




Satte 30 Dollar Verlust pro Feinunze Gold - und das innerhalb von Millisekunden. Als am Montag an der New Yorker Terminbörse Comex um 10:14 Uhr die Händler auf ihre Monitore blickten, trauten sie ihren Augen nicht. Und auch die Computer der Handelsüberwachung schlugen aufgrund des ungewöhnlich schnellen Preiseinbruchs Alarm - und setzten ganz automatisch den Handel aus. Aber nur zehn Sekunden später war der Spuk vorbei. Schnell erholte sich der Goldpreis wieder, bis zum Handelsschluss erreichte das Edelmetall sogar ein Tagesplus.
Über die Ursachen gibt es bisher nur Spekulationen. Sie reichen vom Vertipper eines Händlers über eine Verkaufskaskade im automatisierten Computerhandel bis hin zur gezielten Attacke von Profiinvestoren, um den Goldpreis zu drücken. Relevante Nachrichten, die als Grund für den Preissturz taugen würden, gab es jedenfalls in der fraglichen Handelszeit nicht.
Aber dass sich der Goldpreis so schnell vom Handelsschock wieder erholte, stimmt einige Goldanleger nun optimistisch. Denn meist hält der Verkaufsdruck nach so einem Blitz-Crash noch eine Weile an. Doch diesmal war der Markt offenbar der Meinung, der Goldpreis sei zu niedrig.
Noch sind die Optimisten in der Minderheit. Schließlich war das Jahr 2013 für Goldbesitzer verlustreich. Um gut ein Viertel sank der Preis für das Edelmetall. Es war das erste Verlustjahr seit zwölf Jahren und der größte Preisrückgang seit 30 Jahren. Hat Gold also bei einem Preisniveau um die 1200 Dollar je Feinunze seinen Boden gefunden? Noch überwiegen auf Seiten der Banken und ihrer Analysten die Skeptiker. Citigroup und Goldman Sachs rechnen mit einem weiter sinkenden Goldpreis für 2014 bis in die Region von 1000 Dollar je Unze. Viele Analysten hatten sich im vergangenen Jahr mit ihrer Vorhersage eines steigenden Goldpreises übel in die Nesseln gesetzt. Noch sind sie zurückhaltend.