Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Anleger an der Wall Street halten vor Fed-Entscheid still

US-Anleger warten gespannt auf das Treffen der US-Notenbanker. Am Rohölmarkt sind Konjunkturoptimisten in der Überzahl, aus Gold ziehen sich Investoren zurück.

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In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Quelle: dpa

Die Aussicht auf eine unverändert lockere US-Geldpolitik hält die Aktienkurse an der Wall Street weiter in der Nähe ihrer Rekordstände. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab zum Wochenauftakt leicht nach auf 34.343 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 notierte leicht tiefer bei 4237 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte kaum verändert bei 13.997Punkten.

Mit Spannung warteten die Börsianer auf das Treffen der US-Notenbank Fed in den kommenden zwei Tagen. Auch wenn die Fed wiederholt betont hat, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sei, könnte eine Reduzierung der Anleihekäufe diskutiert werden. Die meisten Analysten erwarten jedoch keine Entscheidung vor der jährlichen Konferenz der Zentralbank in Jackson Hole im August.

Jüngste Daten wiesen darauf hin, dass die US-Wirtschaft wieder an Schwung gewinnt, aber nicht überhitzt, was die Inflationssorgen milderte und den S&P500 auf ein Rekordhoch trieb. Der Index hat in diesem Jahr bereits um 13 Prozent zugelegt.

In den vergangenen Monaten hatten Spekulationen auf eine vorzeitige Straffung der geldpolitischen Zügel durch die Fed wiederholt für Unruhe an den Börsen gesorgt. Davon war am Montag bei den Anleihen nichts zu spüren. Die Renditen der richtungweisenden Bonds aus den USA und Deutschland lagen jeweils kaum verändert bei plus 1,464 und minus 0,268 Prozent.

Aus Gold zogen sich Investoren dagegen zurück. Es büßte gut ein Prozent auf 1850 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) ein. Investoren gingen offenbar davon aus, dass die Diskussion um eine Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe an Fahrt gewinnen werde und machten bei dem Edelmetall Kasse, sagte Stephen Innes, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses Axicorp.

Bitcoin auf Erholungskur

Auch am Rohölmarkt waren Konjunkturoptimisten in der Überzahl. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 0,73 Prozent auf 71,64 Dollar je Barrel (159 Liter). „Mit Beginn der Sommerreisesaison dürfte die Nachfrage nach Benzin weiter zunehmen“, prognostizierte Dirk Steffen, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. „Insbesondere, falls die USA ihre pandemiebedingten Einreisebeschränkungen zeitnah lockern sollten.“

Aufwärts ging es auch für Bitcoin. Die Cyber-Devise legte dank eines positiven Tweets von Elon Musk zeitweise um gut 14 Prozent auf 40.891 Dollar zu. Der Tesla-Chef hatte am Wochenende getwittert, sein Unternehmen werde die Kryptowährung wieder als Zahlungsmittel akzeptieren, wenn etwa 50 Prozent der für die Verschlüsselung und Validierung von Transaktionen benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen stamme.

Einzelwerte im Fokus

Novavax: Ermutigende Test-Ergebnisse des Coronavirus-Impfstoffs von Novavax gaben den Aktien der Biotech-Firma Auftrieb. Sie stiegen um knapp ein Prozent. Den Angaben zufolge erreicht das Vakzin eine Effektivität von 90 Prozent gegenüber diversen Varianten des Erregers Covid-19.

Corsair: Eine Kommentar-Flut in Kleinanleger-Foren bescherte dem Computerzubehör-Anbieter Corsair einen der größten Kurssprünge in seiner Firmengeschichte. Die Aktien kletterten um gut 12 Prozent. Auf der Internetseite Stocktwits ist die Zahl der Posts zu Corsair um 27 Prozent gestiegen. Etwa 94,6 Prozent davon sind positiv. In solchen Foren feuern sich Kleinanleger immer wieder zum Kauf von Aktien an. Bekanntestes Beispiel ist der US-Videospielehändler Gamestop.

Lordstown: Die Abgänge des Firmen- und des Finanzchefs verschrecken die Anleger. Die Aktien des Anbieters von Elektro-Pickups fielen zum US-Börsenstart um mehr als 20 Prozent. Die beiden Manager nahmen ihren Hut, nachdem das Unternehmen vergangene Woche vor bestandsgefährdenden Risiken gewarnt hatte.

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