Afghanistan US-Kommandeur erwartet „sehr bald“ neue Truppen

Der Kommandeur der US-Truppen im Nahen und Mittleren Osten, Joseph Votel, geht davon aus, dass schon in den nächsten Tagen oder in wenigen Wochen neue Truppen nach Afghanistan geschickt werden. Trump hatte zuvor eine neue Strategie verkündet.

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US-amerikanische Soldaten stehen vor der irakischen Botschaft in Kabul (Afghanistan). US-Präsident Donald Trump will dort mehr Soldaten in den Kampf schicken. Quelle: dpa

Washington Der Kommandeur der US-Truppen im Nahen und Mittleren Osten erwartet eine sehr schnelle Umsetzung der von Präsident Donald Trump verkündeten neuen Afghanistan-Strategie. Truppenverstärkungen könnten schon in den nächsten Tagen oder in wenigen Wochen auf den Weg geschickt werden, sagte General Joseph Votel am Dienstag. Es sei von größter Wichtigkeit für die US-Streitkräfte, noch „in der derzeitigen Kampfsaison“ die militärischen Fähigkeiten zu vergrößern, um eine Wirkung zu erzielen, sagte er.

In Afghanistan sind die Taliban meist vom Frühjahr bis Herbst in der Offensive, im Winter flauen die Kämpfe in der Regel ab.

Die von Trump in seiner Grundsatzrede am Montagabend offen gelassene Frage, wie viele US-Soldaten zusätzlich in Afghanistan stationiert werden sollen, war am Dienstag eine der meistdiskutierten in der US-Öffentlichkeit. Vizepräsident Mike Pence wich in Fernseinterviews einer klaren Antwort aus. Er erwähnte aber ein Papier des Verteitigungsministeriums vom Juni, in dem für die Stationierung zusätzlicher 3900 Soldaten plädiert wurde. „Die Truppenstärke ist wesentlich und wir werden in dieser Frage auf unsere Militärkommandeure hören“, sagte Pence. „Und der Präsident wird in den nächsten Tagen eine Entscheidung dazu treffen.“

In einer Abkehr von seiner bisherigen Haltung hatte Trump einen raschen Abzug aus Afghanistan verworfen und erklärt, die US-Truppen dort müssten „kämpfen, um zu gewinnen“. Aus US-Regierungskreisen verlautete, es gebe keine fixierte Zahl der dafür zusätzlich benötigten US-Truppen. Auch sie verwiesen auf das Pentagon-Papier, in dem 3900 Soldaten zur Verstärkung der derzeit rund 8400 Mann in Afghanistan empfohlen worden waren. Verteidigungsminister Jime Mattis lehnte es am Dienstag ab, eine genaue Zahl zu nennen.

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