Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für ein stärkeres Europa geworben und dabei Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron für seine Initiativen dazu gewürdigt. Macron habe seit seiner Amtsübernahme „mit viel Elan, mit viel Hoffnung für Europa wichtige Impulse gesetzt“, sagte sie in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft vom Samstag. Die deutsch-französische Zusammenarbeit funktioniere sehr gut. Für sie selbst bleibe Europa „nach wie vor natürlich vor allen Dingen ein Projekt, das es seit seiner Gründung ist, nämlich ein Friedensprojekt“.
Merkel lud die Menschen dazu ein, sich am europaweiten Bürgerdialog zur Zukunft der Europäischen Union zu beteiligen. „Wir möchten von den Bürgerinnen und Bürgern wissen: Was läuft gut? Was könnte besser laufen?“, sagt sie in der Videobotschaft. Sie selbst besucht am Montag eine Schule in Berlin.
Die Kanzlerin forderte dazu auf, für Frieden und ein friedliches Zusammenleben in Europa zu kämpfen. Als Aufgabe gelte es, an einer gemeinsamen Außen- und Verteidigungspolitik zu arbeiten und an einer gemeinsamen Politik für Menschenrechte. „Da haben wir noch viel Arbeit zu tun.“ Um den Wohlstand zu sichern, gehe es besonders darum, den gemeinsamen europäischen Markt für Digitalisierung zu schaffen und dafür zu sorgen, die Beschäftigung auch weiter sozial zu gestalten.
Daneben müsse Europa bei Themen wie dem Klimawandel, der Bekämpfung der Fluchtursachen, dem Asylsystem und beim Schutz der Außengrenzen stärker kooperieren. „Europa als Ganzes kann viel stärker bei den internationalen Verhandlungen auftreten“, warb die Bundeskanzlerin für ein Zusammenrücken Europas.