So arbeite ich #4 | Céline Flores Willers „So kann ich aus 8 Stunden Arbeitszeit easy 16 Stunden machen“

Céline Flores Willers Quelle: Canva

Manchmal tragen zum Erfolg von Topmanagern eine spezielle Morgenroutine, Apps oder ein Workout bei. Im WiWo-Fragebogen verraten sie ihre kleinen Tricks. Hier: Céline Flores Willers von The People Branding Company.

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Apple-CEO Tim Cook steht angeblich jeden Morgen um 3:45 Uhr auf, um ein Workout zu machen und E-Mails zu lesen. Manch ein erfolgreicher Mensch schwört aufs Frühaufstehen – andere sehen in Meditation oder einer bestimmten Ernährung den Schlüssel zu außergewöhnlicher Produktivität und Fokus. Die WiWo hat einigen Erfolgreichen einen kurzen Fragebogen vorgelegt und sie gebeten, ihre Produktivitäts-Geheimnisse zu verraten.

Hier antwortet Céline Flores Willers, Gründerin von The People Branding Company.


Wie sieht Ihre Morgenroutine aus?
Sie ist ein echter Kaltstart. Ich stehe in der Regel zwischen 7.00 und 7.30 Uhr auf und bin dann innerhalb von fünf Minuten schon am Laptop. Dann setze ich meine Postings in den sozialen Medien ab und überprüfe, wie sie gelaufen sind; beantworte Kommentare. Danach bin ich richtig im Flow, ich kann mich vormittags gut konzentrieren und will das ausnutzen. Deshalb habe ich die Regel: Bis mittags um 12.00 Uhr mache ich keine Termine. Ich zieh' wirklich bis mittags durch und trinke dabei alle halbe Stunde einen Cappuccino (lacht). Mittags haben wir unser Stand-up-Meeting im Team – wir haben uns dagegen entschieden, es wie die meisten Unternehmen morgens durchzuführen. Denn die meisten von uns können sich früh gut konzentrieren und würden sich durch den Call unterbrochen fühlen.

Welche Tools nutzen Sie, um fokussiert und produktiv zu sein?
Wir nutzen viele Tech-Tools als Remote-Unternehmen, da könnte ich eine ganze Liste schreiben – sie helfen uns sehr. Unter anderem Calendly für Terminbuchungen, Asana für das Projektmanagement, Textblaze für LinkedIn-Nachrichten und ChatGPT für so ziemlich alles, was anfällt. Neue Tools zu nutzen, bedeutet Verhaltensänderung. Statt Google nun eben ChatGPT zu fragen. Ich musste mir das richtig antrainieren und spare jetzt viel Zeit. Außerdem wichtig war es für mich, herauszufinden, wann ich am produktivsten bin – und den Kalender konsequent danach zu pflegen. Kein Tool, aber für mich dennoch ein riesiger Hebel: Ich mache fast jeden Tag einen Powernap von etwa 20 Minuten. Damit kann ich aus acht Stunden easy 16 Stunden Arbeitszeit machen – ich kann dadurch wirklich doppelt so viel arbeiten! Als ich früher noch bei einer Beratung gearbeitet habe, fanden es alle total crazy, wenn ich mit zwischendurch aufs Sofa gelegt habe. Aber mein Chef hat es dann verstanden. Um für den Powernap abzuschalten, mache ich oft eine geführte Meditation, gerade die Body-Scan-Methode hilft mir sehr.

Haben Sie sonst noch Tipps?
Ich kann nicht stundenlang an der gleichen Aufgabe arbeiten. Mir hilft Task-Switching, um lange konzentriert zu bleiben. Und wenn ich gar keine Lust auf etwas habe, dann versuche ich mir die Zeit zu versüßen, beispielsweise mit einem leckeren Snack oder Getränk. Quasi statt mich hinterher zu belohnen, einfach die Aufgabe schöner machen.

Wie steht es um Ihre Work-Life-Balance?
Ich bin Unternehmerin und klassische Work-Life-Balance gibt es in dem Sinne für mich nicht. Ich arbeite immer und nie und für mich persönlich ist es perfekt so. Vor allem möchte ich dann arbeiten, wenn ich produktiv bin – und das ist zum Beispiel auch nachts. Wichtig sind für mich persönlich viele kurze Pausen. Ich lege öfters mal ein langes Wochenende ein und fahre dann auch weg, um den Kopf freizubekommen. Mein Umfeld spiegelt mir übrigens auch, wenn es Zeit für eine Pause ist. Im August jetzt bin ich zum zweiten Jahr in Folge einen ganzen Monat weg, es geht nach Kolumbien. Mein Team ist mittlerweile so gut strukturiert und die Teamleiter so stark, die kommen auch ohne mich klar. Da lösche ich wirklich alle Apps, dieses Jahr will ich sogar mein privates WhatsApp deinstallieren!

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