Budapest Ungarn hat mit dem Bau eines zweiten Zauns an seiner Südgrenze zu Serbien begonnen, der parallel zum bereits bestehenden verlaufen soll. Das bestätigte am Montag ein Regierungssprecher in Budapest.
An der Grenze gibt es seit 2015 bereits einen Stacheldrahtzaun, der damals den Flüchtlingsstrom auf der sogenannten Balkanroute von Ungarn fernhalten sollte. Hunderttausende Flüchtlinge vor allem aus Syrien nahmen in dem Jahr den Weg über die Türkei und den Balkan nach Deutschland. Der Bau von Grenzzäunen in Ungarn, aber auch in Mazedonien ließ später den Flüchtlingsstrom auf der Balkanroute weitgehend versiegen. Außerdem sagte die Türkei zu, die Weiterreise der Flüchtlinge nach Griechenland zu unterbinden.
Ungarn erklärte, der zweite Zaun solle die Barriere effektiver machen. Ministerpräsident Viktor Orban betrachtet die Einwanderung von Flüchtlingen als eine der größten Bedrohungen der Europäischen Union (EU). Mit seinen Alleingängen wie dem Bau des Grenzzaunes hat er aber viele seiner EU-Partner verärgert. Menschenrechtsgruppen haben die Grenzbefestigungen kritisiert und an die EU-Kommission appelliert, gegen die Unterlaufung des Asylrechts durch Ungarn vorzugehen.