Tausende Abiturienten klopfen jetzt wieder bei den Unis an. Doch nicht alle werden zum Wintersemester 2016/2017 auch ihr Traumfach studieren können. Dazwischen steht der Numerus clausus (NC), der den Zugang zu einigen Studiengängen regelt. Bekanntestes Beispiel: der Fachbereich Medizin. Wer Arzt, Zahnarzt, Psychologe oder auch Tierarzt werden will, braucht im Abiturzeugnis überdurchschnittlich gute Noten - oder Geduld, um über Wartesemester zum Traumstudium zu gelangen. Wer zum Sommersemester 2016 Humanmedizin studieren wollte, brauchte zum Beispiel in Berlin, Brandenburg und Hamburg die Durchschnittsnote 1,0 - und musste immer noch mit einem Wartesemester rechnen. Das zeigen die Statistiken der Stiftung für Hochschulzulassung.
In Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen reichte ein Notenschnitt von 1,1, dafür mussten Abiturienten in diesen Ländern zwischen drei und sieben Semester auf den Beginn ihres Medizinstudiums warten. Die Wartezeit vertreibt sich so mancher zum Beispiel als Rettungsassistent.
Der Vollständigkeit halber: In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein reichte ein Abischnitt von 1,2 plus Wartesemester für den Beginn des Medizinstudiums, im Saarland und Sachsen-Anhalt lag der NC bei 1,4 - plus Wartesemester natürlich. Und auch zum Wintersemester, für das die Einschreibefrist für NC-Fächer am 15. Juli endet, gibt es in punkto NC große regionale Unterschiede. Denn Bildung - und dazu gehören auch die Zulassungsbeschränkungen zu einzelnen Studienfächern - ist Ländersache.
Wollen also beispielsweise in Niedersachsen mehr junge Menschen Psychologie studieren, als es Studienplätze gibt, können sich die Hochschulen per NC gegen den Bewerberstrom wehren, in dem sie Zulassungsbeschränkungen beantragen und nur noch dem einen Studienplatz in Psychologie gewähren, der den NC oder die wie auch immer gearteten Regeln erfüllt. In der Regel werden
- 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Plätze gemäß der Abiturdurchschnittsnote (Leistungsquote) vergeben.
- 20 Prozent gehen an Bewerber mit einer entsprechenden Anzahl an Wartesemestern.
- 60 Prozent der Plätze können die Hochschulen nach festgelegten Kriterien vergeben. In der Regel bekommt der den Platz, der einen entsprechenden Eignungstest bestanden hat.
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat die NC-Quoten in den einzelnen Bundesländern und den beliebtesten Studienstädte Deutschlands miteinander verglichen. Eines der Ergebnisse des Ländervergleichs: Nirgendwo gibt es mehr Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung als in Hamburg (72,3 Prozent) und Bremen (60,8 Prozent). Deutschlandweit sind 41,5 Prozent aller Studiengänge aus den Fachbereichen Sprach- und Kulturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zulassungsbeschränkt.
Am lockersten sind im Übrigen die Hochschulen in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern: Hier ist die NC-Quote mit rund 23 Prozent durch die Bank weit unter dem Durchschnitt.
Ingenieure, studiert in Thüringen!
"In den vergangenen vier Jahren ist die bundesweite NC-Quote um vier Prozentpunkte gesunken. Das zeigt, dass die Hochschulen sich insgesamt auf das Studierendenhoch besser eingestellt haben", so Ziegele. Die zum Teil sehr deutlichen Unterschiede auf Länder- und Fächerebene zeichneten aber in Bezug auf Angebot und Nachfrage noch ein heterogenes Bild. Im Saarland beispielsweise gibt es bei mehr als 70 Prozent der Fächer aus den Ingenieurswissenschaften einen NC, in Thüringen sind es dagegen nur zehnt Prozent.
Doch genau das verunsichere viele Abiturienten. Wo sollen sie sich für welchen Studiengang einschreiben und wo sind die Chancen, einen Platz zu ergattern, besonders gut? CHE Geschäftsführer Frank Ziegele sieht allerdings nicht nur wegen der lokal wie regional großen Unterschiede sieht einen großen Informations- und Transparenzbedarf bei den angehenden Studenten.
"Das Thema Numerus Clausus sorgt bei vielen Studieninteressierten jedes Jahr für große Unsicherheit. Sowohl die teilweise hochkomplexen Auswahl- und Berechnungsverfahren sowie die großen regionalen Unterschiede, was die NC-Quoten betrifft, sind alles andere als selbsterklärend", sagt Ziegele.
Wo die Hürden für ein Studium der Ingenieurswissenschaften besonders hoch sind - und wo nicht
Zum Wintersemester 2016/2017 sind deutschlandweit 40,6 Prozent aller Studiengänge aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften zulassungsbeschränkt. Heißt: Ohne einen bestimmten NC wird es mit dem Ingenieursstudium nichts.
Wer in Baden-Württemberg ein Fach aus dem Bereich Ingenieurswissenschaften studieren möchte, braucht ein gutes Abiturzeugnis: 63,6 Prozent der Fächer haben einen NC.
Im Freistaat sind die Universitäten schon deutlich entspannter, wie die Daten des CHE zeigen: Nur 44,1 Prozent der Fächer haben einen NC.
Ganz weit oben in punkto Zulassungsbeschränkungen für angehende Ingenieure ist die Bundeshauptstadt. In Berlin haben 69,5 Prozent der entsprechenden Studienfächer einen NC. Größer ist der Anteil nur noch im Saarland.
Direkt neben Berlin ist die NC-Quote mit 22,4 Prozent schon deutlich geringer. Angehende Ingenieure mit eher schlechtem Abischnitt sollten es also lieber in Potsdam versuchen, als in Berlin.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil an Fächern mit NC in Bremen: 53,6 Prozent sind zulassungsbeschränkt.
In Hamburg müssen angehende Ingenieure bei 47,4 Prozent der Fächer mit einem Numerus Clausus rechnen.
Wer Ingenieurswissenschaften studieren möchte, sollte sich vielleicht an einer hessischen Universität einschreiben: Dort sind nur 24,4 Prozent der Fächer zulassungsbeschränkt.
In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die NC-Quote in den Ingenieurswissenschaften 10,4 Prozent und ist damit am zweitniedrigsten. Noch geringer sind die Hürden nur noch in Thüringen.
64,8 Prozent der ingenieurwissenschaftlichen Studienfächer sind in Niedersachsen zulassungsbeschränkt.
An den Unis in Nordrhein-Westfalen haben 32,3 Prozent der Fächer einen Numerus Clausus.
In Rheinland-Pfalz ist der Zugang zu einem entsprechenden Studienfach dagegen deutlich einfacher. Der Anteil an Zulassungsbeschränkungen liegt bei 15,7 Prozent.
Am größten sind die Hürden im Saarland: Hier gibt es auf 73,3 Prozent der Fächer aus den Ingenieurswissenschaften einen NC.
In Sachsen beträgt der Anteil dagegen nur 15,9 Prozent.
Auch Sachsen-Anhalt ist mit 20,4 Prozent weit unter dem Bundesdurchschnitt.
In Schleswig-Holstein beträgt der Anteil zulassungsbeschränkter Fächer 42,5 Prozent.
Nirgendwo in Deutschland ist es leichter, ein Ingenieursstudium zu beginnen, als in Thüringen. Nur zehn Prozent der Fächer haben einen NC.
Hinzu kommt, dass die Einschreibungsfristen knapp sind: Zwischen Ausgabe des Abiturzeugnisses und dem Ende der Einschreibefrist für zulassungsbeschränkte Studienangebote am 15. Juli liegen je nach Bundesland oftmals nur wenige Wochen.
So ist bundesweit in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mehr als jeder zweite Studiengang mit einem NC belegt. In der Fächergruppe der Sprach- und Kulturwissenschaften stehen dagegen knapp 70 Prozent aller Studiengänge Studieninteressierten ohne zahlenmäßige Beschränkungen offen.
Naturwissenschaften in Rheinland-Pfalz studieren
Obwohl die Wirtschaft nach Naturwissenschaftlern schreit und der MINT-Fachkräftebericht Jahr für Jahr auflistet, wie viele Physiker, Chemiker, Mathematiker und Biologen fehlen - vergangenes Jahr gab es 360.000 offene Stellen im MINT-Bereich - machen viele Unis den Zugang zu einem entsprechenden Studium schwer. Deutschlandweit sind 41,4 Prozent aller Studiengänge aus diesem Bereich zulassungsbeschränkt. Auch hier gibt es wieder gravierende regionale Unterschiede:
In Hamburg haben 92,1 Prozent der MINT-Studiengänge einen NC, in Rheinland-Pfalz sind es dagegen nur 17 Prozent.
Stellt sich die Frage, ob in Hamburg die naturwissenschaftlichen Fakultäten derart überrannt werden, dass nur noch ein Numerus Clausus den Norden vor einer Schwemme an Naturwissenschaftlern und Mathematikern retten kann. Man möchte meinen, dass der Ansturm auf den Bachelorstudiengang Materialwissenschaften auch ohne einen NC längst nicht so hoch sein dürfte, wie der auf den Studiengang BWL mit Schwerpunkt Management und Organisation oder Marketing.
So könnte man diskutieren, ob man die MINT-Studiengänge nicht für mehr junge Menschen öffnen sollte beziehungsweise die Fakultäten mit mehr Lehrmitteln und Personal ausstatten sollte, damit die Studienplätze in diesem Fachbereich dem Bedarf entsprechend steigen können.
Wo die Hürden für ein MINT-Studium besonders hoch sind und wo nicht
Bei dem angeblichen Mangel an MINT-Kräften verwunderlich: Zum Wintersemester 2016/2017 sind deutschlandweit 41,4 Prozent aller Studiengänge aus dem Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften zulassungsbeschränkt. Heißt: Ohne einen bestimmten Notendurchschnitt im Abitur wird es mit dem naturwissenschaftlichen Studium nichts.
Wer in Baden-Württemberg ein Fach aus dem Bereich Mathematik oder Naturwissenschaften studieren möchte, braucht ein gutes Abiturzeugnis: 59,9 Prozent der Fächer haben einen NC.
Im Freistaat sind die Universitäten schon deutlich entspannter, wie die Daten des CHE zeigen: Nur 31,1 Prozent der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer haben einen NC.
Fast doppelt so viele NC-Fächer gibt es in der Bundeshauptstadt. In Berlin sind 58,5 Prozent der entsprechenden Studienfächer zulassungsbeschränkt.
Auch hier: Nebenan sin die Hürden mit einem NC-Anteil von 30,2 Prozent schon deutlich geringer. Angehende Mathematiker, Physiker, Chemiker oder Biologen mit eher schlechtem Abischnitt sollten es also lieber in Potsdam versuchen, als in Berlin.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil an Fächern mit NC in Bremen: 55,6 Prozent sind zulassungsbeschränkt.
Hamburg hat den höchsten NC-Anteil bei naturwissenschaftlichen Studienfächern in ganz Deutschland: 92,1 Prozent der Fächer haben einem Numerus Clausus.
Wer Mathematik oder Naturwissenschaften studieren möchte, sollte sich statt in Hamburg besser an einer hessischen Universität einschreiben: Dort sind nur 28,1 Prozent der Fächer zulassungsbeschränkt.
Noch ein bisschen niedriger ist die Hürde in Mecklenburg-Vorpommern. Hier beträgt die NC-Quote 27,1 Prozent.
59,7 Prozent der mathematisch/naturwissenschaftlichen Studienfächer sind in Niedersachsen zulassungsbeschränkt.
An den Unis in Nordrhein-Westfalen haben 41,2 Prozent der Fächer einen Numerus Clausus.
In Rheinland-Pfalz ist der Zugang zu einem entsprechenden Studienfach dagegen am geringsten. Der Anteil an Zulassungsbeschränkungen liegt bei 17 Prozent.
Im Saarland gibt es auf 41,9 Prozent der Fächer aus dem MINT-Bereich einen NC.
In Sachsen beträgt der Anteil dagegen nur 21 Prozent.
Auch Sachsen-Anhalt ist mit 29,7 Prozent weit unter dem Bundesdurchschnitt.
In Schleswig-Holstein beträgt der Anteil zulassungsbeschränkter Fächer 34,1 Prozent.
In Thüringen haben 38 Prozent der MINT-Fächer einen NC.
Hinzu kommt: Von denen, die einen Studienplatz bekommen, schließen nicht alle das Studium auch ab. So brechen beispielsweise 34 Prozent der Maschinenbaustudenten an den Universitäten und 32 Prozent der Fachhochschulstudenten ihr Studium ab, wie eine bundesweite Befragung der IMPULS-Stiftung, Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagenbau und die Informationstechnikeine, belegt.
Rechnet man die Studierenden mit ein, die den Studiengang wechseln oder das Land verlassen, liegt die Abbruchquote an Universitäten sogar bei 46 Prozent.
Juristen und Wirtschaftswissenschaftler nach Mecklenburg-Vorpommern
Insgesamt gibt es an Universitäten einen geringeren Anteil an zulassungsbeschränkten Studiengängen (40,1 Prozent) als an Fachhochschulen (45,8 Prozent). Für Bachelor-Studiengänge liegt die Quote im kommenden Wintersemester bundesweit bei 47,6 Prozent. Beim Master ist lediglich rund jeder dritte Studiengang (35,5 Prozent) zulassungsbeschränkt.
Besonders häufig mit einem NC versehen sind übrigens Fächer aus den Bereichen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Wer Jurist, Betriebswirt oder Politikwissenschaftler werden möchte, sollte sich am besten in Mecklenburg-Vorpommern einschreiben. Hier sind 28,8 Prozent der Fächer zulassungsbeschränkt. Richtig schwierig wird es dagegen, einen Studienplatz im Saarland zu bekommen. 81,3 Prozent der entsprechenden Fächer haben einen NC.
Wo die Hürden für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften besonders hoch sind - und wo nicht
Zum Wintersemester 2016/2017 sind deutschlandweit 52,9 Prozent aller Studiengänge aus dem Fachbereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zulassungsbeschränkt. Heißt: Ohne einen bestimmten NC wird es mit dem Jura- oder BWL-Studium nichts.
Wer in Baden-Württemberg ein Fach aus dem Bereich Ingenieurswissenschaften studieren möchte, braucht ein gutes Abiturzeugnis: 65,9 Prozent der Fächer haben einen NC.
Im Freistaat sind die Universitäten schon deutlich entspannter, wie die Daten des CHE zeigen: Nur 40,4 Prozent der Fächer haben einen NC.
Überdurchschnittlich hoch sind die Zulassungsbeschränkungen für angehende Juristen, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaftler in der Bundeshauptstadt. In Berlin haben 55 Prozent der entsprechenden Studienfächer einen NC.
In Brandenburg ist NC-Quote mit 52,2 Prozent nur unwesentlich geringer.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil an Fächern mit NC in Bremen: 80,8 Prozent sind zulassungsbeschränkt. Einen höheren Anteil gibt es nur noch im Saarland.
In Hamburg müssen angehende Juristen & Co. bei 51,6 Prozent der Fächer mit einem Numerus Clausus rechnen.
Wer in Hessen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studieren möchte, sollte wissen, dass an den dortigen Unis 50 Prozent der entsprechenden Fächer zulassungsbeschränkt sind.
In Mecklenburg-Vorpommern ist die NC-Quote in diesem Fachbereich bundesweit am niedrigsten: 28,8 Prozent der Fächer haben einen NC.
75,6 Prozent der Fächer aus dem Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind in Niedersachsen zulassungsbeschränkt.
An den Unis in Nordrhein-Westfalen haben 45,2 Prozent der Fächer einen Numerus Clausus.
In Rheinland-Pfalz ist der Zugang zu einem entsprechenden Studienfach etwas höher. Der Anteil an Zulassungsbeschränkungen liegt bei 49 Prozent.
Am größten sind die Hürden im Saarland: Hier gibt es auf 81,3 Prozent der Fächer einen NC.
In Sachsen beträgt der Anteil dagegen 49,1 Prozent.
Auch Sachsen-Anhalt ist mit 46,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
In Schleswig-Holstein beträgt der Anteil zulassungsbeschränkter Fächer 59,6 Prozent.
In Thüringen haben 37,2 Prozent der Fächer einen NC.
Noch deutlicher werden die fachspezifischen Unterschiede für Studiengänge der Sprach- und Kulturwissenschaften: In Mecklenburg-Vorpommern liegt der NC-Anteil bei 6,9 Prozent, in Hamburg dagegen bei 94,2 Prozent.
Wo die Hürden für Sprach- und Kulturwissenschaften besonders hoch sind - und wo nicht
Zum Wintersemester 2016/2017 sind deutschlandweit 31,7 Prozent aller Studiengänge aus dem Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften zulassungsbeschränkt. Heißt: Ohne einen bestimmten NC wird es mit dem Studium nichts.
In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Zulassungsbeschränkungen mit 34,2 Prozent nur knapp über dem Bundesdurchschnitt.
Im Freistaat sind die Universitäten am entspanntesten, wie die Daten des CHE zeigen: Nur 8,2 Prozent der Fächer aus dem Bereich Sprach- und Kulturwissenschaften haben in Bayern einen NC. Das ist deutschlandweit der zweitniedrigste Wert.
Ganz anders sieht es da in Berlin aus: Wer in der Bundeshauptstadt Sprachen oder die schönen Künste studieren möchte, darf mit einem NC-Anteil von 68,3 Prozent rechnen. Das ist bundesweit der dritthöchste Wert.
In Brandenburg ist die NC-Quote mit 48,1 Prozent schon deutlich geringer.
Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil an Fächern mit NC in Bremen: 69,6 Prozent sind zulassungsbeschränkt. Höher ist der Anteil nur in Hamburg.
Wer in Hamburg Sprachen- und Kulturwissenschaften studieren will, braucht einen bestimmten Notendurchschnitt im Abiturzeugnis: 94,2 Prozent der Studiengänge haben dort einen Numerus Clausus. Nirgendwo sonst ist der Anteil so hoch.
Wer Sprach- und Kulturwissenschaften studieren möchte, sollte sich statt in Hamburg vielleicht an einer hessischen Universität einschreiben: Dort sind nur 8,7 Prozent der Fächer zulassungsbeschränkt. Nach Bayern hat Hessen somit die drittniedrigsten Zulassungshürden für ein entsprechendes Studium.
Nirgendwo sonst ist die NC-Quote in den Sprach- und Kulturwissenschaften so niedrig wie in Mecklenburg-Vorpommern. Sie beträgt dort 6,9 Prozent.
Dagegen sind in Niedersachsen stattliche 50,9 Prozent der Studienfächer zulassungsbeschränkt.
An den Unis in Nordrhein-Westfalen haben 37 Prozent der Fächer einen Numerus Clausus.
In Rheinland-Pfalz ist der Zugang zu einem entsprechenden Studienfach dagegen deutlich einfacher. Der Anteil an Zulassungsbeschränkungen liegt bei 12,3 Prozent.
Im Saarland gibt es auf 21,8 Prozent der Fächer aus den Sprach- und Kulturwissenschaften einen NC.
In Sachsen beträgt der Anteil 35,1 Prozent.
Auch Sachsen-Anhalt ist mit 18,6 Prozent weit unter dem Bundesdurchschnitt.
In Schleswig-Holstein beträgt der Anteil zulassungsbeschränkter Fächer 22,6 Prozent.
In Thüringen haben 49,2 Prozent der Fächer einen NC.
Erstmals untersuchte das CHE auch die NC-Quoten für Hochschulstädte mit mehr als 30.000 Studierenden. Dabei zeigte sich, dass hohe Anteile von zulassungsbeschränkten Studiengängen nicht nur in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin zu finden sind, sondern auch in anderen Großstädten wie Köln (66,3 Prozent), Bochum (59,5 Prozent), Karlsruhe (59,7 Prozent) oder Hannover (72,1 Prozent).
Nahezu NC-frei studiert es sich dagegen in Würzburg mit einem Anteil von 17,4 Prozent.