Die meisten, die hier anstehen, wollen die Münze zu Sammelzwecken kaufen. „Die hat ja eine spezielle Legierung“, sagt ein Bundesbank-Mitarbeiter, der sich ebenfalls angestellt hat. Außerdem sei die Münze ja bereits im Wert gestiegen.
Die besondere Sammlervariante in Spiegelglanz-Prägung war auf nur 250.000 Münzen limitiert und ist schon seit einiger Zeit bei der staatlichen Verkaufsstelle für Sammlermünzen nicht mehr bestellbar. Diese Version war mit 15,55 Euro schon deutlich teurer, wird aber nach Auskunft einiger Anstehender schon für 70 bis 80 Euro von Händlern angeboten. "Das war uns zu teuer", sagen zwei sammelnde Jugendliche, als sie Düsseldorfer Bundesbank-Filiale verlassen.
Die neue Fünf-Euro-Münze ist auch technisch eine Weltneuheit. Um einen hitze- und kältebeständigen, UV-stabilen, gegen Chemikalien unempfindlichen und dennoch prägbaren sowie belastbaren Kunststoff zu entwickeln, forschten Münzexperten und Wissenschaftler mehrere Jahre.
Der blaue Polymerring dient nicht nur der Darstellung der Atmosphäre um den Erdball, sondern auch der Fälschungssicherheit. Gut möglich, dass diese Technologie noch ein Exportschlager wird, wenn ausländische Prägestätten diese Innovation ebenfalls nutzen möchten.
"Ich fand die Fünf-D-Mark-Münze schon gut"
Auch ein Düsseldorfer in Rockerkluft zeigt lachend seine neue Errungenschaft. "Ich bin kein Sammler, ich finde die einfach schön. Zu Hause kommt sie in eine Hülle und in den Tresor." Ein anderer junger Mann betont eher den Nostalgiefaktor: "Eigentlich ist die Münze nichts Ungewöhnliches. Aber ich fand damals die Fünf-D-Mark-Münze schon gut, weil mir die die Großeltern hin und wieder zugesteckt haben. Und weil ich sowieso Münzen wegbringen wollte, habe ich die Gelegenheit genutzt."
So dürfte auch die gewöhnliche Stempelglanz-Variante schon bald vergriffen sein. Am Bundesbank-Schalter in Düsseldorf lagen nur 5000 Stück des Neo-Heiermanns für die Ausgabe an Kunden bereit.
14.000 weitere gingen an Geschäftsbanken im Raum Düsseldorf. Dort müssen Käufer der Münze allerdings möglicherweise mehr als fünf Euro pro Münze berappen, weil die Banken Ausgabeaufschläge erheben dürfen. Gemessen an rund 600 Millionen in Umlauf befindlicher Fünf-Euro-Scheine sind die verfügbaren Mengen mickrig. „Wir hatten schon im Vorfeld viele Anfragen von Privatkunden“, sagt Bundesbank-Filialleiter Dirrichs. „Ob es eine weitere Auflage geben wird, können wir noch nicht sagen. Das ist Sache des Bundesfinanzministeriums.“
Den renditeträchtigen Wiederverkauf plant daher noch keiner beim Verlassen der Bundesbank. Die meisten Münzen werden wohl auf Dauer in der Sammelmappe landen.