Trotz Niedrigzins Bei diesen Geldanlagen gibt's vier Prozent auf alles

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Immobilien im Ländle

Aufschläge haben auch die Häuserpreise. „Anleger, die nur in Lebensversicherungen waren, suchen erstmals nach Immobilien als Renditeobjekte“, sagt der Münchner Vermögensberater Joachim Paul Schäfer. Weil die Preise in den Metropolen stärker steigen als die Mieten, fallen die Renditen. In Hamburg oder München sind Mietwohnungen teuer; sie kosten bis zu 35 Nettokaltmieten eines Jahres, bringen damit nur 2,86 Prozent Rendite (100 geteilt durch 35 Jahresmieten).

Die Städte mit den besten Kaufgelegenheiten
Kassel Quelle: dpa-dpaweb
Weimar Quelle: dpa
Düsseldorf Quelle: dpa
Osnabrück Quelle: dpa-dpaweb
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Braunschweig Quelle: dpa

Wer vier Prozent Bruttorendite erzielen will (vor Kaufkosten, Rücklagen, Kapitalkosten und Steuern), muss eine Immobilie finden, die höchstens 25 Jahreskaltmieten kostet. Außerdem bindet eine Immobilie viel Kapital; anders als mit Aktien können Normalanleger nicht streuen. Es gibt zwar auch Wohnungen für zehn Jahresmieten. Aber: 75 Prozent der Objekte finden sich in Gegenden, in denen die Nachfrage stark sinken wird.

Was Wohnen in Stuttgart kostet (zum Vergrößern bitte anklicken)

Dass vier Prozent auch in Regionen mit positiver Prognose machbar sind, zeigt Stuttgart, das Einwohner gewinnt, die Kaufkraft über dem Bundesdurchschnitt haben und Immobilien stark nachfragen.

Attraktiv wäre etwa eine Vier-Zimmer-Wohnung in Stuttgart Bad Cannstatt, eher ein Arbeiterviertel mit einfacher Bebauung. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt mit 2200 Euro unter dem Stuttgarter Schnitt von 2920 Euro. Weil aber am Wohnungsmarkt Druck im Kessel ist, steigen überall die Preise.

In begehrteren Lagen werden für Neubauten längst 7000, im Bestand 5000 Euro verlangt. Unsere Wohnung, die vier Prozent Bruttomietrendite bringt, kostet 211 000 Euro für 95 Quadratmeter – fast auf den Euro genau der Cannstätter Durchschnittspreis. Der Mieter bezahlt 700 Euro kalt, das Objekt hat eine Loggia zum Garten und einen klaren Grundriss. Ausstattung und Substanz sind solide. Risiko: Zwischenzeitlicher Leerstand drückt die Rendite. Auch die Miteigentümer können Ärger machen. Vor dem Kauf daher die Protokolle der letzten Versammlungen einsehen.

Berücksichtigen müssen Anleger auch die hohen Kaufkosten: Grunderwerbsteuer, Notar und Makler summieren sich auf bis 15 Prozent des Kaufpreises. Die sind erst mal weg und drücken 4,0 Prozent Rendite auf unter 3,5.

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