Lange versuchten die Fluglinien, die in die Holzklasse migrierten Firmenkunden mit mehr Service wieder vor den Trennvorhang zu locken. Auch wenn die Sinne in der dünnen Jet-Luft ermatten, komponierten Sterneköche Gaumenfreuden aus Edelmenüs nebst Top-Weinen. Sogar die zuvor eher für Effizienz als Empathie bekannte Lufthansa schulte ihr Personal auf Wunscherfüllung.
Zugleich investierten die Fluglinien in mehr Komfort. Emirates oder Cathay Pacific holen ihre Kunden mit der Limousine zu Hause oder im Büro ab. Bei British Airways oder Singapore Airlines gestalten Designer von Edelyachten Wartelounges und Kabine.
Wohin Business Jets von Europa aus am häufigsten fliegen
Europa
Flüge im Dezember 2014: 47.745
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: +1,5 Prozent
Quelle: WingX Advance Business Aviation Insight, December 2014
Russland und seine Nachbarstaaten
Flüge im Dezember 2014: 2364
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: -31,3 Prozent
Afrika
Flüge im Dezember 2014: 1053
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: +1,4 Prozent
Mittlerer Osten
Flüge im Dezember 2014: 960
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: +1,5 Prozent
USA und Kanada
Flüge im Dezember 2014: 723
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: +10 Prozent
Südamerika
Flüge im Dezember 2014: 174
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: -11,2 Prozent
Asien / Pazifik
Flüge im Dezember 2014: 147
Veränderung zum Vorjahreszeitraum: + 2,1 Prozent
Air France verschaffte der Kundschaft genug Stauraum in Fächern und sogar ein Extraschränkchen, in dem Klettverschlüsse Brille, Portemonnaie und Smartphone auch bei Turbulenzen sicher am Platz halten. Bei der Lufthansa-Tochter Swiss wird das feste Polster zur weichen Matratze, sobald der Sitz in Schlafposition fährt, und Japan Airlines legt seinen Businesskunden sogar noch eine Matratze auf den Stuhl.
Dennoch: „Oft verkaufen wir nicht mal die Hälfte der Sitze zu einem halbwegs regulären Preis“, klagt ein Lufthanseat. Das schmerzt. Denn am Ende ist es beim Fliegen wie auf dem Markt. Jeder zusätzlich verkaufte Sitz geht fast komplett in den Gewinn.
Touristen und Geschäftsreisende
Um die Sitzreihen halbwegs profitabel zu schließen, setzen die Airlines auf anspruchsvolle Touristen. Weil für Nobelurlauber aber Reisen ohne Sparen nur den halben Spaß bringt, griffen sie zum ältesten und bittersten Mittel gegen Restposten: Rabatte.
Die freilich belegen die Airlines mit Fußangeln oder verstecken sie, damit sie am Ende möglichst kein Geschäftsreisender nutzt, der auch einen höheren Preis akzeptiert hätte. „Wer zahlt noch ohne Murren 6000 Euro für einen Flug, wenn er ständig Sonderangebote für die Hälfte sieht“, sagt Berater Bose.