Immobilien So viel müssen Sie für ein Eigenheim verdienen

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Am erschwinglichsten ist Eigentum in Chemnitz

Der selbst aufgebrachte Anteil von 20 Prozent ist als Untergrenze anzusehen. Besonders günstige Kreditkonditionen bieten Banken meist nur, wenn Käufer wenigstens 40 Prozent des Kaufpreises aus eigener Tasche beisteuern. Wer mehr als 20 Prozent (plus Kaufnebenkosten) des Kaufpreises gespart hat, könnte also auch schon mit geringem Einkommen über einen Immobilienkauf nachdenken.

Für den aufgenommenen Kredit setzen wir die Konditionen eines über 30 Jahre voll abgezahlten Darlehens für Angestellte an und berücksichtigen Standort, Kredithöhe und Immobilienwert.

Die teuersten und günstigsten Stadtteile der Metropolen

Käufer sollten nicht den Fehler machen, als Wohnkosten nach dem Kauf nur die Kreditraten einzuplanen. Manche laufenden Kosten, etwa für Strom und Heizung, müsse sie ohnehin weiter zahlen. Andere Ausgaben kommen sogar neu hinzu. So müssen Wohnungseigentümer in der Regel Hausgeld zahlen, dazu gehört etwa eine Vorauszahlung auf die Betriebskosten des Gemeinschaftseigentums.

Neben der Kreditrate setzen wir daher noch 3 Euro je Quadratmeter Hausgeld pro Monat an (für die 80-Quadratmeter-Wohnung also 240 Euro), das unabhängig vom Standort zu zahlen ist.

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von Niklas Hoyer

In München würde die Wohnung also zum Beispiel genau 348.000 Euro kosten. Ohne Makler, aber mit zwei Prozent Aufschlag für Notar und Grundbuch sowie 3,5 Prozent Grunderwerbsteuer (Bayern), läge die Gesamtinvestition bei 367.140 Euro. 20 Prozent des Kaufpreises und die Kaufnebenkosten würde der Käufer aus seinem Ersparten investieren. Das wären hier immerhin 88.740 Euro.

278.400 Euro müssten per Kredit finanziert werden. Jeden Monat müsste der neue Wohnungseigentümer 1235,44 Euro Kreditrate (Zins und Tilgung) zahlen - über 30 Jahre. 240 Euro Hausgeld wären zusätzlich fällig. Damit läge die monatliche Gesamtbelastung bei 1475,44 Euro. Sollte diese Summe nur 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen, wären wenigstens 3688,60 Euro Nettoeinkommen nötig. Auf das Jahr bezogen also 44.263,20 Euro.

Am erschwinglichsten sind Wohnungen in Chemnitz. Hier würden schon 14.641,50 Euro Nettoeinkommen im Jahr reichen, um sich die eigenen 80 Quadratmeter Wohnung leisten zu können. Im Durchschnitt der 30 größten deutschen Städte brauchen Wohnungskäufer rund 23.400 Euro jährliches Nettoeinkommen.

Die Zahlen zeigen es deutlich: Die eigene Immobilie mag oft ein großer Wunsch sein, man muss sie sich aber auch leisten können.

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