Pharmakonzern Sanofi: Corona-Impfstoff zeigt in Tests starke Wirkung

Erste Ergebnisse zeigen eine Wirkung von etwa 95 Prozent. Wenn Sanofi erfolgreich ist, könnte das Vakzin noch im vierten Quartal 2021 zugelassen werden.

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Der Konzern setzt bei dem Impfstoff auf die gleiche Technologie wie bei seinen üblichen Grippemitteln. Quelle: Reuters

Der französische Pharmakonzern Sanofi treibt nach Rückschlägen die Entwicklung seines Impfstoffs gegen Covid-19 voran. Das mit GlaxoSmithKline (GSK) entwickelte Präparat zeige in einer Phase 2-Studie bei allen Altersklassen eine starke Wirkung, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Voraussichtlich in den nächsten Wochen werde eine großangelegte Studie der Phase 3 mit Tausenden Probanden starten. Bei Erfolg könnte das Vakzin noch im vierten Quartal dieses Jahres zugelassen werden. Eine Zulassung ist Voraussetzung für Bestellungen etwa durch die EU. Sanofi war gegenüber Konkurrenten wie Biontech/Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes in den Rückstand geraten.

Die Zwischenergebnisse zeigten nach der zweiten Dosis in 95 bis 100 Prozent der Fälle die Bildung von Antikörpern, berichteten die Franzosen. Getestet wurden Probanden im Alter von 18 bis 95 Jahren.

Der Konzern setzt bei dem Impfstoff auf die gleiche Technologie wie bei seinen üblichen Grippemitteln, nimmt jedoch zur Verstärkung eine Substanz von GSK hinzu. Mit den Studienergebnissen steigen die Unternehmen wieder in das Rennen um die Entwicklung von Corona-Impfstoffen ein. Im Dezember mussten sie mit ihren Test nochmal von vorne beginnen und den Markteintritt verschieben, weil die Wirkung bei älteren Testpersonen nur schwach war.

Neben der Entwicklung eines eigenen Impfstoffs wird Sanofi auch den des Konkurrenten Biontech produzieren. Ende Januar hatte der französische Pharmakonzern einen Vertrag mit Biontech unterzeichnet.

Ab Sommer will Sanofi mehr als 125 Millionen Dosen des Impfstoffs für die Europäische Union fertigen. Sanofi will dafür eine Anlage in Frankfurt nutzen, in der bislang Diabetes-Medikamente hergestellt wurden. In den kommenden Monaten wird das Werk umgerüstet, um Fertigungsschritte der späten Phase der Impfstoffproduktion zu übernehmen.

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