




Im vergangenen Jahr waren es noch 32, diesmal konnten die Versicherungsanalysten des Map-Report nur noch 24 Gesellschaften gewinnen. Im elften Jahr des renommierten Vergleichstests waren zwei Dutzend Gesellschaften bereit, die Daten ihrer Rentenversicherungspolicen für die vergangenen fünf Jahre zu offenbaren. „Es scheint sich außer uns kaum noch jemand für das Produkt der klassischen Rente zu interessieren. Nicht einmal die Branche selbst“, schreiben die Autoren eingangs ihrer rund 80-seitigen Studie.
Dass sich insbesondere kleinere und weniger leistungsstarke Versicherer aus dem Testfeld zunehmend zurückziehen, liegt an den Problemen, vor denen die gesamte Branche steht: Es wird immer schwieriger, ausreichende Renditen mit Geld der Vorsorgesparer zu erwirtschaften. Dementsprechend sinken die Überschüsse, die die Versicherungen zum Vertragsende ausschütten. Garantierte Renditen sind zudem nicht nur schwer finanzierbar, sondern bei Neuverträgen auch immer seltener anzutreffen. Und an den Renditen zeigt sich, wie gut die Versicherer das Geld ihrer Mitglieder investieren und die Kosten für Vertrieb und Verwaltung im Zaum halten.
Der Map-Report hat deshalb die ausgezahlten Kapitalabfindungen von 24 Versicherungsgesellschaften für Vertragslaufzeiten von zwölf, 20 und 30 Jahren sowie für Sofortrenten gegen Einmaleinzahlung miteinander verglichen. Das Durchschnittsergebnis: Die Kapitalabfindungen sinken weiter. Dadurch dauert es in der Rentenphase auch immer länger, bis die Versicherten mehr aus ihren Verträgen herausbekommen, als sie eingezahlt haben.
Rentenversicherung: Entwicklung der Kapitalabfindungen seit 2005
Kapitalabfindung: 46.256 Euro*
Rendite: 5,90 Prozent pro Jahr
*im Schnitt der untersuchten Rentenversicherungen (20 Jahre Laufzeit, monatlich 100 Euro Beitrag, 24.000 Euro Beitragssumme in 20 Jahren); Musterkunde ist ein männlicher, nichtrauchender Journalist, der mit Eintrittsalter 43 Jahre zum 1. Januar 1997 (und anderen Vertragsbeginnen) eine aufgeschobene Leibrente zum Normaltarif erworben hat. Zugrunde gelegt wurden 1.200 Euro vorschüssig gezahlter Jahresbeitrag, eine Rentengarantie von zehn Jahren und eine Beitragsrückgewähr bei Tod in der Aufschubzeit. Flexible Abrufoptionen waren ausgeschlossen.
Quelle: Map-Report 892, http://www.versicherungsjournal.de/
Stand: 25.04.2017
45 025 Euro*
44 222 Euro*
42 913 Euro*
42 189 Euro*
41 366 Euro*
40 580 Euro*
39 868 Euro*
40 430 Euro*
39 330 Euro*
37 380 Euro*
Kapitalabfindung: 37.012 Euro*
Rendite: 3,96 Prozent pro Jahr
*im Schnitt der untersuchten Rentenversicherungen (20 Jahre Laufzeit, monatlich 100 Euro Beitrag, 24.000 Euro Beitragssumme in 20 Jahren)
Kapitalabfindung: 36.390 Euro*
Rendite: 3,81 Prozent pro Jahr
*im Schnitt der untersuchten Rentenversicherungen (20 Jahre Laufzeit, monatlich 100 Euro Beitrag, 24.000 Euro Beitragssumme in 20 Jahren)
Sofortrente erst ab Alter von 80 Jahren rentabel
Die einmalige Einzahlung einer größeren Summe in einen Rentenversicherungsvertrag zum sofortigen Erhalt einer monatlichen Rente war in den vergangenen Jahren beliebt. Versicherer mögen diese Produkte, weil sie sofort über viel Kapital der Sparer verfügen können. Die Kunden hingegen schließen gern Sofortrenten ab, wenn gerade Geld übrig ist, zum Beispiel aus einer Erbschaft oder einem Immobilienverkauf. Vor allem für Menschen, die bislang keine oder nur eine geringe private Altersvorsorge betrieben haben, ist die Sofortrente eine verlockende Möglichkeit, auf die Schnelle ihre Rentenbezüge zu steigern, ohne sich darum sorgen zu müssen, ob das Geld auch bis zum Lebensende reicht. Schließlich zahlen Rentenversicherungen monatlich einen Rentenbetrag bis zum Tod aus. Die Versicherer legen dafür die Einmaleinzahlung der Sparer möglichst rentabel an.
Dementsprechend kann sich die Sofortrente auszahlen, wenn dem Versicherten ein langes Leben beschieden ist. Tatsächlich zögern die sinkenden Kapitalabfindungen aber den Zeitpunkt hinaus, ab dem die ausgezahlten Rentenbeträge die eingezahlte Summe übersteigen.





Für den Vergleich haben die Map-Analysten verschiedene Musterfälle und Szenarien unterstellt. So wurden die Policen für einen Vertragsabschluss in den Jahren 1997, 2002 und 2007 verglichen. Je niedriger die ausgezahlten Renten sind, umso länger dauert es, bis die Versicherten im Plus sind. Im Vergleich ist dieser Zeitpunkt frühestens nach zwölf Jahren und drei Monaten erreicht. Wer also mit 65 Jahren einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, muss mindestens 77 Jahre alt werden, damit sich die Rentenversicherung für ihn gerechnet hat.