Materialengpässe DIHK: Lieferkettenprobleme im Welthandel spitzen sich zu

Die Pandemie belastet die Lieferketten und die Logistik von deutschen Unternehmen auch im Ausland. Besonders gravierend seien die Probleme im Vereinigten Königreich.

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In dem Land müssten insgesamt 77 Prozent der Unternehmen ihre Lieferketten anpassen. Quelle: dpa

Die Materialengpässe treffen einer DIHK-Umfrage zufolge den Welthandel immer stärker und damit auch Firmen aus Deutschland. Mehr als die Hälfte der heimischen Unternehmen im Ausland berichte aufgrund der Coronavirus-Pandemie von Problemen in ihren Lieferketten oder ihrer Logistik, erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Dienstag zu einer Studie unter 3200 deutschen Firmen im Ausland.

Dies seien spürbar mehr als noch im Frühjahr. Rund 30 Prozent beklagen fehlende Waren und Dienstleistungen, jedes fünfte Unternehmen leidet unter eigenen Produktionsausfällen etwa durch Krankheitsausfälle.

„Eine steigende weltweite Nachfrage trifft derzeit auf zu geringe Produktionskapazitäten und Transportprobleme“, erläuterte der DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Gründe dafür seien etwa ein Mangel an Containern und Frachtkapazitäten auf Schiffen sowie Produktionsausfälle. „Die Lieferkettenstörungen gehen aber auch auf gravierende handelspolitische Verwerfungen zurück, wie zum Beispiel auf Vorschriften des Zwangs zu lokaler Produktion.“

Angesichts der Herausforderungen im internationalen Geschäft planen 54 Prozent der Unternehmen, Lieferketten anzupassen oder haben dies bereits getan. Von diesen Firmen suchen fast drei Viertel neue oder zusätzliche Lieferanten und ein Drittel plant, die Lieferwegen zu verkürzen oder zu verändern. Rund 15 Prozent haben vor, die eigene Produktion zu verlagern.

Besonders gravierend stellt sich laut DIHK die Situation für deutsche Firmen im Vereinigten Königreich dar. „Hier müssen insgesamt 77 Prozent der Unternehmen ihre Lieferketten anpassen.“ Gut neun von zehn dieser Betriebe sehen sich gezwungen, Lieferwege zu ändern, und vier von zehn planen eine Produktionsverlagerung – „vor allem eine Folge neuer Handelshemmnisse nach dem Brexit“.

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