Dividenden So finden Anleger Aktien mit hoher Ausschüttung

Dividendenaktien bieten teilweise ziemlich hohen Renditen. Trotzdem trauen sich die Deutschen kaum an Aktien ran. Ein Plädoyer für die Aktie.

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Diese Weltbörsen erklimmen Höchststände
Bild: Tankstelle in Kuala Lumpur, das Petronas-Hochhaus im Hintergrund. Quelle: dpa
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Die Zinsen sind nicht mehr bloß niedrig, sondern oft gar negativ. Auf des Deutschen liebstes Tagesgeld gibt es nichts mehr. Wer hier noch ein Prozentpünktchen Rendite vor Steuern will, muss alle paar Monate seine Bank wechseln – denn allein über den Neukundenbonus einiger Onlinebanken lässt sich das noch rausschlagen.

Doch während es diesen Bonus früher noch auf größere Geldbeträge gab, sind die Volumina deutlich zusammengeschrumpft. Bei der Consorsbank etwa gibt es nur noch ein Prozent auf die ersten 20.000 Euro. Wer größere Beträge anlegen will, muss umdenken.

Doch viele Deutsche sind nicht risikobereit, haben Angst, Geld zu verlieren. So haben laut dem Deutschen Aktieninstitut in Deutschland nur gut neun Millionen Menschen überhaupt Aktien - das entspricht gerade einmal 14 Prozent der Bevölkerung. Angesichts fallender Zinsen und drohender Altersarmut ist das viel zu wenig - auch, wenn dabei natürlich Babys wie Greise gezählt worden sind.

"Die Ausschüttungen können noch steigen"

Klar ist zwar: Wer in Aktien investiert, muss Verluste auch mal aussitzen können. Man darf dort also nur Geld investieren, auf das man einige Jahre verzichten könnte, was man nicht für den nächsten Urlaub oder das neue Auto benötigt. An zu wenig Vermögen aber kann es auch nicht liegen, dass die Deutschen sich bei Aktien zurückhalten: Auf stolze 5318 Milliarden Euro summierte sich zuletzt das Vermögen privater Haushalte, ein kräftiges Plus von 105 Milliarden Euro. Das meiste Geld aber bunkern die Deutschen weiterhin auf Konten, die keine Zinsen mehr bringen.

Dividendenaktien als Alternative zu Minuszinsen

Zeit also, etwas zu ändern. Eine gute Alternative bieten nach wie vor Dividendenaktien. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat ausgerechnet, dass deutsche Unternehmen dieses Jahr mehr als 40 Milliarden Euro ausschütten dürften. Allerdings hat sich Volkswagen (VW) angesichts der Abgasaffäre noch nicht zu einer Dividende bekannt. Es ist denkbar, dass VW nur Aktionären der Vorzugsaktien etwas zahlt, nicht aber jenen mit Stammaktien. Grund: Fällt die Dividende für Vorzüge mehrfach aus, erhalten die Anteilseigner im Gegenzug Stimmrechte. VW könnte das verhindern wollen. Den dicksten Scheck aber stellte mit 3,5 Milliarden Euro bereits Daimler aus. Das traurige dabei: Von den rund 30 Milliarden Euro, die allein die 30 Dax-Unternehmen ausschütten, fließen circa 19 ins Ausland – denn die meisten Anteilseigner deutscher Konzerne sind ausländische Investoren, die unseren Unternehmen mehr zutrauen als wir. Noch ein Grund für hiesige Anleger, endlich umzudenken.

Doch können die hohen Ausschüttungen ewig so weitergehen? Dividendenfondsmanager Thomas Meier von MainFirst ist optimistisch. Er hat beobachtet, dass viele Unternehmen im Gegensatz zu den Staaten ihre Hausaufgaben gemacht haben. Sie haben „die niedrigen Zinsen dazu genutzt, ihre Verschuldungssituation deutlich zu verbessern, haben ihre Kostenbasis flexibilisiert und werden daher auch nachhaltig eine höhere Profitabilität aufzeigen“, sagt er. Klar seien Aktien nicht billig, aber die Bewertungen lägen nach wie vor „im langfristigen Mittelfeld“. Risiken sieht Meier vor allem in China. Schwächelt die Konjunktur dort weiter, kann das Folgen für die Weltwirtschaft haben.

Fondsmanager Markus Zeiß legt für Fonds der LBBW Asset Management stolze 2,5 Milliarden Euro an. Für Dividendenaktie spreche, so Zeiß, dass „die Differenz der durchschnittlichen Dividendenrendite zu der deutschen Umlaufrendite“ auf „ein historisches Hoch gestiegen“ sei. So wirft etwa die BASF-Aktie dieses Frühjahr vier Prozentpunkte mehr ab, als eine noch fünf Jahre laufende Anleihe des Dax-Konzerns.

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