Wall Street US-Börsen starten schwächer in den Handel

Das Interesse der Marktakteure richtet sich am heutigen Dienstag auf die Anhörung zur Re-Nominierung von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank.

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Anleger suchen ihr Heil in „sicheren Häfen“. Quelle: Reuters

In Erwartung weiterer Hinweise auf die US-Geldpolitik fassen Wall Street-Anleger Aktien nur mit spitzen Fingern an. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Dienstag um jeweils rund ein halbes Prozent.

Die Rahmenbedingungen sprächen aber für erneute Kursgewinne, sagte Anlagestratege Ryan Detrick vom Vermögensverwalter LPL. „Wir sind uns der Sorgen rund um Omikron, Inflation und Straffung der Geldpolitik bewusst. Aber die US-Firmenbilanzen sollten einmal mehr rechtfertigen, dass die Aktienkurse nahe ihren Rekordhochs liegen.“ Am Freitag läuten die Banken Citigroup und JP Morgan die Bilanzsaison ein.

Das Interesse der Marktakteure dürfte sich auf die Anhörung zur Re-Nominierung von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank (Fed) vor einem Ausschuss des Senats richten. „Vermutlich werden wir heute Neues zur Geldpolitik der Fed hören“, schrieb Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. n einer vorab veröffentlichten Rede hatte er der Inflation den Kampf angesagt. In der vergangenen Nacht sei an den Terminmärkten eine Zinserhöhung bereits im März mit der bislang höchsten Wahrscheinlichkeit eingepreist worden.

Bei den Aktienwerten gehörte Vir Biotechnology mit einem Kursplus von 5,3 Prozent zu den Favoriten. Die US-Regierung bestellte bei der Pharmafirma 600.000 weitere Dosen eines Medikaments zur Behandlung von Coronavirus-Patienten. Die Titel des Entwicklungspartners GlaxoSmithKline gewannen in London bis zu 1,3 Prozent und notieren mit 1663 Pence so hoch wie zuletzt vor eineinhalb Jahren.

Weitere Einzelwerte im Fokus: 

Biontech: Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr Umsätze von bis zu 17 Milliarden Euro mit seinem Covid-19-Impfstoff. Im vergangenen Jahr dürfte der Umsatz wie bislang vorhergesagt bei 16 bis 17 Milliarden Euro gelegen haben. 2022 geht Vorstandschef Ugur Sahin von einer Spanne von 13 bis 17 Milliarden aus. Biontech bekräftigte, dass ein an die Omikron-Variante des Coronavirus angepasster Impfstoff bereits im März zur Verfügung stehen könnte. Insgesamt strebt das Unternehmen in diesem Jahr weiterhin eine Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Impfdosen an. Die Aktie gibt 1,8 Prozent nach.

Rivian: Die Aktien stiegen um 1,7 Prozent. Rod Copes, im Vorstand zuständig für das operative Geschäft, hat den Hersteller von Elektrofahrzeugen verlassen.

Juniper Networks: Die Bank of America hatte die Aktie von „underperform“ auf „buy“ hochgestuft. Die meisten Netzwerkanbieter seien immer noch attraktiv bewertet und die aktuellen Prognosen des Managements von Juniper konservativ. Die Aktie stieg um 2,7 Prozent.

IBM: Die Papiere gaben 4,2 Prozent nach, nachdem die Schweizer Bank UBS die Aktie des Unternehmen von „neutral“ auf „verkaufen“ herabgestuft hatte. Grund waren Risiken für das Betriebsergebnis sowie eine angeblich „überhöhte Bewertung“.

CVS Health: Der Drogeriemarktbetreiber hob seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Gewinn von 8,33 bis 8,38 Dollar pro Aktie, die frühere Prognose lag beim mindestens acht Dollar, die aktuellen Konsensschätzungen 8,03 Dollar pro Aktie. CVS-Aktien steigen um 0,9 Prozent.

Abercrombie & Fitch: Die Aktien von Abercrombie & Fitch stiegen um 3,8 Prozent, obwohl der Bekleidungseinzelhändler seine Umsatzprognose für das Quartal gesenkt hatte. Allerdings hätten sich die Umsätze nach den Feiertagen erholt.

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