach BWL, in der Volkswirtschaftslehre reicht es für den dritten Rang. Die Bronzemedaille sicherte sich die LMU außerdem in den Naturwissenschaften.
Technische Universität München
Bereits 1868 gegründet, kann die TU München auf eine fast 150-jährige Geschichte zurückblicken, die von reichlich Erfolgen geprägt ist. So wurden zum Beispiel schon 13 Alumni und Professoren der Universität mit einen Nobelpreis ausgezeichnet. Auch im diesjährigen Hochschul-Ranking der WirtschaftsWoche kann die TU überzeugen. In der Wirtschaftsinformatik belegt sie hinter Darmstadt den zweiten Rang. Platz drei geht an die Informatiker der TU München. Auch im Maschinenbau (5. Platz), in der Elektrotechnik (4. Platz) und den Naturwissenschaften (5. Platz) punktete die bayrische Hochschule.
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Die Bankenstadt Frankfurt am Main bleibt auch im Uni-Ranking 2014 ihrem Image treu und punktet vor allem in den Wirtschaftswissenschaften: Sie siegt in der Volkswirtschaftslehre und schafft es im Fach BWL immerhin auf den fünften Rang. Genauso wie bei den Naturwissenschaften.
Technische Universität Darmstadt
Hoheitlich ist ebenfalls der Sitz des TU Darmstadt. Wie in Mannheim, beherbergt auch in Darmstadt ein Residenzschloss die Hochschule. Ihr universitärer Status ist allerdings nochmal 30 Jahre jünger als der Mannheimer. Seit 1877 ist sie eine Technische Hochschule, zur Universität wurde sie erst 1997. Getreu ihrem Namen liegen ihre Stärken im technischen Bereich: In der Wirtschaftsinformatik konnte die Universität ihren Sieg aus dem Vorjahr verteidigen. Im Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Wirtschaftsingenieurwesen belegt sie jeweils Rang drei. Platz vier wurde es in der Informatik.
Universität Mannheim
Junge Universität, alter Sitz. Erst 1967 wurde die Mannheimer Handelshochschule zur Universität erhoben. Die im Barockschloss heimische Hochschule gehört damit zu den jüngeren deutschen Unis. Aufgrund ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Ursprünge zeigt sich in diesem Bereich auch die Kompetenz der Universität.
Im diesjährigen Hochschul-Ranking belegt sie in der Betriebswirtschaftslehre weiterhin den ersten Rang. Im Fach Wirtschaftsinformatik reichte es immerhin für Platz zwei, in der VWL für den vierten Rang. Eine weitere TopTen-Platzierung schaffte sie im Bereich Informatik – Platz sechs.
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen)
Obwohl die RWTH Aachen in gleich drei Disziplinen (Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau) ihren Spitzenplatz ans KIT abgeben muss, gehört sie weiterhin zu den Top-Hochschulen Deutschlands. Das ist auch der Anspruch der RWTH Aachen, die als eine der wenigen deutschen Elite-Unis gilt. Mit ihrem Zukunftskonzept „RWTH 2020“ hat sie sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahrzehnts eine der weltweit besten „integrierten interdisziplinären technischen Hochschulen“ zu werden. Diese Anstrengungen fördert die Bundesregierung mit ihrer Exzellenz-Initiative. Neben den zweiten Plätzen in Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen, konnten die Aachener in Elektrotechnik und den Naturwissenschaften die Konkurrenz hinter sich lassen.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Die Uni Karlsruhe war die Informatik-Pionierin unter den deutschen Hochschulen. 1969 etablierte sie als erste deutsche Hochschule einen Informatik-Diplomstudiengang. Drei Jahre später entstand in Karlsruhe die erste deutsche Fakultät für Informatik. Das zahlt sich nun aus. In diesem Jahr kann das KIT sowohl in der Informatik als auch im Maschinenbau und im Wirtschaftsingenieurwesen den ersten Rang für sich beanspruchen. Und ist damit in den technischen Studiengängen der absolute Spitzenreiter, sogar vor dem langjährigen Erstplatzierten, der RWTH Aachen. Ihr muss sich das KIT 2014 nur noch in den Fächern Elektrotechnik und Naturwissenschaften geschlagen geben. Dort erreichten die Karlsruher die Plätze zwei und acht.
Im MBA-Ranking 2015 der „Financial Times“ belegen Harvard, die London Business School, Wharton, Stanford und Insead die ersten fünf Plätze. Zwar unterscheiden sich die Ranglisten je nach Jahr und Herausgeber, doch dass diese fünf zu den besten Schulen weltweit zählen, ist unbestritten. Wer hier studiert, muss ordentlich Zeit und Geld investieren, hat aber gute Aussichten auf ein höheres Gehalt, eine steile Karriere und vor allem Anerkennung. „Schon sich im harten Auswahlverfahren durchzusetzen ist eine Auszeichnung“, sagt Kran.
Bewerber brauchen "eisernen Willen"
Doch wer jetzt denkt, zu hoch seien die Anforderungen, zu durchschnittlich die eigene Qualifikation, sollte nicht direkt aufgeben. Denn die Chancen auf einen Platz in Stanford, Harvard und Co. stehen besser, als viele denken. Im jüngsten Harvard-Jahrgang erhielten zwölf Prozent der Bewerber eine Zulassung. Die London Business School nahm gar 16 Prozent auf. „Wer den eisernen Willen hat, aufzusteigen, und gute Referenzen mitbringt, hat realistische Chancen“, sagt Kran.
Vor allem Europäer haben an den US-Schulen beste Aussichten, denn im Gegensatz zu asiatischen Bewerbern sind sie rar und mit Blick auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Klassen gern gesehen. Wer sich die hohen Studiengebühren leisten kann, ist eine andere Frage. Zwar bieten die Schulen Stipendien und Kredite an, doch diese decken meist nur einen Teil der Kosten und sind heiß begehrt.
Die beliebtesten Abschlüsse
Auch wenn die Bachelor-Abschlüsse in Deutschland eingeführt wurden, um der Wirtschaft besser spezialisierte Arbeitskräfte zuzuführen - als High Potentials gelten die Bachelor-Studenten nicht. Zumindest nicht bei den Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Erstaunlicherweise sind auch die Uniabgänger mit Doktortitel nicht Arbeitgebers Darling. Ähnlich wie die Bachelor-Studenten rangieren Promovierte eher unter ferner liefen, wenn es um die Suche nach High Potentials geht.
Der Master-Abschluss ist besonders in Österreich beliebt. In der Schweiz gelten auch Fachhochschulabsolventen mit Master-Qualifikation als begehrte High Potentials.
In Deutschland ist das Diplom immer noch der am meisten angesehene Abschluss - Bologna-Reform hin oder her. 99 Prozent der befragten deutschen Chefs suchen Uniabsolventen mit Diplom.
Nach wie vielen Jahren der MBA-Absolvent die Ausgaben wieder drin hat, hängt stark von der Branche ab, in der er arbeitet. Die in der Regel gut verdienenden Banker haben laut einer Erhebung der Vergütungsplattform Emolument.com die Harvard-Gebühren nach vier Jahren durch entsprechend höhere Gehälter im Anschluss wieder dazuverdient. Noch besser hat es, wer den Abschluss auf Geheiß seines Arbeitgebers macht. Er bekommt ihn in der Regel finanziert. In einer Studie des Staufenbiel Instituts gaben 55 Prozent der deutschen MBA-Studenten an, von ihrem Arbeitgeber finanziell unterstützt zu werden.
Doch wie unterscheiden sich die Programme der Eliteschulen? Was kosten sie? Wie lange dauern die Programme? Und was kann ich mit dem MBA im Titel später verdienen? Eine Übersicht über die Top 5.