
In Syrien werfen mehrere Rebellengruppen der Regierung und deren Verbündeten anhaltende Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor. In einer am Samstag verbreiteten Erklärung drohten sie damit, die landesweite Feuerpause für "null und nichtig" zu erklären. Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wird die Wafferuhe allerdings weitgehend eingehalten. Sie wurde von Russland und der Türkei ausgehandelt und gilt seit Freitag.
Die Vereinbarung sei wertlos, sollten die Regierungstruppen weiterhin von Aufständischen kontrollierte Gebiete angreifen oder bombardieren, hieß es in der Erklärung. Insbesondere in Gebieten nordwestlich von Damaskus versuchten regierungstreue Truppen Gebiete zu erobern. Russland warf Rebellengruppen vor, binnen 24 Stunden zwölf Mal die Feuerpause gebrochen zu haben. Die Vereinbarung schloss die Islamisten-Miliz IS aus. Unklar blieb jedoch, welche Gruppen sonst noch ausgenommen sind.
Russland, das an der Seite von Präsident Baschar al-Assad gegen die Rebellen kämpft, bemüht sich um Unterstützung der Vereinten Nationen für die Feuerpause. Im Laufe des Samstag sollte der Sicherheitsrat über eine entsprechende Resolution abstimmen.
Es ist in diesem Jahr bereits der dritte Anlauf, mit einer Waffenruhe den seit fast sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg zu beenden. Sollte die Feuerpause halten, sind für Januar Friedensgespräche zwischen Rebellen und Regierung geplant.