Deka-Immobilienfonds 16 Milliarden Euro sind genug

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Neue Fondsprodukte ab 2020

Auch künftig wird der Deka-ImmobilienEuropa nicht komplett von dem Zufluss neuer Gelder abgeschnitten, denn Anleger können weiterhin die Ausschüttungen direkt wieder anlegen. Bestehende Sparpläne werden ebenfalls weiter ausgeführt. Allein aus diesen zwei Quellen fließen dem Fonds im Jahr 2020 geschätzt neu 350 Millionen Euro zu und in den Folgejahren wird mit ebenso hohen Summen gerechnet. Ebenfalls sind etwa drei Milliarden Euro aus dem Fondsvermögen auch noch liquide angelegt und für die Auszahlung von Anlegern oder Gebäudekäufe verfügbar. Die mit 18 Prozent von erlaubten 30 Prozent sehr geringe Kreditquote bietet den Fondsmanagern ebenfalls noch Spielraum, falls es irgendwelche Schnäppchen am Markt geben sollte. Und die Schließung für Neugelder könnte jederzeit aufgehoben werden. Dazu müsste sich allerdings am Marktumfeld etwas ändern. Aber fallen die Immobilienpreis, werden allerdings auch die Anleger bei Immobilienfonds kaum noch Schlange stehen.

Dass es immer so weitergeht und die Gebäudewerte stetig steigen, das erwartet auch Knorr nicht. „Die Zuwächse könnten in Zukunft weniger stark sein und ich teile auch die verbreitete Haltung nicht, dass die konjunkturelle Lage und die Preise am Immobilienmarkt ewig rosig bleiben.“ Die offenen Immobilienfonds seien zwar seit der Finanzkrise mit gesetzlich vorgeschriebenen maximal 30 Prozent Kreditquote konservativer unterwegs, aber auch manche Investments in B-Lagen oder Projektentwicklungen könnten längerfristig mal Probleme bereiten.

von Frank Doll, Anton Riedl, Heike Schwerdtfeger

Spezialfonds sind im Kommen

Nachdem es am Markt nach der Finanzkrise eine Konsolidierung gegeben hat und manche Anbieter vom Markt verschwunden sind, zieht das viele Geld, dass Anleger investieren möchten, jetzt wieder manchen Neuling an. Nachschub angekündigt hat nicht nur Deka, sondern auch die früheren Anbieter geschlossener Fonds, Habona, KGAL und Doric sowie auch Credit Suisse, die noch immer die letzten Reste aus ihrem in der Finanzkrise geschlossenen CS Euroreal auskehren.

Mancher neue Fonds spezialisiert sich dabei auf Segmente wie Supermarkt-, Wohn- oder besonders nachhaltige Immobilien. Deka bietet ab 2020 einen Fonds, der sich auf die Metropolen der Welt konzentrieren wird, einen Asien-Pazifik-Fonds in Austral-Dollar mit Anlageschwerpunkten in Australien, aber auch unter anderem Singapur und Südkorea sowie in Kooperation mit Swiss Life einen Fonds, der europaweit in Wohnimmobilien investieren wird.

Vor- und Nachteile neuer Immobilienfonds

Neuprodukte haben Vor- und Nachteile gegenüber alten: Klarer Nachteil ist, dass sie zu hohen Preisen kaufen oder nicht unbedingt Top-Gebäude bekommen, sondern Abstriche machen müssen. Brechen schlechtere Zeiten an, sind Anleger in älteren Fonds mitunter besser aufgehoben, die ihren Bestand seit Jahrzehnten zusammengekauft haben, wenn sie den Bestand auch weiterhin modern gehalten haben durch Sanierungen.

Klarer Vorteil für die Neulinge ist, dass alle Anleger Kündigungs- und Mindesthaltefristen einhalten, bevor sie ihr Geld zurückbekommen können. Altanleger können aus Fonds wie dem Deka-ImmobilienEuropa halbjährlich 30.000 Euro ohne Kündigung abziehen.

Wer im Deka-Immobilien-Europa steckt, aber unter den neuen Fonds interessantere Alternativen für sein Depot findet, der kann ja etwa die Ausschüttungen in einen neuen Fonds umleiten.

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