
Luxemburg Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM stellt sich hinter die Idee einer EU-Behörde für den Umgang mit faulen Krediten in Bank-Bilanzen. Die Geldhäuser müssten ihren Bestand an ausfallgefährdeten Darlehen offensiv abbauen, sagte ESM-Chef Klaus Regling am Montag in Luxemburg. Der Plan der EU-Bankenregulierungsbehörde (EBA), eine gemeinsame Anlagenverwaltung für solche „non performing loans“ (NPLs) zu schaffen, sei deshalb ein wertvoller Vorschlag.
Europas Banken, vor allem in Südeuropa, leiden unter faulen Krediten von mehr als einer Billion Euro. Nach Schätzungen Reglings müsste eine EU-Bad-Bank davon bis zu 250 Milliarden Euro aufnehmen. Die Idee der EBA sehe aber keine Verteilung des Risikos auf andere EU-Staaten vor, was ein politischer Vorteil sei.
Vor allem das Bundesfinanzministerium in Berlin ist gegen eine Übernahme von Risiken aus den Finanzsystemen anderer Länder, so lange dort nicht mehr Maßnahmen zur Reduzierung ergriffen werden. Nach Angaben der EBA sind Italien, Griechenland, Zypern, Portugal und Slowenien die Euro-Staaten mit dem größten Anteil an faulen Bank-Krediten.