Marc Faber verstört mit radikalem Kommentar „Ich bin kein Rassist, aber…“

In einem Brief lässt Investor Marc Faber seine Kunden wissen, dass er an die Überlegenheit weißer Menschen glaubt. Mit seiner Deutung der amerikanischen Geschichte handelt er sich jede Menge Kritik ein.

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Marc Faber Quelle: dpa Picture-Alliance

Im Jahr 1946 in Zürich geboren, Karriere in amerikanischen Geldhäusern und jetzt ein bekannter Investment-Guru mit Hang zu expressivem Pessimismus, wohnhaft in Thailand: So kennt man Marc Faber. In einem Brief an seine Kunden zeigte er sich noch von einer anderen Seite. „Business Insider“ zitiert aus dem Schreiben, das offenbar nur gedruckt vorliegt, in Fabers Blog ist kein Hinweis darauf zu finden.

Der Investor mischt sich darin in die amerikanische Geschichte ein und kritisiert Bestrebungen, Denkmäler für Generäle und Politiker zu demontieren, die im Bürgerkrieg der Jahre 1861 bis 1865 für die Südstaaten gekämpft haben.

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Er schreibt: „Diese Leute stören sich jetzt an Denkmälern von ehrenhaften Menschen, deren einziges Verbrechen war zu verteidigen, was alle Gesellschaften für mehr als 5000 Jahre getan haben: einen Teil der Bevölkerung als Sklaven zu halten. Und Gott sei Dank wurde Amerika von weißen Menschen bevölkert, und nicht von den Schwarzen. Sonst würden die USA jetzt aussehen wie Simbabwe, was eines Tages vielleicht ohnehin passiert, aber wenigstens hatte Amerika dann 200 Jahre wirtschaftlichen und politischen Sonnenschein unter einer weißen Mehrheit. Ich bin kein Rassist, aber die Realität – auch wenn sie politisch unkorrekt ist – muss mal ausgesprochen werden.“

Faber war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Laut „Business Insider“ hat er später in einer E-Mail seinen Standpunkt noch einmal bestätigt.

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Drei kanadische Firmen, bei denen er im Verwaltungsrat saß, haben sich von ihm getrennt. Zahlreiche Fernsehsender, in denen er in der Vergangenheit aufgetreten war, distanzierten sich von ihm. Faber schrieb dazu: „Ich glaube nicht, dass das ein großer Verlust ist.“

In den USA gibt es heftigen Streit über den Umgang mit der Vergangenheit. US-Präsident Donald Trump hat dabei mehrfach Verständnis für Rechtsradikale anklingen lassen, von denen einige sogar mit Hakenkreuz-Fahnen demonstrieren.

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