Präsidentschaftskandidatur 2020 US-Präsident Trump würde „liebend gern” gegen Warren antreten

Mit Elizabeth Warren lotet eines der prominentesten Mitglieder der US-Demokraten eine Präsidentschaftskandidatur 2020 aus. US-Präsident Trump freut sich schon auf sie.

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Die US-Senatorin bringt sich für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2020 in Stellung. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump hat sich zu einer möglichen Präsidentschaftskandidatur der demokratischen US-Senatorin Elizabeth Warren geäußert. In einem Interview des Senders Fox News erklärte Trump, er würde „liebend gern“ gegen Warren antreten. Er hoffe, dass sie tatsächlich kandidiere.

Die linke US-Senatorin Elizabeth Warren hatte sich am Montag für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2020 in Stellung gebracht. Sie habe ein Komitee ins Leben gerufen, das ihre Erfolgschancen einer Bewerbung ausloten solle, teilte die demokratische Senatorin von Massachusetts in einer Videobotschaft mit. Dieser Schritt erlaubt es potenziellen Kandidaten, Geld zu sammeln.

In dem Video skizzierte Warren vage ihre Agenda: „Ungeachtet unserer Unterschiede wollen die meisten von uns das Gleiche. In der Lage sein, hart zu arbeiten; nach den gleichen Regeln zu spielen und uns um die Menschen zu kümmern, die wir lieben.“ Dafür kämpfe sie, sagte die 69-Jährige. Warren ist das bisher bekannteste Mitglied der Demokraten, das seine Ambitionen auf das höchste Staatsamt der USA öffentlich macht.

Für Trump war Warren in der Vergangenheit eine beliebte Zielscheibe seiner Verbalattacken. Wiederholt verhöhnte er sie unter anderem als „Pocahontas“, weil Warren auf ihre indianischen Wurzeln verweist.

Größere Prominenz erlangte Warren während der Finanzkrise vor zehn Jahren als scharfe Kritikerin der Wall-Street-Hochfinanz. So forderte sie damals etwa einen besseren Verbraucherschutz.

Rasch stieg Warren zu einem der bekanntesten Parteimitglieder im linken Flügel der Demokraten auf. Mitunter legte sich Warren selbst mit Vertretern der Regierung von Expräsident Barack Obama an, wenn diese aus ihrer Sicht unangemessen auf Verwerfungen auf den Finanzmärkten reagierten.

Nun rechnet sich die Senatorin selbst Chancen auf das Weiße Haus auf - und geht auf die Parteibasis zu. Ihre Videobotschaft verwies auf die wirtschaftlichen Herausforderungen für ethnische Minderheiten in den USA, zudem waren darin Bilder von Frauenmärschen und einem Besuch Warrens bei einem Event zu Ehren der homo-, bi- und transsexuellen Gemeinde zu sehen.

In einer E-Mail an Anhänger kündigte sie an, Anfang 2019 einen formaleren Wahlkampfplan vorzulegen. Eine mögliche Wahlkämpferin Warren dürfte auf Themen setzen, die sich seit den vergangenen Jahren durch ihre Reden und politischen Initiativen ziehen: der Kampf gegen Klientelpolitik und soziale Gerechtigkeit.

Warren würde sich wohl in einem demokratischen Bewerberfeld behaupten müssen, das so dicht gedrängt sein dürfte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Viele ihrer Senatskollegen haben öffentlich eigene Kampagnen erwogen, zudem Gouverneure, Bürgermeister und Prominente aus der Zivilgesellschaft.

Einer ihrer ärgsten Rivalen könnte Senator Bernie Sanders sein, der im Jahr 2016 das innerparteilichen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gegen Hillary Clinton verloren hatte. Er spielt mit dem Gedanken einer erneuten Bewerbung – und würde vermutlich auf ähnliche Wahlkampfthemen setzen wie Warren.

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