Schon seit langem gab es Gerüchte, dass es die ABL nicht mehr lange geben könnte. Die fünf ABL-Partner seien zerstritten und würden sich am Liebsten voneinander trennen, hieß es in Finanzkreisen. Gegenüber der WirtschaftsWoche hatten die Partner das allerdings noch Mitte September abgestritten. „Nein, es gibt keinen Streit. Wir verstehen uns seit 14 Jahren sehr gut und arbeiten sehr partnerschaftlich zusammen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
In Zukunft werden sie dennoch getrennte Wege gehen. Wie die allerdings genau aussehen, ist unklar. Die Gruppe hat bislang nur grob kommuniziert, wie es mit den einzelnen Beteiligungen weitergehen soll. Der Anteil an dem Finanzvertrieb Aragon geht an die beiden Vorstände und ABL-Partner Sebastian Grabmaier und Ralph Konrad.
Die Anteile an Altira wurden laut Pressemitteilung bei Finanzinvestoren platziert. Deren Namen wurden nicht bekannt gegeben, auch nicht ob die beiden ABL-Partner Peter Brumm und Andreas Lange ihre Vorstandsposten behalten werden. In Finanzkreisen wird spekuliert, dass beide an der Altira AG beteiligt bleiben.
Den Anteil an der Silvia Quandt & Cie AG hat der Finanzinvestor PVM Private Values Media AG übernommen. PVM hatte vor einigen Wochen bereits Anteile an dem Solar-Finanzierer Ecolutions übernommen. Vorstand Sascha Magsamen liegt seitdem im Clinch mit dem Großinvestor Theolia, ein Investor aus Aix-en-Provence.
Magsamen teilt sich die Quandt AG noch mit dem Banker Joachim Paech, der das Unternehmen mitgegründet , seit September 2011 aber nicht mehr im Vorstand ist. Mit dem Eigentümerwechsel einher geht auch eine Umbenennung des Unternehmens. Silvia Quandt wird künftig FCM Frankfurt Capital Markets AG heißen.
Die Rechte für die Nutzung des Namens „Silvia Quandt“ galten wohl nur solange wie das Investmenthaus zur ABL-Gruppe gehört, ist in Finanzkreisen zu hören.