Brillantes Investment Lohnen Diamanten mehr als Gold?

Wer bei der Geldanlage auf Sicherheit setzte, kaufte bisher vor allem Gold. Doch jetzt schwächelt der Kurs des Edelmetalls. Daher lohnt ein Blick auf Diamanten.

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Nicht alles Gold, was glänzt
Eisenerz: - 17 ProzentDer Preis von Eisenerz reagiert in der Regel stark auf die konjunkturelle Entwicklung in China, dem mit Abstand größten Verbraucher dieses Rohstoffs. Er fiel im bisherigen Jahresverlauf um gut 17 Prozent auf 110 US-Dollar pro Tonne. Quelle: AP
Eine Trendumkehr ist für Eisenerz kurzfristig zwar nicht zu erwarten, die Rückgänge sollten aber bald ein Ende finden und der Preis sich oberhalb von 100 US-Dollar pro Tonne stabilisieren. Quelle: dpa-dpaweb
Kupfer: - 650 US-Dollar pro TonneDer Kupferpreis ist seit dem Jahreswechsel stetig gefallen und im März sogar massiv abgerutscht. Binnen knapp zwei Wochen gab der Kupferpreis um gut 650 US-Dollar auf weniger als 6500 US-Dollar pro Tonne nach. Dies ist das niedrigste Niveau seit Mitte 2010. Aus fundamentaler Sicht ist der starke Rückgang allerdings übertrieben. Die Postbank rechnet mittelfristig mit einer Erholung des Preisniveaus, denn neben Chinas jüngster Bestätigung seines Wachstumsziels von 7,5 Prozent, gibt es auch Anzeichen dafür, dass der Lageraufbau in China allmählich an Dynamik verliert. Quelle: Postbank  Quelle: dpa
Zudem sollte ein sinkender Lagerbestand von Kupfer an der Londoner Metallbörse (LME) der Preisentwicklung zugute kommen. „Zusammengenommen sprechen diese Faktoren dafür, dass sich im Verlauf der nächsten Monate eine Erholung des Kupferpreises einstellen sollte“, so Marco Bargel. Quelle: dpa
Nickel: + 12,5 ProzentDie Wertentwicklung von Nickel verlief in den vergangenen Wochen konträr zu den übrigen Industriemetall-Notierungen. „Seit dem Jahreswechsel kannte der Nickelpreis nur eine Richtung: aufwärts“, fasst Postbank-Analyst Marco Bargel zusammen. Kostete eine Tonne dieses Metalls Ende 2013 noch knapp 14.000 US-Dollar, liegt der aktuelle Wert bei über 16.000 US-Dollar. Quelle: REUTERS
Hinter dieser Entwicklung stehen jedoch Sondereffekte, die mit zwei der größten Nickelproduzenten, Indonesien und Russland, zusammenhängen. Die Regierung Indonesiens hat ein Verbot für Rohstoffexporte ausgesprochen. Und die Krim-Krise hat auch dazu beigetragen, den Nickelpreis in die Höhe zu treiben. Quelle: REUTERS
Gold: + zehn ProzentDer Goldpreis hat in den vergangenen Wochen eine stabile Aufwärtsbewegung gezeigt. Im Gegensatz zu den Industriemetallen hängt er allerdings weniger von konjunkturellen Faktoren ab, da nur etwa 20 Prozent der Goldnachfrage auf eine industrielle Nutzung entfallen. Vielmehr kam Gold in den letzten Wochen... Quelle: REUTERS

Anleger haben es derzeit nicht leicht: Die Krise in der Ukraine macht die Märkte nervös, was sich auch im eigenen Portfolio bemerkbar machen kann. Sogar die Krisenwährung Gold schwächelt. Seit Monaten wetten Zocker auf fallende Preise bei dem Edelmetall - und behalten Recht.

Auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise war der Goldpreis zwar zeitweise stark gestiegen. Doch die Mehrheit der Anleger nahm ihre Gewinne mit, Investoren zogen Bestände aus dem SPDR Gold Trust ab: Allein in der zweiten Aprilwoche betrug der Abfluss 9,3 Tonnen. Zum Vergleich: So viel war bislang in diesem Jahr insgesamt in den Gold Trust geflossen.

Zuletzt hatte sich der Goldpreis zwar wieder erholt. Das Metall verteuerte sich in der Spitze um 1,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 1315 Dollar je Feinunze. Dennoch bekommt das Image der vermeintlich sicheren Geldanlage erste Kratzer. Und deshalb lohnt für Anleger der Blick auf ein anderes, ebenso funkelndes Material: Diamanten.

Seit den Sechzigerjahren haben sich die Preise für Rohdiamanten verzehnfacht. Allein im Vergleich zum Vorjahr stieg ihr Wert um etwa 13 Prozent.

Das geht aus dem "Global Diamond Report 2013" von Bain & Company hervor. Die durchschnittliche Preissteigerungsrate bei Diamanten beträgt demnach jährlich 5,2 Prozent. Und auch in Zukunft dürfte der Wert der Steine steigen.

Die vier C und ein Z: Was den perfekten Diamanten ausmacht

Aus einem einfachen Grund: Diamanten sind nicht nur begehrt, sondern auch ein knappes Gut. "Diamanten werden in Zukunft sicher stärker nachgefragt", sagt Dieter Hahn. Er führt die älteste Diamantschleiferei Deutschlands. Besonders in China und Russland steige die Nachfrage, sagt der Chef von Ph. Hahn Söhne in Idar-Oberstein. In diesen Ländern wachse vor allem das Interesse an besserer Qualität. "Bisher werden dort eher preiswertere Steine mit Verfärbungen verarbeitet", sagt Hahn. Und mit der Nachfrage steigt nun mal der Preis.

Hinzu kommt: Die Zahl der Diamantminen sinkt, es werden kaum noch neue Minen erschlossen. Das bestätigt auch Philippe Mellier, CEO von De Beers. Der Konzern ist der weltweit größte Diamantenproduzent und -händler, er liefert etwa ein Drittel der Weltproduktion von Rohdiamanten. Mellier meint, dass man mittlerweile Tonnen von Erde bewegen muss, um nur einen einzigen Diamanten zu finden.

De Beers schätzt, dass die Nachfrage nach Diamanten in diesem Jahr um 4,5 Prozent steigen wird. Die Strategieberatung Bain & Company geht davon aus, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2020 verdoppeln wird.

Um den Bedarf zu befriedigen, hat sich mittlerweile eine ganze Industrie um synthetische Diamanten gebildet. Diese sind mit dem bloßen Auge nicht von echten Steinen zu unterscheiden. Zwar sind sie nur ein Drittel so teuer wie das Original, gefährden aber nicht die Preise echter Diamanten. Aus zwei Gründen:

Zum einen haben sie nicht die gleichen Stoffeigenschaften, deshalb sind sie nicht für alle Industriezweige nutzbar. Zum anderen sind sie für die kaufkräftige Kundschaft echter Diamanten keine Alternative.

Experten kommen deshalb zu einem Schluss: Diamanten haben für Anleger echte Vorteile gegenüber Gold und Silber.

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