Krypto-Märkte Coinbase-Börsengang: 100 Milliarden aus dem Stand

Quelle: REUTERS

Beim größten Börsengang einer Kryptowährungs-Plattform in den USA hat Coinbase eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar erreicht. Der Kurs stieg direkt um mehr als 50 Prozent.

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Der Börsengang des größten Handelsplatzes für Kryptowährungen in den USA, Coinbase, hat den Appetit der Investoren auf Bitcoin & Co weiter angeregt. Kurz vor dem Debut der Krypto-Plattform an der Nasdaq markierte Bitcoin ein frisches Rekordhoch.

Die weltweit bekannteste und größte Cyberdevise verteuerte sich um bis zu 2,7 Prozent auf einen Rekordwert von 64.899 Dollar. Auch Ethereum, die zweitwichtigste Kryptowährung, markierte mit 2400 Dollar ein neues Allzeithoch. Experten gehen davon aus, dass der Coinbase-Börsengang den Cyberdevisen eine breitere Akzeptanz verschafft. Die Kurse für das von Computern erschaffene Geld steigen seit Monaten. Ein Bitcoin kostete vor einem Jahr gerade einmal ein Zehntel des jetzigen Preises.

An der Wall Street sorgt derweil der Handelsstart von Coinbase für Furore. Die Nasdaq setzte den Referenzpreis mit 250 Dollar je Aktie fest, was einer Bewertung der Plattform von insgesamt rund 50 Milliarden Dollar entspricht. Aber schon zum Handelsbeginn stiegen die auf mehr als 380 Dollar, zeitweise erreichten sie sogar einen Kurs von 424 Dollar. Damit ist Coinbase aus dem Stand mit knapp 100 Milliarden Dollar bewertet worden. Zum Vergleich: die Muttergesellschaft der New Yorker Börse, Intercontinental Exchange, ist rund 66 Milliarden Dollar schwer. Bei der letzten Finanzierungsrunde durch private Geldgeber wurde der Firmenwert von Coinbase noch mit acht Milliarden Dollar angegeben.

Coinbase ging am Mittwoch über eine Direktplatzierung an die US-Technologiebörse Nasdaq. Bei dieser Art des Börsengangs, den auch der Musikstreamingdienst Spotify gewählt hatte, werden Aktien ohne Begleitung durch Investmentbanken emittiert. Zudem werden keine neuen Aktien herausgegeben, sondern nur bestehende Titel.
Die in San Francisco ansässige Coinbase wurde 2012 gegründet und wird nach eigenen Angaben von mehr als 43 Millionen Menschen in über 100 Ländern genutzt. Mit dem Börsengang fassten Bitcoin und Co. endgültig in der klassischen Aktienwelt Fuß, sagte Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. „Die Wallstreet kann Bitcoin und Co. spätestens seit heute nicht mehr länger ignorieren.“ Trotz der Euphorie sollten Anleger vorsichtig bleiben, da eine strengere Regulierung angesichts der rasanten Kursanstiege immer wahrscheinlicher werde.

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Angeheizt wurde die Nachfrage nach Bitcoin zuletzt auch durch den Einstieg klassischer Unternehmen in die Kryptowelt. So schuf der US-Zahlungsanbieter Paypal die technischen Voraussetzungen für das Bezahlen mit Digitalwährungen. Darüber hinaus deckte sich der Elektroauto-Pionier Elon Musk im Februar für 1,5 Milliarden Dollar mit Bitcoin ein. Der Tesla-Gründer ermöglicht es Kunden zudem, die Autos mit Bitcoin zu bezahlen.
Mehr zum Thema: Die Anzahl an Börsengängen war in den vergangenen Jahren so erbärmlich, dass es dieses Jahr so etwas wie einen Rekord geben könnte.

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