Krypto-Betrug Onecoin-Prozess wird verschoben

Anleger haben durch den Onecoin-Skandal bis zu vier Milliarden Dollar verloren. Quelle: 360-Berlin

Eigentlich sollte am Dienstag der Onecoin-Prozess wieder aufgenommen werden. Jetzt aber hat das Landgericht Münster bekanntgegeben, dass der Prozessbeginn verschoben werden muss.

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Am kommenden Dienstag sollte der Prozess des bislang größten Krypto-Skandals am Landgericht Münster beginnen: den um die Kryptowährung Onecoin. Doch am Sonntagabend teilte die Pressestelle des Gerichts überraschend mit, dass die Hauptverhandlung nicht wie geplant beginnen könne. Der Grund: eine „akute Erkrankung eines Angeklagten“. Um welchen der drei Angeklagten es sich handelt, ließ das Gericht offen. Unklar ist auch noch, wann der neue Auftakttermin angesetzt wird.

Der Prozess wird mit Spannung erwartet: Allein in Deutschland haben rund 60.000 Anleger rund 320 Millionen Euro investiert. Weltweit sind schätzungsweise bis zu vier Milliarden Dollar in die Kryptowährung geflossen, die den Bitcoin als König unter den Digitalwährungen ablösen sollte. Daraus aber wurde nichts. Stattdessen tauchte die Erfinderin des Onecoins, Ruja Ignatova, unter. Diverse Strafverfolgungsbehörden fahnden nach der Deutsch-Bulgarin. Unter anderem listet sie das FBI auf der Liste der meistgesuchten Personen.

Auf der Anklagebank in Münster wird Ignatova aber nicht sitzen. Angeklagt sind drei mutmaßliche Komplizen, die Gelder von Anlegern auf Auslandskonten transferiert haben sollen. Einem Ehepaar aus Greven wird vorgeworfen, 320 Millionen Euro aus dem Onecoin-Vertrieb unter anderem auf die Kaimaninseln verschoben zu haben. Im Gegenzug sollen sie mit einer Provision von 3,2 Millionen Euro entlohnt worden sein. Das Paar muss sich wegen Geldwäsche und Betrug verantworten.

Prozess läuft nicht reibungslos

Außerdem wurde ein Anwalt aus München wegen Geldwäsche angeklagt. Er soll unter falscher Angabe zur Herkunft des Geldes 75 Millionen Euro in einen Fonds auf den Kaimaninseln geschleust haben. Zudem soll er weitere 20 Millionen Euro nach London transferiert haben. Mit dem Geld soll sich Ignatova mehrere hochpreisige Immobilien gekauft haben.

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Der Onecoin-Prozess läuft nicht gerade reibungslos: Ende Mai war der Prozess nach acht Monaten und nur 19 Verhandlungstagen vorerst ausgesetzt worden. Zwei Schöffen waren aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen.

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