RWE-Tochter geht an die Börse Innogy-Papiere geben nach

Die „grüne“ RWE-Tochter Innogy ist am Freitag erfolgreich an der Börse gestartet. Unmittelbar nach Börseneröffnung stieg der Kurs auf über 37 Euro - gab kurz darauf aber nach und rutschte unter den Ausgabepreis.

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RWE braucht Geld - Innogy soll's richten

Die Aktien des Ökostromkonzerns Innogy sind bei ihrem Börsendebüt unter den Ausgabepreis gerutscht. Nachdem der erste Kurs der RWE-Tochter am Freitag noch mit 37,30 Euro auf der Kurstafel der Frankfurter Börse aufgeflackert war, gaben die Papiere in den ersten Handelsminuten ihre Gewinne wieder ab und fielen bis auf 35,95 Euro.

Innogy hatte bis zu 139 Millionen Papiere zu je 36 Euro ausgegeben und die Preisspanne damit voll ausgereizt. Auch die Aktien der Innogy-Mutter RWE gerieten unter Verkaufsdruck und brachen um bis zu 5,3 Prozent ein.

"Dies ist ein klarer Beleg für unser einzigartiges, auf die Zukunft ausgerichtetes Geschäftsmodell", sagte Peter Terium, der vom RWE-Chefposten in gleicher Funktion zu Innogy wechselt, nach der Festlegung des Ausgabepreises am oberen Ende der Preisspanne. "Wir wollen den Rückenwind des Börsengangs nutzen, um unsere starke Position als innovatives Energieunternehmen in Europa weiter auszubauen." Die Muttergesellschaft behält zunächst 75 Prozent an Innogy. RWE könnte später weitere Anteile an Innogy versilbern, will aber die Mehrheit an der Tochter behalten.

Mit einem Erlös von fünf Milliarden Euro ist es die größte Neuemission in Deutschland seit 16 Jahren, als die Deutsche Post und der Chipkonzern Infineon an die Börse gingen. Innogy gilt als heißer Anwärter für den Einzug in den Nebenwerteindex MDax noch in diesem Jahr. Zum Emissionspreis wird das Unternehmen mit 20 Milliarden Euro bewertet. Die hochverschuldete RWE kommt dagegen nur auf einen Börsenwert von rund acht Milliarden Euro.

Aus dem Börsengang fließen Innogy zwei Milliarden Euro für die Finanzierung der Energiewende zu, RWE erhält bis zu drei Milliarden Euro für den Abbau des Schuldenbergs. Allein der US-Vermögensverwalter Blackrock hatte sich schon vorher Aktien für 940 Millionen Euro zusichern lassen. Er wird mit rund 4,7 Prozent zweitgrößter Innogy-Aktionär. An die Börse geführt wurde Innogy federführend von den Investmentbanken Goldman Sachs und Deutsche Bank. Die neun begleitenden Häuser dürfen für die Platzierung laut Prospekt insgesamt Gebühren von 35 Millionen Euro abrechnen.

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