Aussage vor Geheimdienstausschuss Trump bezichtigt Comey der "Lügen"

Einen Tag nach der Anhörung von Ex-FBI-Chef Comey feuert Trump verbal zurück, schreibt ihm Lügen vor dem Kongress zu. Außerdem zeigt er sich zu einer besonderen Erklärung bereit. Er will unter Eid aussagen.

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US-Präsident Donald Trump auf einer Pressekonferenz. Quelle: AP

In der Russland-Affäre hat US-Präsident Donald Trump versprochen, gegebenenfalls unter Eid über seine Gespräche mit dem entlassenen FBI-Direktor James Comey auszusagen. Dies gelte „zu 100 Prozent“, erklärte er am Freitag in Washington bei einer Pressekonferenz. Zudem sagte Trump mit Blick auf Comeys Aussagen am Vortag vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats, Teile von dessen Erklärungen seien unwahr gewesen. Zeitgleich fühlte sich Trump von Comey aber bestätigt, weil dieser gesagt habe, es habe weder eine Einmischung in die Ermittlung noch eine Behinderung der Justiz gegeben.

Bei Twitter war Trump noch deutlicher geworden und hatte das Wort „Lügen“ benutzt. Diese habe Comey zusammen mit vielen falschen Aussagen vor das Gremium des US-Kongresses gebracht. Trump betonte, er habe von Comey nicht verlangt, dass dieser ihm Loyalität schwöre. Zu möglicherweise existierenden Aufnahmen über die Gespräche mit Comey äußerte sich der Präsident hingegen nicht eindeutig. An die Presse gewandt sagte er: „Das werde ich Ihnen vielleicht irgendwann in der nahen Zukunft sagen.“

Der Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses forderte indes das Weiße Haus auf, die möglichen Aufzeichnungen und Notizen über die Konversationen Comeys und Trumps auszuhändigen - sofern es sie denn tatsächlich gebe. Trump hatte vor geraumer Zeit getwittert, Comey solle hoffen, dass es keine „Tonbänder“ von den Treffen mit ihm gebe. Darauf bei seiner Anhörung angesprochen, hatte Comey selbstbewusst gesagt: „Ach Gottchen, ich hoffe, dass es Aufzeichnungen gibt.“

Eine entscheidende Frage in der Russland-Affäre ist, ob Trump den damaligen FBI-Chef angewiesen hat, die Ermittlungen gegen den früheren Sicherheitsberater Michael Flynn einzustellen. Dieser hatte noch vor der Vereidigung Trumps im vergangenen Jahr mehrfach Kontakt zum russischen Botschafter in den USA gehabt und US-Vizepräsident Mike Pence darüber in die Irre geführt.

Neben diversen Ausschüssen im US-Kongress ermittelt auch das FBI in der Russland-Affäre. In dem Zuge hatte Trump nach Comeys Aussage getwittert, dass er sich komplett rehabilitiert fühle - und bezog sich offenbar auf Comeys Erklärung, dass während seiner Zeit als FBI-Chef gegen Trump persönlich nicht ermittelt worden sei.

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