US-Fahrdienstvermittler Softbank will Rabatt auf Uber-Aktien

Der japanische Technologiekonzern Softbank will laut Berichten die aktuelle Krise von Uber nutzen, um sich mit einem deutlichen Rabatt bei dem Fahrdienst-Vermittler einzukaufen. Es soll ein Angebot geben.

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US-Mitfahrdiensts Uber könnte mit Softbank einen neuen Aktionär bekommen. Quelle: REUTERS

Der japanische Telekomkonzern Softbank will einem Insider zufolge Anteilsscheine des US-Mitfahrdiensts Uber mit einem deutlichen Abschlag erwerben. Softbank habe beim Angebot an bisherige Aktionäre den Firmenwert von Uber bei lediglich 48 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro) angesetzt, schrieben der Finanzdienst Bloomberg und die „New York Times“ in der Nacht zum Dienstag. Das wäre ein Abschlag von rund 30 Prozent auf die bisherige Bewertung des teuersten Start-ups der Welt.

Softbank könnte bis zu 17 Prozent an Uber kaufen. Eine zweite Person erklärte, dass sich die Offerte Softbanks im Rahmen dessen bewege, was Investoren erwartet hätten. Softbank dürfte zudem eine separate Investition in Uber im Volumen von einer Milliarde Dollar auf Basis der jüngsten Bewertung tätigen. Uber war zuletzt auf 68,5 Milliarden Dollar taxiert worden.

Softbank hatte vor kurzem mitgeteilt, dass eine Beteiligung erwogen werde, aber eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen worden sei. Der Aktienpreis und die Anzahl der Anteilsscheine, die Softbank erwerben könne, müssten "zufriedenstellend" sein.

Softbank hatte als Führer eines Konsortiums bereits im August Interesse an einer Investition angemeldet. Bei dem Fahrdienstvermittler ist bereits der Weg für einen Einstieg freigeräumt worden. Die Investition von Softbank wäre wichtig für Uber: Der Fahrdienst-Vermittler arbeitet nach einer rasanten globalen Expansion weiterhin mit hohen Verlusten und kann eine weitere Geldspritze bis zu dem für 2019 anvisierten Börsengang gut gebrauchen. Außerdem könnte Softbank seine Milliarden sonst in den Rivalen Lyft stecken.

Uber gilt mit der jüngsten Bewertung von 68,5 Milliarden Dollar als das teuerste von Finanzinvestoren gestützte Unternehmen der Welt und strebt bis zum Herbst 2019 einen Gang an die Börse an. Softbank wiederum hat sich in jüngster Zeit einen Namen als Geldgeber für Technologieunternehmen gemacht und ist unter anderem am Uber-Konkurrenten Didi und der indischen Taxi-App Ola beteiligt.

Uber ist in diesem Jahr durch eine Serie von Skandalen erschüttert worden. Der Mitgründer und langjährige Chef Travis Kalanick musste gehen, nachdem eine Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung in dem Unternehmen Missstände beim Management aufdeckte. Das Unternehmen steht im Visier einer Klage der Google-Schwesterfirma Waymo, die Uber den Einsatz bei ihr gestohlener Roboterwagen-Technologie vorwirft.

Jüngst musste der neue Chef Dara Khosrowshahi zudem einräumen, dass Uber ein Jahr lang einen Hacker-Angriff verschwieg, bei dem Daten zu 57 Millionen Nutzern und Fahrern erbeutet wurden. Statt sie zu informierten zahlte Uber den Angreifern 100.000 Dollar für die Vernichtung der gestohlenen Informationen.

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