




Die Verhandlungen sind zäh. Daniel Bochnitschek will für ein Joint Venture in Indien Partner gewinnen. Doch sein Gegenüber scheint noch nicht restlos überzeugt. Dem 28-Jährigen fällt es schwer, seine indischen Gesprächspartner zu lesen. Doch das ist alles halb so schlimm. Denn hier geht es nicht um Millioneninvestments, sondern darum, Erfahrungen zu sammeln.
Bochnitschek ist MBA-Student an der Mannheim Business School, seine Verhandlungspartner Kommilitonen aus Asien, die Diskussion gehört zu den zahlreichen Planspielen. Der Medienwissenschaftler hat sich 2012 entschieden, seine Berufstätigkeit ein Jahr lang zu unterbrechen, um den Master of Business Administration (MBA) draufzusatteln. Zuvor hatte er mehr als drei Jahre als Unternehmensberater gearbeitet. Doch um seinen Wunsch zu verwirklichen, bei einer Strategieberatung anzuheuern, reichte sein betriebswirtschaftliches Wissen nicht aus. "Ein MBA ist für diesen Job zwar nicht zwingend erforderlich, aber förderlich", sagt Bochnitschek.
Nur selten gut und bezahlbar
Buchhaltung oder Marketing sind genauso Bestandteil der generalistischen Managementausbildung wie praxisorientierte Seminare zu Verhandlungen oder Führungskompetenz. Genau diese Mischung veranlasste Bochnitschek, sich für den MBA und gegen einen BWL-Master zu entscheiden.

So wählte er nach sorgfältiger Prüfung den Vollzeit-MBA an der Mannheim Business School. Grund: "Dieses Angebot ist zum einen fachlich hochwertig und gleichzeitig bezahlbar", sagt der gebürtige Mainzer. "Davon gibt es nicht so viele." Außerdem lockten ihn der dreimonatige Auslandsaufenthalt und Erfahrungsberichte der ehemaligen Teilnehmer.
Doch auch wenn Bochnitschek sich jederzeit wieder für dieses Programm entscheiden würde, passt es nicht zu jedem Interessenten. Nach Angaben des MBA-Guide 2013, einem umfassenden Nachschlagewerk zum Managementstudium, gibt es in Deutschland mittlerweile mehr als 300 MBA-Angebote. Vor zehn Jahren waren es gerade mal 115 (siehe Grafik).
Wildwuchs auf dem MBA-Markt
Bei dieser Fülle fällt es schwer, den Überblick zu behalten und das Programm zu entdecken, das am besten zu den eigenen Anforderungen, Leistungen und dem Geldbeutel passt.
Jens Wüstemann, BWL-Professor und Präsident der Mannheim Business School, sieht in dem "Wildwuchs am MBA-Markt" noch ein weiteres Problem. "Auch unseriöse Anbieter wittern im MBA ein lukratives Geschäft", sagt der 43-Jährige. Damit Bewerber nicht einem solchen Pseudo-MBA aufsitzen und aus der Vielzahl an Programmen das passende herausfiltern können, beantwortet die WirtschaftsWoche zehn Fragen, die Sie sich vor dem MBA-Studium unbedingt stellen sollten.