Nach Angaben der Bausparkassen legen aber die wenigsten Kunden die Ersparnis oder Rückzahlung aus der Steuererklärung wirklich für die Finanzierung zurück. Außerdem sei nicht kalkulierbar, wie hoch die Steuerersparnis über die Jahre ausfällt. Beim Abschluss eines Bausparvertrages zählt aber nicht nur der gesamte Kostenvorteil. Auch die Konditionen müssen stimmen. Eine möglichst hohe Bausparsumme bei möglichst niedrigem Einsatz von eigenem Kapital für die Ansparung, Kreditzinsen und die Steuer ist ideal. Beim besten Tarif der BHW für Gutverdiener liegt die Bausparsumme bei 180.000 Euro, und der Bausparer hätte selbst während der gesamten Vertragslaufzeit lediglich Raten in Höhe von 146.561 Euro an die Bausparkasse bezahlt. Die Ratenhöhe in der Darlehensphase ist aber bei dieser Variante mit mehr als 1750 Euro recht hoch.
Wer weniger Kredit benötigt und wesentlich geringere Raten schätzt, sollte die Variante der Deutschen Bank prüfen. Hier liegt die Bausparsumme bei 94.500 und der eigene Kapitaleinsatz bei nur 74.412 Euro. Der Vorteil zur klassischen Baufinanzierung beträgt – ohne die jährliche Steuerersparnis – immer noch bei einem Barwert von 2.738 Euro. Beim Abschluss gelten die Regeln für klassische Bausparverträge. Kunden sollten darauf achten, dass sie die monatlichen Raten in der Spar- und Darlehensphase schultern können. Die Ansparphase sollte nicht länger als fünfzehn Jahre sein, damit das Finanzierungsziel in Reichweite ist.
Beim Abschluss eines Bausparvertrages wissen viele Kunden noch nicht, ob sie das Darlehen später wirklich in Anspruch nehmen. Wer das Geld später nicht zum Bau eines Hauses benötigt, kann zwar in eine klassische Riester-Rente wechseln. Das ist bei den meisten Tarifen nicht lukrativ, da die Zinsen in der Ansparphase bei den untersuchten Tarifen nur zwischen 0,5 und 1,4 Prozent betragen.
Außerdem fallen Kosten an. Bei einem Wechsel darf der bisherige Anbieter nach den neuen Vorgaben den Kunden bis zu 150 Euro in Rechnung stellen. Der neue Anbieter darf bei der Berechnung der Abschluss- und Vertriebskosten maximal 50 Prozent des geförderten Kapitals berücksichtigen.
Bei einem späten Wechsel verliert der Sparer die Abschlussprovision von einem bis drei Prozent der Bausparsumme. Im Gegensatz zu klassischen Bausparverträgen fällt die Gebühr nicht am Anfang an, sondern verteilt sich auf fünf Teilbeträge. „Wer den Vertrag nicht zur Finanzierung benötigt, besitzt häufig nur einen lausigen Sparvertrag“, sagt Christian Schmidt-Burgk von der Verbraucherzentrale Hamburg.