Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Aktie von First Republic stürzt weiter ab – Wall Street eröffnet trotzdem teils positiv

Die Vertrauenskrise um die First Republic Bank vertieft sich. Gute Zahlen der Tech-Konzerne heben den Nasdaq zu Handelsbeginn dennoch ins Plus.

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Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange. Quelle: Reuters

Die Talfahrt bei den Aktien der US-Krisenbank First Republic geht weiter. Die Titel notieren in der ersten Handelsstunde mit einem Minus von fast 33 Prozent. Am Dienstag war die Aktie um 49 Prozent auf ein Rekordtief abgestürzt. Anlass waren schlechte Quartalszahlen gewesen, die die Bank aus San Francisco am Montag vorgelegt hatte.

Auch angesichts des massiven Einlagenabflusses bei dem Regionalinstitut blicken Anleger mit Sorge auf die Rettungsbemühungen. Die Bank prüfe mehrere Optionen, wie den Verkauf von Vermögenswerten oder die Gründung einer Bad Bank, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person zu Reuters.

Gestützt auf solide Gewinne großer Technologie-Konzerne sind zwei der drei großen US-Indizes mit einer Seitwärtsbewegung in den Handelstag gestartet. Der Dow Jones notiert eine Stunde nach Handelsbeginn in New York bei 33.596 Punkten und der S&P 500 bei 4064 Punkten. Der technologielastige Nasdaq legt rund ein Prozent zu auf 11.912 Punkte zu.

Zudem beschäftigt der Streit um die Anhebung der US-Schuldengrenze die Anleger. Die Kosten für die Versicherung gegen einen US-Zahlungsausfall sind am Mittwoch auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen. Damals hatte eine Krise um die Schuldenobergrenze zur ersten Herabstufung des Ratings der USA geführt.

Die US-Währung geriet nach den jüngsten Zuwächsen unter Druck. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenbacks gegenüber anderen wichtigen Devisen misst, verlor 0,4 Prozent auf 101,40 Punkte. Der Euro gewann im Gegenzug 0,7 Prozent auf 1,105 Dollar.

Industriemetalle wie Kupfer, Zink, Blei, Nickel und Aluminium verteuerten sich. Eine schwächere US-Devise macht in Dollar gehandelte Rohstoffe billiger für Investoren in anderen Währungsräumen.

Fortgesetzte Sorgen vor einer Rezession drückten die Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 79,95 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der Preis für die leichte US-Sorte WTI fiel um 0,8 Prozent auf 76,48 Dollar pro Barrel.

Blick auf weitere Einzelwerte:

Enphase Energy(ENPH): Enttäuschende Umsatzaussichten des US-Solarunternehmens setzen dem Sektor zu. Zu Börsenstart brechen die Papiere um rund 24 Prozent ein. Die Rivalen Solaredge, SunPower und Sunrun geben um jeweils neun Prozent nach. First Solar verliert gut fünf Prozent.

Carrier Global: Der Hersteller von Klimaanlagen und Heizsystemen kauft das deutsche Familienunternehmen Viessmann. Die Übernahme sei eine bahnbrechende Chance, sagte der Carrier-CEO am Dienstag. Die Aktie des Unternehmens verliert im frühen Handel über vier Prozent.

Microsoft: Eine anhaltend große Nachfrage nach Cloud-Angeboten hatte Microsoft überraschend starke Quartalsergebnisse beschert. Vor diesem Hintergrund verblasst aus Sicht der Anleger das Nein der britischen Aufsichtsbehörde CMA zur Übernahme der Videospiele-Firma Activision Blizzard. Die Aktie reagiert mit Gewinnen von gut sieben Prozent.

Meta: Nach US-Börsenschluss legt die Facebook-Mutter ihre Zahlen fürs erste Quartal vor. Die Meinungen der Analysten über die Zukunft des Konzerns gehen weit auseinander. Unter den von der Finanzagentur Bloomberg beobachteten Analysten setzt die DZ Bank mit 180 Dollar das niedrigste Kursziel. Dagegen legen die Experten von Evercore ISI ihr Ziel bei 305 Dollar. Die Aktie notiert mit einem Plus von anderthalb Prozent.

Boeing: Im ersten Quartal konnte der US-Flugzeugbauer seinen Umsatz um 28 Prozent auf 17,9 Prozent steigern, der Verlust ging um rund zwei Drittel zurück. Zudem verbrannte Boeing weniger Barmittel als von Analysten erwartet. Die aktuellen Probleme mit wichtigen Flugzeugtypen, mit denen Boeing kämpft, bewerten Anleger als weniger relevant. Die Papiere gewinnen 2,7 Prozent.

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