Konjunktur Auftragsplus der deutschen Industrie fällt schwächer als erwartet aus

Die Bestellungen haben im Juli im Vergleich zum Vormonat um fast drei Prozent zugelegt. Experten hatten mit einem deutlich größeren Zuwachs gerechnet.

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Die Autoindustrie muss nicht nur die Coronakrise bewältigen, sondern auch den Strukturwandel. Quelle: dpa

Die Auftragsbücher der deutschen Industrie haben sich im Juli den dritten Monat in Folge gefüllt. Die Bestellungen wuchsen um 2,8 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten allerdings mit einem größeren Plus von 5,0 Prozent gerechnet.

Im Juni hatte es ein Rekordwachstum von revidiert 28,8 (bisher: 27,9) Prozent gegeben. Trotz der Aufholjagd liegen die Bestellungen immer noch unter dem Vorkrisenniveau: Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, ist der Auftragseingang noch um 8,2 Prozent niedriger.

„Nach der ersten Belebung im Mai und der starken Erholung im Juni hat sich der Aufholprozess der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Juli verlangsamt“, betonte das Ministerium. „Er dürfte sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen.“ Darauf deuten die gesunkenen Kurzarbeitszahlen und die verbesserten Geschäftserwartungen der Unternehmer hin.

Die Aufträge aus Deutschland sanken im Juli um 10,2 Prozent, die aus dem Ausland wuchsen hingegen um 14,4 Prozent. Dabei legten die Bestellungen aus der Euro-Zone um 7,3 Prozent zu, die aus dem restlichen Ausland um 19,2 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt ist wegen der Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie im zweiten Quartal in Rekordtempo eingebrochen. Es fiel um 9,7 Prozent niedriger aus als im Vorquartal. Für das laufende Sommerquartal rechnen die meisten Experten mit einer deutlichen Belebung.

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