Goldpreis-Achterbahn Geschüttelt, nicht gerührt

Der jüngste Preiseinbruch bei Gold muss an der Börse erst verdaut werden. Am frühen Freitagmorgen stürzte das Edelmetall erneut unter die 1200-Dollar-Marke ab. Über die Stimmungslage am Goldmarkt.

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Nach der Goldpreis-Achterbahn der vergangenen Tage und Wochen ist nur eines wirklich sicher: Der Goldpreis ist anfällig für Schwankungen - und wird dies wohl auch noch eine Weile bleiben. Quelle: dpa

Seit Tagen hat sich an den Finanzmärkten ein verheerender Cocktail für den Handel mit Gold zusammengebraut, der am Mittwoch zu einem massiven Preissturz geführt hat: Der Goldpreis war um mehr als vier Prozent auf ein Drei-Jahrestief gefallen. Am Donnerstag erholte sich der Goldpreis zunächst wieder und stieg um rund ein halbes Prozent, nur um dann am Abend wieder abzustürzen: Der Preis für eine Feinunze (31 Gramm) fiel erstmals seit August 2010 unter die Marke von 1200 US-Dollar; im Tief kostete Gold knapp 1198 Dollar. Am frühen Freitagmorgen rutschte die Unze sogar auf 1180,71 Dollar. Im Handelsverlauf berappelte sich der Kurs wieder etwas und lag mit 1204 Dollar 0,4 Prozent im Plus.

Bereits seit April dauert nun die Achterbahnfahrt beim Goldpreis, die trotz zwischenzeitlicher Erholungsschritte unter dem Strich zu einem kräftigen Minus geführt hatten. Laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg hat der Goldpreis im laufenden Quartal bereits etwa 22 Prozent verloren und damit den stärksten Einbruch innerhalb eines Quartals seit 1920 erlitten. Zumindest seit der Abschaffung goldgedeckter Währungen 1970 (Bretton Woods) ging es nicht mehr in so kurzer Zeit so steil abwärts.

Preiseinbruch: Verkauft Euer Gold!
Ein kleiner Plastikbär, Symbol für den Abschwung an den Börsen, steht am Donnerstag (15.01.2009) in der Börse in Frankfurt am Main vor der DAX-Kurve. Quelle: dpa
A woman holds 100 euro (pink banknotes at bottom) and 100 Swiss francs (blue banknote at top) she withdrew from an ATM in a bank in Geneva Quelle: AP
A man looks at Sony and Panasonic TV sets at an electronics shop in Tokyo Quelle: REUTERS
 U.S. Federal Reserve Chairman Ben Bernanke Quelle: REUTERS
Eingangsbereich eines Geschäftes für Münzhandel, Gold- und Schmuckankauf Quelle: dpa
Erdöl wird mit Hilfe eines Tiefpumpenantriebes ("Pferdekopf") gefördert Quelle: dpa
A South Korean bank clerk stands behind a pile of U.S. dollar bills Quelle: REUTERS

An der Börse macht sich Ernüchterung breit. "Es gibt derzeit zwei Sargnägel für den Goldpreis: Die Aussicht auf ein Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik in den USA und die Kursgewinne beim US-Dollar", beschreibt David Lennox, Analyst beim australischen Finanzdienstleister Fat Prophets, die Lage am Goldmarkt. Zuletzt hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke mit seinem Plan für einen möglichen Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm den Preis für das gelbe Edelmetall auf Talfahrt geschickt.

Die wichtigsten Fakten zu Gold

Vor allem die Aussicht auf ein Auslaufen der Geldschwemme durch die US-Notenbank (Fed) noch in diesem Jahr treibt institutionelle Investoren scharenweise aus Goldinvestments. "Die jüngsten Signale der Fed haben dem Goldpreis den Wind aus den Segeln genommen", kommentierte Rohstoffexperte Sterling Smith von der Citigroup. Der Preisrutsch seit Mitte vergangener Woche hat dazu geführt, dass die börsennotierten Goldfonds (Gold-ETFs) weiter massive Abflüsse verzeichneten. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten für die vergangenen Tage mit 23,3 Tonnen den stärksten Tagesrückgang seit Mitte April. Commerzbank-Experte Eugen Weinberg machte in seiner täglichen Betrachtung der Rohstoffmärkte vom Mittwoch deutlich, welche Dimensionen der Ausverkauf am Goldmarkt mittlerweile angenommen hat. Seit Beginn des Jahres haben demnach Anleger Gold in einem Volumen von knapp 565 Tonnen aus Gold-Indexfonds (ETF's) abgezogen. Zum Vergleich: Das sind etwa 30 Tonnen mehr als alle Zentralbanken der Welt laut dem Branchenverband World Gold Council im vergangenen Jahr gekauft haben.

Auf Talfahrt?

Taugt Gold als Krisenwährung?
1980Zu Beginn des Jahres 1980 steigt der Goldpreis erstmalig auf 850 US-Dollar (inflationsbereinigt 2.100 US-Dollar). Steigende Ölpreise und die damit verbundene hohe Inflation, der sowjetische Einmarsch in Afghanistan und die Revolution in Iran sorgen weltweit für Verunsicherung.Goldpreis am Ende des Jahres: 589,8 US-Dollar 392,4 Euro 119.823,1 Yen 246,7 Pfund 1.047,8 Schweizer Franken Quelle: ap
1997Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Tigerstaaten von 1997-1998 (Asienkrise) ließ einen Großteil Asiens in eine Rezession verfallen. Gründe für die Krise waren exzessive Kreditaufnahme und maßlose Investitionen der Tigerstaaten. Die asiatischen Banken nahmen Kredite in US-Dollar auf und vergaben Kredite in inländischen Währungen. Das ging aber nur so lange gut, so lange der Dollar gegenüber dem Yen und anderen asiatischen Währungen schwach war. Als der Dollar ab 1995 anfing aufzuwerten, hatten die asiatischen Institute Probleme ihre Schulden zurückzuzahlen. Als die Gläubiger dies witterten zogen, sie ihr Kapital im großen Stil aus Asien ab, was wiederum die asiatischen Währungen schwächte. Eine sich selbst verstärkende Kapitalflucht ließ die Wirtschaft der Tigerstaaten einknicken.Goldpreis am Ende des Jahres: 290,2 US-Dollar 266,1 Euro 37.733Yen 176,4 Pfund 423,3 Schweizer Franken Quelle: ap
1998Wirtschaftliche Probleme kamen in Russland bereits nach der Asienkrise 1997 auf. Doch als dann 1998 massiv Kapital, unter anderem auch von asiatischen Investoren, abgezogen wurde, brach die Wirtschaft Russlands endgültig ein. Der Rubel geriet massiv unter Druck und Unternehmen konnten ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen, weil sie für die Waren kein Geld mehr bekamen. Der Großteil der Bürger konnte keine Steuern mehr zahlen. Folge: Russland wurde zahlungsunfähig. In den USA erholt sich dagegen die Wirtschaft und die Inflation des US-Dollars lässt nach. Dies drückte in den vorangegangenen Jahren den Goldpreis deutlich nach unten.Goldpreis am Ende des Jahres: 287,8 US-Dollar 245,1 Euro 32.463,8 Yen 173,0 Pfund 395,3 Schweizer Franken Quelle: Reuters
1999Gordon Brown verkaufte von 1999 bis 2002 systematisch einen Großteil der Goldbestände Großbritanniens - und das obwohl der Goldpreis bei einem 20-Jahres-Tief lag. Zu der Zeit war er noch Schatzkanzler. Als er später Premierminister wurde, holte ihn die Vergangenheit ein: er erntete viel Kritik wegen der Goldverkäufe. Doch eine Schädigungsabsicht konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Großbritannien sind durch die Auktionen, verglichen mit dem heutigen Goldpreis, mehr als sieben Milliarden Dollar entgangen -der Goldpreis hat sich seit dem vervierfacht Brown wird deshalb vorgeworfen Großbritannien bewusst geschädigt zu haben. Zumal er die Verkäufe im Vorfeld ankündigte, was den Preis bereits vor der Auktion fallen ließ und ihm eine schlechte Verhandlungsposition einräumte. Es gibt Gerüchte, dass Brown vor der Einführung des Euro mithelfen wollte den Goldpreis zu drücken. Diese These konnte aber bisher niemand beweisen. Insgesamt verkaufte Gordon Brown 395 von 715 Tonnen. Die Zeit wird in England als „Gordon Bottom“ bezeichnet. Bis heute ist dieses Kapitel nicht endgültig durchleuchtet - die Motivation Browns bleibt damit ein Rätsel.Goldpreis am Ende des Jahres: 290,3 US-Dollar 289,6 Euro 29.708 Yen 180,1 Pfund 464,6 Schweizer Franken Quelle: dapd
2000Im März des neuen Jahrtausends platzte die Dotcom-Blase. Anleger waren die Jahre zuvor nahezu versessen in Aktien von Internetunternehmen. Firmen mit nur einem PC und einem Büro hatten plötzlich einen höheren Börsenwert, als Firmen mit ganzen Lagerhallen, die materielle Güter produzierten. Grund war die Annahme, dass ein neues Zeitalter angebrochen sei: die New Economy. Man dachte, dass Produktion und Material weniger wert würden und Ideen das Gut der Zukunft seien. Aktien von Internet-Start-Ups waren deshalb teurer, als die von Traditionsunternehmen. Doch der Irrtum flog auf, als die ersten Internetfirmen Insolvenz anmeldeten und Anleger scharenweise aus Internetaktien flüchteten und die Blase zum platzen brachten. Der Goldpreis fiel in den Neunzigerjahren stetig. Vor allem wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung (auch dank der New Economy) der USA von 1994 bis 2001. Anleger misstrauten Aktien nach der Dotcom-Blase und begannen in ein altbewährtes Gut zu investieren: Gold. Der Goldpreis wird seitdem rapide steigen.Goldpreis am Ende des Jahres: 274,5 US-Dollar 292,3 Euro 31.342 Yen 183,7 Pfund 444,7 Schweizer Franken Quelle: ap
2001Am 11. September 2001 stürzten wegen eines Terroranschlags die Zwillingstürme des World-Trade-Centers ein. Die westliche Welt wurde grundlegend erschüttert und das Sicherheitsgefühl vieler Menschen zerstört. Die wachsende Unsicherheit schlug sich auch im Goldpreis nieder, der seit 2001 nur noch eine Richtung kannte: aufwärts. Für den ständig ansteigenden Goldpreis ist auch die Geldpolitik der USA verantwortlich, die mit ihrer Politik des billigen Geldes seit 2000 die Finanzmärkte mit Geld überflutete. Grund war der Versuch das Leistungsbilanzdefizit durch eine Entwertung des Dollars zu reduzieren. Folge des billigen Geldes war, dass Finanzinstitute exzessiv (Immobilien-)Kredite vergaben und diese Privatschulden schließlich an Investoren weiterverkauften - die perfekte Blase wuchs und wuchs, bis sie schließlich 2007 platzte.Goldpreis am Ende des Jahres: 276,5 US-Dollar 310,5 Euro 36.238 Yen 190 Pfund 459,1 Schweizer Franken Quelle: dpa
2008Am 15.September 2008 beantragte die US-Bank Lehman Brothers das Insolvenzverfahren. Da die US-Regierung vorher bereits drei großen Banken geholfen hatte, tat sie dies bei Lehman nicht mehr. Die Pleite blieb nicht ohne Folgen: Banken fingen an sich gegenseitig kein Geld mehr zu leihen, Anleger zogen ihr Geld von Banken ab. Die Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise begann, spitzte sich daraufhin weiter zu.Goldpreis am Ende des Jahres: 869,8 US-Dollar 625,7 Euro 78.842 Yen 604,9 Pfund 925,7 Schweizer Franken Quelle: dapd

Offenbar haben die nachlassenden Sorgen um eine erneute Eskalation der Schuldenkrise sowie ein mögliches Ende des billigen Geldes dazu geführt, dass Gold als sicherer Hafen für Geld und Vermögen weniger nachgefragt wird, obwohl es faktisch - vor allem in der Eurozone - keinen Anlass zur Entwarnung gibt. Die Probleme der hochverschuldeten und von internationaler Finanzhilfe abhängigen Länder bleiben nach wie vor ungelöst, die Risiken der Geldschwemme der Notenbanken bleiben unvermindert. Das sehen auch einige Analysten kritisch. "Wir haben Gold aus zwei Gründen gekauft: Weil wir über die inflationären Auswirkungen der Geldpolitik besorgt waren und weil wir einen Zusammenbrechen des Finanzsystems befürchtet haben", sagte etwa Sean Corrigan, Chef-Investmentstratege bei Diapason Commodities Management. "Und obwohl dies vielleicht eine komplette Fehleinschätzung ist, hat der Markt entschieden, dass keins von beiden derzeit Anlass zur Sorge ist."

Vor allem unerwartet positive Konjunkturnachrichten aus den USA haben Staatsanleihen wieder renditeträchtiger werden lassen und die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Rückzug aus den Staatanleiheaufkäufen der US-Notenbank (Fed) steigen lassen. Sogar eine Erhöhung der Leitzinsen durch die Fed halten die Akteure für zunehmend wahrscheinlich. Investoren schichten daher ihr Goldvermögen zunehmend in andere Anlagen um. Der allmähliche Aufschwung der US-Wirtschaft und steigende Zinsen für US-Staatsanleihen könnten so auch weiterhin den Goldpreis drücken.

Die Länder mit den größten Goldreserven
Platz 10: Indien Quelle: REUTERS
Platz 9: Die Niederlande Quelle: REUTERS
Platz 8: Japan Quelle: REUTERS
Platz 6: Schweiz Quelle: AP
Platz 7: Russland Quelle: dpa-tmn
Platz 5: China Quelle: dapd
Platz 4: Frankreich Quelle: dapd

Obwohl sich fundamental nichts an den Vorteilen einer Goldanlage im Sinne von Werthaltigkeit und Vermögensversicherung geändert hat, schreiben die Investmentbanken in ihren Goldpreisprognosen diesen Trend fort. Erneut senkte Goldman Sachs seine Preiserwartung für das Edelmetall. Am Ende des laufenden Jahres erwartet Goldman Sachs den Goldpreis demnach nur noch bei 1300 Dollar. Zuvor war die Bank noch von 1435 Dollar ausgegangen. Noch schwärzer sieht die Preisprognose für 2014 aus: Hier senkte Goldman Sachs die Erwartung von 1270 Dollar auf nur noch 1050 Dollar. Anders gesagt, gehen die Goldman-Analysten davon aus, dass der Goldpreis bis zum Jahresende nochmals moderat ansteigt, bevor er im kommenden Jahr seine Talfahrt wieder aufnimmt. Bereits im April hatte Goldman Sachs wenige Tage vor einem deutlichen Kurssturz beim Gold seine Prognose gesenkt - was bei vielen Beobachtern den Verdacht der Kursmanipulation aufkommen ließ.

Anfällig für Schwankungen

Die Goldpreisprognosen der ängstlichen Analysten
Goldbarren Quelle: dpa
Goldman SachsDer Goldpreis wird im kommenden Jahr wahrscheinlich um mindestens 15 Prozent sinken. Zu dieser Einschätzung kommen die Analysten von Goldman Sachs in einer Studie. Sie sehen trotz eines beschleunigten US-Wirtschaftswachstums erhöhte Abwärtsrisiken für Rohstoffe. Die Preise für Gold, Kupfer und Sojabohnen werden demnach auf das niedrigste Niveau seit 2010 sinken. Die Goldman-Sachs-Analysten gehen beim Goldpreis von einem Rückgang bis Ende nächsten Jahres auf 1050 Dollar je Unze aus. Stand: 22. November 2013 Quelle: REUTERS
Die Schweizer Bank UBS prognostiziert im Jahresdurchschnitt für 2013 einen Goldpreis von 1396 Dollar je Unze. 2014 soll dann ein Durchschnittspreis von 1435 Dollar je Unze erreicht werden. Damit nahm die Bank ihre Prognose für das laufende Jahr um neun und für das kommende Jahr um zehn Prozent zurück. Stand: 25. Juni 2013 Quelle: REUTERS
Morgan StanleyFür 2013 geht die US-Bank nun von 1409 Dollar je Unze aus, nachdem es zuvor noch 1487 Dollar gewesen waren. Für 2014 rechnen sie mit 1313 Dollar je Unze, zuvor waren es 1563 Dollar. Für 2015 nahmen sie die Prognose von 1450 auf 1300 Dollar zurück. Stand 25. Juni 2013 Quelle: dapd
HSBCDie größte Bank der Welt senkte ihre Prognose für den Goldpreis auf einen Jahresdurchschnitt von 1396 Dollar je Unze in 2013 und 1435 Dollar für 2014. Damit senkte sie ihre alten Prognosen um neun bzw. zehn Prozent. Stand: 25. Juni 2013 Quelle: REUTERS
RBC Capital  Prognose am 1. Januar: 1275 Dollar / Unze (Goldpreis am 1. Januar: 1675 Dollar / Unze) Prognose am 11. April: 1275 Dollar / Unze (Goldpreis am 11. April: 1561 Dollar / Unze)Prognose am 28. Mai: 1275 Dollar / Unze (Goldpreis am 28. Mai: 1383 Dollar / Unze)  Alle Prognosen beziehen sich auf den erwarteten Goldpreis im vierten Quartal 2013. Quelle: Bloomberg; Stand: 28. Mai Quelle: REUTERS
Danske Bank Quelle: PR

Auch die US-Investmentbank Morgan Stanley, der US-Ableger der HSBC, die französische Société Générale sowie die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse senkten ihre Prognosen (siehe Bildergalerie). Stimmen die Prognosen - was sie selten tun - sollte ungefähr bei 1.200 Dollar je Feinunze ein Boden gefunden sein. Crashprophet Nouriel Roubini sieht den Goldpreis sogar auf 1000 Dollar sinken - unter anderem weil weder eine akute Inflationsgefahr bestehe noch in naher Zukunft erkennbar sei und Notenbanken Goldreserven verkaufen könnten. Tatsächlich hat die Nachfrage der Notenbanken hat etwas nachgelassen.

So steht es um die wichtigsten Edelmetalle

Angesichts der massiven Abflüsse aus Gold-ETFs könnten die Anlageprofis auch im Laufe des Jahres ihre Anteile weitgehend abgestoßen haben, so dass der Goldpreis zur Ruhe käme, mutmaßen laut Börsenzeitung die Experten der Helaba. Dann würde die Preisentwicklung wesentlich von den Privatanlegern abhängen. Noch setzen diese unbeirrt auf Gold. Die Münz- und Barrenhändler hierzulande können sich jedenfalls nicht über mangelnde Nachfrage beklagen, eher im Gegenteil. Der Münzhändler Pro Aurum etwa berichtet weiter von unüblich großer Nachfrage nach dem Edelmetall.

Allerdings kommt die größte Goldnachfrage seitens der Privaten aus Indien und China

. In Indien beschränkt die Regierung derzeit die Möglichkeiten, Kredite gegen Goldschmuck als Sicherheit zu vergeben. In China könnte eine Bankenkrise, wie sie nun befürchtet wird, auch Notverkäufe der privaten Goldinhaber auslösen. Die Goldnachfrage aus Asien könnte daher zurückgehen und den Goldpreis weiter unter Druck setzen.

Unterm Strich bleibt bei Betrachtung der Stimmung unter Analysten lediglich die Erkenntnis, dass der Goldpreis anfällig für Schwankungen ist - und dies wohl auch noch eine Weile bleibt.

Mit Material von dpa

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