Börse Frankfurt Dax verteidigt seine Gewinne

Nach dem deutlichen Plus am gestrigen Dienstag notiert der deutsche Leitindex vor dem Börsenstart knapp über dem hohen Niveau. Bahnt sich eine Trendwende in der umsatzschwachen Handelszeit an?

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Nach der jüngsten Flaute warten jetzt wieder jede Menge Konjunkturdaten auf die Börsianer Quelle: dpa

Frankfurt Die ärgsten Spannungen zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten mögen vorerst vorüber sein. Doch der grundsätzliche geopolitische Konflikt hielt die Börsen der Welt auch noch zu Wochenbeginn in Atem, weil die USA eine militärische Großübung mit Südkorea geplant hatten. Nach deren Beginn ließ die Nervosität der Anleger jedoch offenbar nach, und sie nutzten die Rücksetzer der vergangenen Tage für Zukäufe. Der Frankfurter Leitindex Dax sowie sein europäisches Pendant, der Euro Stoxx 50, legten zu. Der Dax stieg um 1,3 Prozent auf 12 229 Punkte, der Euro Stoxx 50 schloss 0,9 Prozent höher bei 3455 Punkten.

Auch vorbörslichen Indikatoren zufolge kann das deutsche Börsenbarometer seine Gewinne halten und sogar leicht ausbauen. Gegen 7 Uhr notiert der Dax bei 12234 Zählern und damit fünf Punkte über dem gestrigen Handelsschluss.

Die Jagd nach vermeintlichen Schnäppchen und nach Rohstoff-Aktien haben die US-Börsen am Dienstag angetrieben. Anleger würden vermehrt auf solche Papiere setzen, die im Zuge des jüngsten Abschwungs deutlich an Wert verloren hätten, sagten Händler.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent fester bei 21.899 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte ein Prozent zu auf 2452 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 1,37 Prozent auf 6297 Stellen. Die Anleger an der Börse in Tokio orientieren sich im Vormittagshandel an den Vorgaben der Wall Street. Der 225 Werte umfassende Nikkei stieg um 0,8 Prozent.

Milan Cutkovic, Marktanalyst AxiTrader, sieht kurzfristig keine Besserung der aktuellen Lage. Er halte einen erneuten Test der wichtigen Unterstützung bei 12 000 Punkten für wahrscheinlich. „Sollte der Index diese Marke klar nach unten durchbrechen, könnte es zu einer Korrektur bis auf mindestens 11 700 Punkte kommen“, erklärte Cutkovic.

Laut dem Handelsblatt-Dax-Sentiment, einer wöchentlichen Umfrage unter mehr als 2600 Anlegern zur Börsenstimmung (Sentiment), bahnt sich aber eine Trendwende am Aktienmarkt an. „Aus Sicht der Sentimentanalyse ist ein weiterer Ausverkauf sehr unwahrscheinlich“, meint Börsenexperte Stephan Heibel, der die Erhebung analysiert. Allerdings kann die Sentimentanalyse nicht sagen, wann genau das deutsche Börsenbarometer wieder zu einer Trendwende nach oben ansetzt. „Derzeit herrscht ohnehin Sommerflaute an den Märkten“, meint Heibel angesichts der niedrigen Umsätze. Es sei möglich, dass es noch ein paar Wochen dauere, bis die Kurse wieder deutlich steigen.

Heute spricht der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) um 9 Uhr in Lindau am Bodensee. Dort hält Mario Draghi die Eröffnungsrede auf der Tagung der Ökonomie-Nobelpreisträger. Vermutlich wird Draghi aber keine großen geldpolitischen Ankündigungen machen. Wichtiger könnte seine Rede am Freitag auf der Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole werden. Dort spricht er um 21 Uhr, wenn die Märkte in Europa bereits geschlossen sind.

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