Konjunktur Wirtschaft in der Euro-Zone bricht im Frühjahr um 11,8 Prozent ein

Die Coronakrise trifft die Euro-Wirtschaft im zweiten Quartal nicht so hart wie erwartet. Vor allem die Ausfuhren gingen deutlich zurück.

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Die Konsumausgaben der privaten Haushalte gingen im Euro-Raum im zweiten Quartal um 12,4 Prozent zurück. Quelle: dpa

Die Wirtschaft der Euro-Zone ist im Frühjahr in der Coronakrise nicht ganz stark eingebrochen wie zunächst gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von April bis Juni um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. In einer Schnellschätzung war zuvor von einem Minus von 12,1 Prozent die Rede.

Auch wenn die Zahl nun etwas besser ausfiel, war es laut Eurostat doch „bei Weitem“ der stärkste Rückgang seit Beginn entsprechender Statistiken im Jahr 1995. Im ersten Quartal war das BIP im Euro-Raum um 3,7 Prozent gesunken.

Die staatlichen Schritte zur Eindämmung der Pandemie hatten vor allem im April weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte gingen im Euro-Raum im zweiten Quartal um 12,4 Prozent zurück. Die Bruttoanlageinvestitionen sanken sogar um 17,0 Prozent. Noch stärker betroffen war der Export: Die Ausfuhren sanken um 18,8 Prozent.

Die konjunkturelle Talfahrt schlug auch auf den Arbeitsmarkt durch, der jedoch in Deutschland und vielen anderen Staaten durch Kurzarbeiterregelungen stabilisiert wurde. Die Zahl der Erwerbstätigen in der Euro-Zone sank im zweiten Quartal um 2,9 Prozent zum ersten Vierteljahr. Auch dies war laut Eurostat der stärkste Rückgang seit 1995.

Während die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Erwerbstätigkeit durch staatliche Unterstützungsprogramme gemindert wurden, waren die Auswirkungen auf die geleisteten Arbeitsstunden viel ausgeprägter. Diese Zahl ging im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal im Euro-Raum um 12,8 Prozent zurück. Gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres waren es sogar 16,6 Prozent.

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