Geldpolitik EZB-Chefin Lagarde stellt Zinsanhebung für Sommer in Aussicht

Christine Lagarde rechnet damit, dass die Anleihenkäufe im Juli enden. Dann sei auch der richtige Zeitpunkt, um auf die Zinsen zu schauen.

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Die Notenbank gerät wegen der hohen Inflation unter Druck. Quelle: dpa

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat eine Anhebung der Zinsen im Euro-Raum im Sommer in Aussicht gestellt. „Der Auftrag der Europäischen Zentralbank ist die Preisstabilität“, sagte Lagarde am Mittwoch nach einem Treffen mit Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Rathaus.

Um dies zu garantieren, habe die EZB unter anderem beschlossen, die milliardenschweren Anleihenkäufe schneller auslaufen zu lassen – „mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem frühen Zeitpunkt im dritten Quartal, wahrscheinlich im Juli“, sagte sie.

Das sei dann der Zeitpunkt, „sich die Zinsen und eine Erhöhung dieser Zinsen anzuschauen“. Die Entscheidung falle im EZB-Rat auf Grundlage der Daten, die bis zur nächsten Ratssitzung im Juni vorliegen sollen. „Es ist unsere Pflicht und unser Auftrag, sicherzustellen, dass die Preisstabilität tatsächlich erhalten bleibt“, versicherte Lagarde.

Angesichts der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine stark steigenden Rohstoff- und Energiepreise und der Kosten der Sanktionen für die Wirtschaft hatte das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) in der vergangenen Woche vor einer tiefen Rezession gewarnt. HWWI-Direktor Michael Berlemann appellierte dabei an die EZB, „ihre ultralockere Geldpolitik“ zu überdenken, um eine drohende Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.

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