EZB-Chef Draghi „Geldpolitische Lockerung ist immer noch nötig“

Auch wenn sich die Inflationsrate in der Euro-Zone mittlerweile in der Nähe des EZB-Ziels befindet, sieht Mario Draghi keinen Grund den Kurs anzupassen. Im Fokus steht für den Notenbank-Präsidenten die Nachhaltigkeit.

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Der EZB-Präsident hält an seinem Kurs fest. Quelle: Reuters

Frankfurt EZB-Präsident Mario Draghi hält die massive geldpolitische Konjunkturhilfe der Notenbank weiterhin für notwendig. Die Europäische Zentralbank (EZB) sei immer noch nicht ausreichend zuversichtlich, dass sich die Inflationsrate nachhaltig in Richtung des Notenbank-Ziels von knapp zwei Prozent bewege, erklärte Draghi am Freitag in Washington. „Ein sehr erhebliches Ausmaß an geldpolitischer Lockerung ist immer noch nötig“, erklärte der Italiener. Die Inflationsrate werde in den nächsten Monaten voraussichtlich um das aktuelle Niveau herum pendeln. Im März waren die Verbraucherpreise in der Euro-Zone um 1,5 Prozent angezogen. Für April erwarten Volkswirte nun einen Anstieg der Teuerung auf 1,8 Prozent.

„Es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Erholung über Länder und Sektoren hinweg verbreitert“, erklärte Draghi. Zwar sei das Risiko einer Deflation – einer gefährlichen Abwärtsspirale bei den Löhnen und Preisen – inzwischen weitgehend verschwunden. Bei der Kerninflation, die schwankungsreiche Energie- und Ölpreise ausklammert, sei aber immer noch kein überzeugender Aufwärtstrend zu sehen. Die EZB richtet ihre Geldpolitik zwar nicht nach der Kerninflation aus. Bei der Betrachtung der Inflationsentwicklung spielt diese aber eine wichtige Rolle.

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