Höhere Öl- und Gasvorräte US-Regierung fordert nicht länger zum Energiesparen auf

Weil Erdgas und Öl in großen Mengen verfügbar sind, fordert die US-Regierung nicht länger zum Energiesparen auf. Umweltschützer sind entsetzt.

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Die US-Regierung rät nicht länger zu einem sparsamen Umgang mit Erdöl. Quelle: dpa

Washington Die US-Regierung hat eine Abkehr von der bisherigen US-Politik vollzogen und rät nicht mehr zu einem sparsamen Umgang mit Erdöl. Das gestiegene Angebot an Erdgas und Schieferöl wirke sich auf die Notwendigkeit zum Energiesparen aus, heißt es in einem Memo, das die Regierung diesen Monat im Internet veröffentlicht hat.

Die Erklärung könnte jahrzehntelange Kampagnen der bisherigen US-Regierungen für sparsame Autos und andere Umweltschutzprogramme untergraben. Sie traf auf Unverständnis und Widerspruch.

Da das Angebot an Erdgas und anderen Erdöl-Alternativen gestiegen sei, müssten die USA weniger Öl importieren, schrieb das Energieministerium. Das Memo soll eine argumentative Stütze für den Regierungsvorschlag sein, künftig keine höhere Kraftstoffeffizienz von Fahrzeugen mehr zu verlangen.

Die vor etwa einem Jahrzehnt begonnene Förderung von Schieferöl gebe „den Vereinigten Staaten mehr Flexibilität als in der Vergangenheit, unsere Ölreserven mit weniger Bedenken zu verwenden“, heißt es darin. Energie solle allerdings vernünftig verbraucht werden.

Kein Wort über den Klimawandel

Der Klimawandel wird in dem Memo nicht erwähnt. Vom Verkehr stammen die meisten klimaschädlichen Emissionen.

Analyst Tom Kloza vom Oil Price Information Service kommentierte: „Es ist wie wenn man sagt: „Ich bin ein großer alter fetter Typ und die Lebensmittelpreise sind gefallen - es ist an der Zeit, wieder mit dem Essen zu beginnen.“ Wenn man glaube, dass fossile Brennstoffe der Atmosphäre schadeten, habe man eine andere Sichtweise. Eine verschwenderische Lebensweise habe Nachteile.

Sean Donahue, Anwalt des Environmental Defense Fund, sagte, der Klimawandel sei eine „klare und gegenwärtige und wachsende Gefahr“.

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