Panama Papers EU-Kommissar droht Panama mit Konsequenzen

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Österreichischer Bankenchef tritt zurück

Der Vorstandsvorsitzende der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank ist nach Enthüllungen über Verbindungen zu Briefkastenfirmen zurückgetreten. Michael Grahammer habe den Aufsichtsrat am Mittwochabend überraschend über seinen Rücktritt informiert, teilte die Bank mit.

„Schlussendlich war die mediale Vorverurteilung der Hypo Vorarlberg und meiner Person, die in den letzten Tagen erfolgt ist, ausschlaggebend für mich, diesen Schritt zu setzen“, schrieb Grahammer in einer Erklärung. Weder er noch die Bank hätten sich aber eines Fehlverhaltens schuldig gemacht.

Der öffentlich-rechtliche Sender ORF hatte zuvor berichtet, dass mindestens 20 Briefkastenfirmen mit Konten bei der Hypo Vorarlberg in Verbindung gebracht werden könnten. Ein Konto soll Gennadi Timtschenko gehören, einem russischen Milliardär mit engen Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin.

Der hat jegliche Verbindung zu einer Briefkastenfirma eines befreundeten Musikers abgestritten. Die gezogenen Schlüsse seien Teil der US-geführten Kampagne, Russland zu schwächen, sagte er am Donnerstag in St. Petersburg. Obwohl sein Name in den Dokumenten der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca nicht auftauche, trieben westliche Medien die Behauptung voran, er sei darin verwickelt.

Panamas Regierung will Finanzsparte transparenter gestalten

Panamas Regierung will die Finanzindustrie ihres Landes mit Hilfe eines internationalen Expertenkomitees durchsichtiger machen. Das Gremium soll Empfehlungen abgeben, inwieweit die Transparenz in dem durch die „Panama Papers“ in Verruf gebrachten Mittelamerikastaat erhöht werden kann. Die Erkenntnisse des Komitees sollten mit anderen Nationen geteilt werden, so dass in Finanzzentren in aller Welt Klarheit herrsche, sagte Präsident Juan Carlos Varela.

Isländische Opposition will Neuwahlen erzwingen

Die Oppositionsparteien in Island wollen nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson Neuwahlen erzwingen. Am Donnerstag beantragten sie erneut eine Misstrauensabstimmung gegen die Regierung im Parlament. DieTurbulenzen im Zusammenhang mit dem Skandal um die „Panama Papers“ zwangen Gunnlaugsson zum Rücktritt.

Die Opposition hatte bereits am Montag einen Misstrauen-Antrag eingebracht. Dieser richtete sich gegen Gunnlaugsson. Nun schlugen Oppositionsvertreter eine Abstimmung gegen die gesamte Koalitionsregierung vor.

Gunnlaugssons designierter Amtsnachfolger Sigurdur Ingi Johannsson hofft auf die Zustimmung von Präsident Ólafur Ragnar Grimsson, um an die Spitze der Regierung zu rücken.

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