"München geht immer" Was die besten Unis besser machen

Universität Mannheim-, LMU-, RWTH-Sweatshirts Quelle: Collage

An der RWTH Aachen, der LMU München und der Uni Mannheim rekrutieren Personaler besonders gerne, wie das Hochschul-Ranking der WirtschaftsWoche zeigt. So machen die Uni-Allstars ihre Absolventen fit für die Karriere.

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Angst muss man derzeit nicht haben, wenn man sich mit einem Hochschulabschluss auf den ersten Job bewirbt – die Arbeitslosigkeit unter Akademikern ist verschwindend gering. Das Hochschulranking der WirtschaftsWoche zeigt aber: Es gibt Unis, die mehr Eindruck bei Personalern machen als andere, wenn sie als Alma Mater im Lebenslauf stehen.

Wer an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen oder der Uni Mannheim studiert hat, hat besonders gute Chancen auf eine vielversprechende Karriere.

Weil schon ihre Studenten zusammen mit Unternehmen neue Produkte erforschen, sie ihre Inhalte im Austausch mit der Wirtschaft stets weiterentwickeln und so ihre Absolventen bestmöglich auf den Berufseinstieg vorbereiten.

Was machen diese Unis besser? Drei Allstars, drei Erfolgsrezepte.

LMU München - Nicht zu früh spezialisieren

In Hochschulkreisen zirkuliert seit geraumer Zeit ein Begriff, dessen Befürworter sich von ihm die Lösung aller Probleme versprechen: Profilbildung. Hochschulen sollen ihr Profil schärfen, nur einige wenige Studiengänge anbieten, in denen sie exzellente Forschung und Lehre anbieten, um so beim Kampf um Mittel und Studenten hervorzustechen. Für Studenten gilt das Gleiche: Sie sollen sich, so der gut gemeinte Rat, früh ein Teilgebiet ihres Faches aussuchen, darin Experte werden und damit Karriere machen.

Ludwig-Maximilians-Universität München Quelle: imago images

Dass solche Patentrezepte weder für Hochschulen noch für ihre Absolventen universell gültig sind, beweist die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Sie landet im Personaler-Ranking der WirtschaftsWoche stets weit vorne –  und das in mehreren Fächern. In den vergangenen vier Jahren belegte sie im Fachbereich Jura durchweg den ersten Platz. Auch in den BWL- und VWL-Rankings schafft es die Münchner Uni regelmäßig in die Top 3. Ihr Erfolgsgeheimnis? Das Gegenteil von Profilbildung!

Gebhard Flaig ist Studiendekan an der VWL-Fakultät der LMU und beschäftigt sich deshalb intensiv mit den Bedürfnissen der Studenten. Ein Grundprinzip seiner Fakultät erklärt er so: „Wir wollen unsere Studenten nicht zu früh spezialisieren. Sie sollen bei uns eine breite, gute Basisausbildung bekommen.“ Deshalb heißen die Studiengänge an der LMU auch ganz simpel „Volkswirtschaftslehre“ oder „Master of Economics“.

Das Ranking

Die Uni wendet sich dabei bewusst gegen den Trend zu immer stärker spezialisierten Studiengängen, die beispielsweise „International Business and Social Sciences“ oder „Global Political Economy and Development“ heißen. Die Uni wolle ihre Studenten nicht für den Einstieg in eine bestimmte Branche vorbereiten, sondern ihnen die Methodik vermitteln, Probleme strukturiert zu lösen, erklärt der Ökonometrie-Professor. Auf dieses Wissen könnten die Studenten dann später im Job oder in der Forschung zurückgreifen.

Außerdem lege die Uni großen Wert auf die Lehre. Sie soll nicht nur lästiges Beiwerk zur Forschungstätigkeit sein. „Eine gute Uni muss die Lehre ernst nehmen“, sagt Flaig. Alle jungen Mitarbeiter müssten deshalb Didaktik-Kurse belegen. Denn: „Gute Lehre erfordert Zeit.“ Forschung und Lehre müssten gleich wichtig sein. Der Plan geht offenbar auf: Etwa die Hälfte der Master-VWL-Absolventen zieht es laut Flaig in die Wirtschaft, die andere Hälfte bleibt in der Forschung.

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