Offene Immobilienfonds Noch genug Auswahl an guten Portfolios

Kein Engpass: Viele Portfolios sind für Investments geöffnet. Welche Varianten es gibt und wer eine relativ solide Anlage für Krisenzeiten bieten kann.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Offene Immobilienfonds Quelle: Fotolia

Wer einen offenen Immobilienfonds für sein Geld sucht, der findet einige, die nicht wegen Überfüllung geschlossen sind. Die Volksbanken-Gesellschaft Union Investment allerdings hat ihre Milliardenfonds für Neuanlagen geschlossen, weil sie am Markt nicht genug Gebäude findet, mit denen sie eine langfristig auskömmliche Rendite erzielen kann. Bei Sparkassen kann der Anleger ebenfalls noch Glück haben und bekommt noch Fondsanteile, wenn die Verkaufskontingente für Immobilienfonds der Deka noch nicht erschöpft sind. Ansonsten: An der Börse Hamburg-Hannover gibt es auch viele Fonds, für die Fondsgesellschaften zum offiziellen Preis keine Anteile mehr ausgeben, wie etwa den UniImmo Deutschland. Anleger ordern dort zum teureren Börsenkurs. Der Unterschied zu dem offiziellen Preis von Union Investment beträgt etwa 1,5 Prozent. Mit Orderlimits vermeiden Anleger allzu schlechte Kurse. Und bei der Börsenorder fällt der ansonsten häufig übliche fünfprozentige Ausgabeaufschlag weg. Orderkosten von 1,5 Prozent sind so leicht zu verkraften und der Anleger kommt über die Börse durchaus günstig an den Fonds. Voraussetzung ist allerdings, dass auch die Verkäufer über die Börse aus den Fonds aussteigen, denn nur dann kommt ein Geschäft zustande. Mitunter müssen Anleger beim Kauf an der Börse Geduld haben und können nicht von einem auf den anderen Tag mit einer Ausführung ihrer Order rechnen.

Was Anleger über offene Immofonds wissen sollten

Trotz aller Skandale in den vergangenen Jahren und hohen Verlusten bei Fonds, die zwangsweise ihre Immobilien verkaufen müssen, um Anleger auszuzahlen, sind Immobilienfonds bei Anlegern heiß begehrt. An den Renditen kann es nicht liegen. Mehr als 2,5 bis drei Prozent werfen die aus Gewerbeimmobilien bestehenden Portfolios meist nicht ab. Ein Immobilienboom ist an der Performance nicht ablesbar. Die von Sachverständigen festgelegten Immobilienwerte waren lange hoch angesetzt, wurden aber seit der Finanzkrise nach und nach abgewertet. Zieht die Konjunktur an, könnte es wieder in die andere Richtung gehen. Spitzen sich aber Krisen zu, so sind traditionelle Immobilienfonds mit einer breiten Streuung üblicherweise eine gute Anlage, um das Chaos an den Märkten auszusitzen. Manche schütten zudem auch noch jährlich einen Teil ihrer Erträge an Anleger aus.

Viele Portfolios haben hohe Mindestanlagesummen und sind deshalb vor allem Großanlegern vorbehalten. Leider sind das häufig auch die performencestarken Fonds, denn bei ihnen sind die jährlichen Kosten günstiger und sie halten nicht so viel Liquidität vor, die die Performance verdirbt. Es gibt aber auch für Privatanleger noch einige gute Fonds, in die sie investieren können. Darunter die bekannter Häuser wie der Deutschen Bank Immobilienfonds-Sparte mit den Grundbesitz-Produkten oder die der Commerzbank-Tochter Commerz Real (Hausinvest). Aber auch unbekanntere Gesellschaften wie KanAm oder Semper bieten interessante Immobilienportfolios.

Wo es bis 2030 in Deutschland noch teurer wird
Platz 15: BremenIn mehr als 80 Prozent der deutschen Großstädte haben sich die Preise für Wohnungen und Häuser in den vergangenen zehn Jahren nach oben entwickelt. Dazu hat vor allem die Urbanisierung beigetragen. Nach einer Auswertung der Postbank wird es in Bremen in Zukunft auch so weiter gehen. In den folgenden Städten wird es sogar noch teurer.Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose bis 2030*: + 0,48 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen bis 2030**: + 0,21 Prozent * Annahme: Von 2015 bis 2030 migrieren 1 Million Flüchtlinge in die Bundesrepublik (Bleiberecht inkl. Familienzuzug); die Verteilung der Flüchtlinge auf die Bundesländer erfolgt nach dem Königsteiner Schlüssel, innerhalb der Bundesländer nach Bevölkerungsanteilen. * Prognostizierte Preisentwicklung auf Basis der angenommenen Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingszuzug; Veränderungen des Verkaufspreises in Euro pro Quadratmeter.Quelle: Postbank Quelle: dpa
Platz 14: KölnAuch in Köln werden die Preise steigen. Insgesamt werden sich in den kommenden 15 Jahren sich Städte und Regionen sehr unterschiedlich entwickeln: Weniger als die Hälfte der Städte werden noch wachsen, trotz Flüchtlingszuzug. Und: Die Bevölkerungsentwicklung einer Stadt und die Preise am Immobilienmarkt hängen eng zusammen, wie die Studie der Postbank zeigt.Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 1,22 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 3,38 Prozent Quelle: dpa
Platz 13: LeipzigIn vielen Städten mildern neue Mitbürger, denen nach dem Asylverfahren ein Bleiberecht und damit eine Perspektive gewährt werden, den Bevölkerungsrückgang zumindest ab. Vor allem der Osten kann vom Zuzug durch Flüchtlinge profitieren, während er in prosperierenden Städten Engpässe auf dem Immobilienmarkt noch verstärken wird. Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 1,38 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 3,40 Prozent Quelle: dpa
Platz 12: DresdenDer Studie liegt die Annahme zugrunde, dass bis 2030 insgesamt etwa eine Million Menschen zuwandern – und der Zuzug damit etwa der Zahl der Flüchtlinge entspricht, die im Jahr 2015 ins Land kam. Die gegenwärtige Verteilung auf die Bundesländer nach dem Königsteiner Schlüssel wird fortgeschrieben, innerhalb der Länder wird eine Aufteilung auf Städte nach Bevölkerungsanteilen angenommen.Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 1,57 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 4,06 Prozent Quelle: dpa
Platz 11: MünchenGrund für die erhöhte Wohnflächennachfrage in Städten wie München sind die steigende Anzahl von Haushalten, insbesondere Single-Haushalten, sowie der Wunsch nach mehr Wohnraum. „Der steigende Wohnflächenbedarf wird vor allem die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ankurbeln“, erklärt Postbank-Experte Dieter Pfeiffenberger.Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 1,58 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 4,39 Prozent Quelle: dpa
Platz 10: AaachenDie Preisstürze in den schrumpfenden Städten hingegen werden der Studie zufolge wahrscheinlich durch einen weiteren Trend abgemildert – nämlich durch die steigende Wohnflächennachfrage.Bevölkerungs-entwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 2,06 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 6,33 Prozent Quelle: dpa
Platz 9: DüsseldorfIn allen 36 untersuchten Städten sind die Immobiliengrößen pro Haushalt in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Wurde im Jahr 2005 noch auf 71,8 Quadratmetern gewohnt, sind es jetzt im Schnitt 73,3 Quadratmeter. Bis 2030 wird die Wohnflächennachfrage in drei Viertel der untersuchten Städte weiter steigen, prognostiziert die Studie.Bevölkerungsentwicklung inkl. Flüchtlingsprognose: + 2,18 ProzentBevölkerungsbedingte Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen: + 6,74 Prozent Quelle: dpa

Die Flaggschiffe der großen Bankengruppen wie Deka (Sparkassen), UniImmo (Volksbanken), Grundbesitz (Deutsche Bank) oder Hausinvest (Commerzbank) hatten in den vergangenen Monaten starke Zuflüsse. Entsprechend hoch sind die liquide angelegten Mittel bei den Fonds, die mitunter ein Drittel des Fondsvolumens ausmachen können. Diese Gelder bringen aber aktuell kaum noch Rendite. Anleger zahlen also für die Geldaufbewahrung eine Verwaltungsgebühr, die zwischen 0,7 und einem Prozent liegt.

Nachfolgend eine Auswahl sowie eine große Übersichtstabelle zur Entwicklung der Fonds.

Inter Immo Profil: Ein aktueller Top-Performer unter den Immobilienfonds ist der Inter ImmoProfil für den BNP Paribas REIM zuständig ist, mit einem Einjahresplus von grandiosen 18,5 Prozent. Das verdanken die Anleger dem Verkauf eines Gebäudes am Münchner Marienplatz, weit über dem Buchwert. Verwalter BNP hat keinen Geldannahmestopp ausgerufen, aber Anleger sollten den Fonds nicht kaufen, denn BNP konzentriert sich auf Großanlegerfonds und widmet sich dem Privatanlegergeschäft nur noch aus Sympathie mit den Altanlegern dieses Publikumsfonds, die lange von einem vorherigen Verwalter des Fonds bei der Rendite nicht verwöhnt wurden.

Aachener Grund-Fonds: Diese Fonds stehen im Wesentlichen nur Mitarbeitern der katholischen Kirche für Investments offen. Wer dazu zählt, findet hier eine gut gemanagte, solide und bislang skandalfreie Anlage für sein Geld.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%