Dax-Wert K+S-Aktie außer Kontrolle

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Am stärksten abstiegsgefährdet

Die Talfahrt der K+S-Aktie

In punkto Marktkapitalisierung sind die Dax-Unternehmen K+S sowie das Spezialchemieunternehmen Lanxess am stärksten abstiegsgefährdet. Auch Lanxess ist derzeit ein Opfer seiner Absatzmärkte, denn der Kölner Konzern liefert wichtige Stoffe für die Reifenherstellung und leidet unter dem seit geraumer Zeit sehr schwachen Automarkt. Außerdem krebst die Commerzbank im Dax bei der Streubesitz-Marktkapitalisierung ebenfalls auf einem der hinteren Ränge.

Im MDax findet sich gleich ein rundes Duzend Unternehmen, die es bei der Marktkapitalisierung mit den drei geprügelten Aktien aufnehmen könnten. Aber nicht alle von ihnen kommen für einen Aufstieg in den Dax infrage. EADS-Aktien etwa verzeichnen einen zu geringen Börsenumsatz. Lkw-Hersteller MAN soll ganz in Volkswagen aufgehen und könnte so schon bald ganz vom Kurszettel verschwinden. Auch Kabel Deutschland droht dieses Schicksal, weil sich Vodafone den Kabelnetzbetreiber einverleiben will. Nur wenn die Übernahme scheitert, bleibt Kabel Deutschland ein heißer Anwärter für die erste Börsenliga.

Wie Analysten die K+S-Aktie bewerteten

Der Aufstieg in den Dax erfolgt nur, wenn das Unternehmen nach den Börsenkriterien mindestens zu den 35 größten deutschen Börsenunternehmen zählt. Die besten Chancen auf einen Dax-Aufstieg haben nach dem aktuellen Stand daher der Handelskonzern Metro, der erst vor einem Jahr in den MDax abstieg, sowie der Chemikalienhändler Brenntag, der im März 2010 sein Debüt an der Börse gab und nur drei Monate später bereits in den MDax aufgenommen wurde.

Kommt es zum Abstieg in den MDax, dürfte das für K+S-Aktionäre zunächst ein Rückschlag sein. Denn zumindest alle Fonds, die den Dax eins zu eins abbilden, wären gezwungen, ihre K+S-Position aufzulösen und gegen Aktien des Dax-Nachrückers auszutauschen.  Durch die Verkäufe würde die Aktie erneut unter Druck geraten.

Bilanzfeuerwerk im Dax - K+S rutschen ab

Aber noch ist das letzte Wort hinsichtlich der Dax-Zugehörigkeit von K+S gesprochen. Denn einerseits dürfte auch dem Arbeitskreis Aktienindizes klar sein, dass kurzfristige Spekulationen über weiter fallende Rohstoffpreise schnell wieder ins Gegenteil umschlagen können. Zum anderen hat sich die K+S-Aktie in den vergangenen beiden Tagen wieder deutlich erholt, die Marktkapitalisierung steigt wieder. Beflügelt hat die Aktie, dass einer der größten Kaliproduzenten weltweit, das kanadische Rohstoffunternehmen Potash, ein Abrutschen des Kalipreises auf nur 300 Dollar für höchst unwahrscheinlich hält. Bleibt die Aktie im restlichen Monat August auf Erholungskurs, dürfte die Dax-Zugehörigkeit gesichert sein.

Schafft es K+S wieder unter die 40 größten Unternehmen, dürften auch die hohen Handelsumsätze mit der Aktie seit Monatsbeginn dabei helfen, den Klassenerhalt im Dax zu sichern. Nicht zuletzt legt die Deutsche Börse Wert darauf, dass es im Dax nicht zugeht wie an einer S-Bahnstation. Stabilität in der Zusammensetzung mit lediglich moderaten Anpassungen sind den großen Dax-Investoren wichtig.

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