




Grexit hin oder her, der Kampf um den Euro ist verloren. Davon geht zumindest Finanzanalyst und Crashprophet Martin Armstrong aus. "Ich würde sagen, dass das Risiko für den Zerfall bei 90 Prozent liegt", sagte der US-Amerikaner der "Welt". Es fehle ein einheitlicher Anleihemarkt in der Euro-Zone, damit die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar eine Chance hätte, so Armstrong.
Mit gemeinsamen Anleihen wäre das System laut Armstrong viel stabiler, da Banken und andere Großinvestoren nicht in viele verschiedene Staatsanleihen investieren müssten, sondern einheitlich kaufen könnten.
Kein Wunder also, dass Armstrong für den Markt der europäischen Staatsanleihen sehr pessimistisch ist. "Ich erwarte einen Crash im Oktober dieses Jahres, weil dann die Blase an Staatsanleihen platzt", sagte der Analyst vor kurzem in einem Interview mit der WirtschaftsWoche.
Nicht nur durch die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) seien die Papiere stark überbewertet. Steigen dann in den USA die Zinsen, weil die Fed den Leitzins erhöht, kommt es zum Crash. An welchen Tagen im Oktober die Kurse tatsächlich verrückt spielen könnten, ist offen. Zunächst sprach Armstrong von einem Zeitraum "um den 17. herum", gegenüber der "Welt" nannte er nun den 1. Oktober.
Der Oktober-Crash ist nicht Armstrongs erste Prognose. Der streitbare Finanzanalyst ist Erfinder des auf der Zahl Pi basierenden Economic Confidence Model, mit dem er vorgab, den Crash von 1987 und andere vorhergesagt zu haben. 1999 wurde er inhaftiert und saß wegen Nichtanerkennung des Gerichts sieben Jahre in Haft, er soll Anleger mittels eines Schneeballsystems um Millionen betrogen haben.
Am Donnerstag startet auch in Deutschland die Dokumentation "The Forecaster", in der das Leben von Martin Armstrong verfilmt wurde. Auch deshalb dürfte sich der Crash-Prophet nun mit zahlreichen Untergangs-Szenarien und Crash-Daten an die Öffentlichkeit wagen.